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torsi schrieb am 6.6. 2017 um 01:38:10 Uhr über

zehnagelverlust

Der Name Kanada ist mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Wort kanata abgeleitet, das in der Sprache der Sankt-Lorenz-IrokesenDorfoder besserSiedlungbedeutete.[6] 1535 gaben Bewohner der Region um die heutige Stadt Québec dem französischen Entdecker Jacques Cartier eine Wegbeschreibung zum Dorf Stadacona.[7] Cartier verwendete daraufhin die Bezeichnung Canada nicht nur für dieses Dorf, sondern für das ganze Gebiet, das von dem in Stadacona lebenden Häuptling Donnacona beherrscht wurde. Ab 1545 war auf Karten und in Büchern die Bezeichnung Canada für diese Region üblich. Cartier nannte außerdem den Sankt-Lorenz-Strom Rivière de Canada, ein Name, der bis zum frühen 17. Jahrhundert in Gebrauch war. Forscher und Pelzhändler zogen in Richtung Westen und Süden, wodurch das alsKanadabezeichnete Gebiet wuchs. Im frühen 18. Jahrhundert wurde der Name für den gesamten heutigen mittleren Westen bis Louisiana benutzt. Die seit 1763 britische Kolonie Québec wurde 1791 in Oberkanada und Niederkanada aufgeteilt, was etwa den späteren Provinzen Ontario und Québec entsprach. Sie wurden 1841 wieder zur neuen Provinz Kanada vereinigt. 1867 erhielten die neu gegründeten Bundesstaaten der Kolonien in Britisch-Nordamerika den NamenKanadaund den formellen Titel Dominion. Bis in die 1950er Jahre war die amtliche Bezeichnung „Dominion of Canadaüblich. Mit der zunehmenden politischen Autonomie gegenüber Großbritannien verwendete die Regierung mehr und mehr die Bezeichnung Canada in rechtlich bindenden Dokumenten und Verträgen. Das Kanada-Gesetz 1982 bezieht sich nur noch auf Canada, die inzwischen einzige amtliche (zweisprachige) Bezeichnung.
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte Kanadas, Geschichte der First Nations und Territoriale Entwicklung Kanadas
Ur- und Frühgeschichte

Indianer (in Kanada First Nations genannt) besiedelten Nordamerika vor mindestens 12.000 Jahren, was den Anfang der paläoindianischen Periode markiert. Vor rund 5000 Jahren folgten die Inuit.[8] In den Bluefish-Höhlen im nördlichen Yukon fand man die ältesten menschlichen Spuren in Kanada; in der Charlie-Lake-Höhle fanden sich Werkzeuge aus der Zeit ab etwa 10.500 v. Chr. Aus der Zeit ab etwa 9000 v. Chr. stammen Funde bei Banff und in Saskatchewan, aber auch bereits in Québec.[9]

Ab etwa 8000 v. Chr. folgte die archaische Phase. Gruppen aus dem Westen erreichten um 7500 v. Chr. das südliche Ontario. Dort fanden sich Speerschleudern.[10] Siedlungsschwerpunkte waren im Osten der untere Sankt-Lorenz-Strom und die Großen Seen sowie die Küste Labradors (LAnse Amour Site) an der im 6. Jahrtausend die ersten größeren Grabstätten entstanden, später Burial Mounds.

Auf den Great Plains entstanden neue Waffentechnologien und weitläufiger Handel, etwa mit Chalzedon aus Oregon und Obsidian aus Wyoming.[11] In einigen Gebieten wurden noch um 8000 v. Chr. Pferde gejagt; sie verschwanden ebenso wie die Megafauna. Erst später teilte sich der riesige Kulturraum erkennbar in zwei Großräume auf, die Frühe Shield- und die Frühe Plains-Kultur, wobei sich Kupferbearbeitung bereits um 4800 v. Chr. zeigen lässt.

Im Westen reichen die Spuren bis vor 8000 v. Chr. zurück, vielfach ohne erkennbaren kulturellen Bruch. So besteht die Kultur der Haida auf Haida Gwaii seit über 9500 Jahren. Der Handel mit Obsidian vom Mount Edziza reicht über 10.000 Jahre zurück.[12]

Vor 2500 v. Chr. bestanden im Westen Siedlungen, dazu Anzeichen sozialer Differenzierung. Hausverbände bestanden, die sich saisonal zur Jagd in großen Gruppen zusammenfanden. Auch in den Plains lassen sich Dörfer nachweisen.

Die Cree, Ojibwa, Algonkin, Innu und Beothuk, die in den frühen europäischen Quellen fassbar sind, gehen wohl auf Gruppen der Shield-Kultur zurück. Die Plainskulturen waren durch Bisons gekennzeichnet, Hunde wurden als Trage- und Zugtiere eingesetzt, das Tipi setzte sich durch sowie die Herstellung von Pemmikan.

