Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Zeitung«
joachim schrieb am 24.5. 2000 um 10:32:17 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Manchmal setze ich mich gerne in ein Café und lese dort Zeitung. Dabei bevorzuge ich die taz, weil ich die selbst nicht mehr abonniert habe, die aber im Kultur-Teil immer ganz interessante Sachen haben, wo der altbackene Feuilleton anderer Zeitungen nicht heranreicht. Allerdings haben viele Cafés die nicht im Angebot. Vor allem in der Gegend um den Hackeschen Markt in Berlin-Mitte ist das rar. Dabei hat hier doch die Heinrich-Böll Stiftung ihren Sitz. Aber die Leute, die hier arbeiten, haben die taz bereits zum Frühstück gelesen und trinken zwischendurch lieber einen Prosecco und reden übers Wetter.
Dennoch gibt es ein Café, die eine Zeit lang die taz ausliegen hatten. Gestern bin ich dort vorbeigekommen und wollte in Ruhe Kaffee trinken und Zeitung lesen, doch - o weh - die taz war nicht da. Angesichts des Wetters und der Tatsache, dass der ansonsten besitzbare Hinterhof gerade eine lärmende Baustelle war, war ich gerade der einzige Gast in dem Laden. Ich hatte also maximale Betreuung: Zwei Kellnerinnen auf einen Gast, nämlich mich selbst. Was wie eine billige Porno-Fantasie klingt, hatte einen handgreiflichen Vorteil. Ich erkundigte mich nach der nicht ausliegenden Zeitung und bekam die Antwort, die läge da nur, wenn jemand dran denken würde, die zu kaufen. Woraufhin eine der beiden Kellnerinnen in den Tabak-Laden nebenan ging und die aktuelle Ausgabe für mich besorgte, während die andere einen Milchkaffee zubereitete.
Höflichkeitsliga schrieb am 19.9. 2002 um 02:49:21 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Wenn Frauen mit solchen Namen wie »Felicitas von Lovenberg« oder »Constanze von Bullion« in FAZ oder SZ Artikel schreiben, dann bin ich immer ganz hin und weg, ganz entrückt und setze mein entzückt liebesleidend-verschwärmt angedeutetes debiles Grinsen auf, nicht weil ich ein Anhänger der Aristokratie wäre, um Himmels willen, aber ich stelle mir dann immer vor wie pfirsichhäutige in früh plebejizierten ehemaligen Landadel hineingeborene journalistische mittdreissiger-Anmut mit mittellangem Haar in mittelteuer-formstrenger Klamotte vor dem Laptop sitzt und bedächtig Zeilenhonorar schindet, und dann stelle ich mir weiter vor, wie ich im Nebenraum bei laufendem Fernseher zu bester Talkshowstunde aus meinem vormittäglichen Bierrausch erwache, in das adelige Arbeitszimmer schleiche, und zum sanften klackern der Tasten meinen Kopf auf den Schoß der angebetenen lege, und leise hauche: Ach, Felicitas (Constanze)...", und dann klackern die Tasten leise weiter und Felicitas/Constanze legt ihre warme Hand mit der leichten Computertastaturtastentipphornaut auf den Fingerspitzen auf meine Wange...
hach...Felicitas (Constanze)!
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