Als wichtigste kulturelle Veränderung der Plateaukultur im westlichen Binnenland gilt der Übergang von der Nichtsesshaftigkeit zur Halbsesshaftigkeit mit Winterdörfern und sommerlichen Wanderzyklen um 2000 v. Chr. Eine ähnliche Entwicklung vollzog sich früher an der Küste, deren Kulturen sich mit den Küsten-Salish in Beziehung bringen lassen. Gegen Ende der Epoche lassen sich erstmals Plankenhäuser nachweisen. Einige Salish waren bereits vor 1600 v. Chr. Bauernwie man von den Katzie weiß.[13] Die Nuu-chah-nulth auf Vancouver Island entwickelten hochseetüchtige Kanus, mit denen sie (als einzige) auf Walfang gingen.

Die Herstellung von Tongefäßen erreichte das Gebiet des heutigen Kanada wohl von Südamerika, Pfeil und Bogen kamen um 3000 v. Chr. aus Asien und wurden wahrscheinlich erstmals von Paläo-Eskimos eingesetzt. Er erreichte die Ostküste, kam aber erst rund drei Jahrtausende später in den Westen.[14]

An den Großen Seen lassen sich Hunde nachweisen (in Utah bereits um 8000 v. Chr.), die beerdigt wurden.[15] Mit den Keramikgefäßen ab etwa 500 v. Chr. endete an der Ostküste die archaische Phase, die von den Woodland-Perioden abgelöst wurde. Manche Dörfer, meist aus Langhäusern bestehend, waren wohl schon ganzjährig bewohnt. Auf die Frühe Woodland-Periode an den Großen Seen und dem Sankt-Lorenz-Strom (etwa 1000 v. Chr. bis 500 n. Chr.) gehen wohl die Irokesen zurück, aber auch einige der Algonkin-Gruppen.

Bis nach Zentral-Labrador zeigen sich auf dem kanadischen Schild die Einflüsse der Adena-Kultur. Ihre typischen Mounds erscheinen auch in der westlichen Schild-Kultur, beispielsweise im südlichen Ontario. Wahrscheinlich kam es infolge der Domestizierung von Wildreis zu einer herausgehobenen Schicht von Landbesitzern (Psinomani-Kultur). Der Süden Ontarios war in die Fernhandels-Beziehungen der Hopewell-Kultur eingebunden. Kupfer wurde im ganzen Osten Nordamerikas verbreitet.

Die späte Plains-Kultur lebte in hohem Maße von Bisons. Fernhandel war weit verbreitet und reichte westwärts bis zum Pazifik. Im Norden überwogen kleinere nomadische Gruppen, während sich im Süden ein Zyklus saisonaler Wanderungen durchsetzte, deren Mittelpunkt feste Dörfer waren.

Der späten Plateau-Kultur lieferten die Laichzüge der Lachse die Nahrung, ähnlich wie an der Pazifikküste. Ab 2500 v. Chr. lässt sich das so genannte Pit House („Grubenhaus“) nachweisen, das teilweise in die Erde gegraben wurde und eine bessere Bevorratung ermöglichte.

Die Küstenkultur wurde zwischen 500 v. und 500 n. Chr. als Ranggesellschaft von Süden nach Norden strenger. Eine Schicht führender Familien beherrschte den Handel sowie den Zugang zu Ressourcen und hatte die politische und spirituelle Macht. Auch hier tauchen erstmals Begräbnishügel auf. In einigen Regionen herrschten Steinhaufengräbern (cairns) vor, wie etwa um Victoria. Die Dörfer wurden zahlreicher und vielfach größer, bald stärker befestigt. Die Kultur war von Plankenhäusern, oftmals monumentalen Schnitzwerken (Totempfählen), komplexen Zeremonien und Clanstrukturen gekennzeichnet. Nirgendwo war die Bevölkerungsdichte so groß, wie an der Westküste.

Im Gegensatz dazu gestatteten die Klimabedingungen und starke vulkanische Aktivität im Nordwesten keine dauerhafte Ansiedlung.[16] Mit den Athabasken verbinden sich Fundstellen im Entwässerungsgebiet des Mackenzie ab 1000 v. Chr. bis etwa 700 n. Chr.[17]

Gegen 2500 v. Chr. wanderte ein Teil der Paläo-Eskimos von Alaska nach Grönland; es entwickelte sich die Prä-Dorset-Kultur. Um 500 v. Chr. bis 1000 n. Chr. folgte die „Dorset-Kultur“ (nach Cape Dorset auf einer Baffin Island vorgelagerten Insel benannt). Um 2000 v. Chr. bis 1000 n. Chr. bestand die Neo-Eskimo-Kultur. Um 1000 setzte sich eine erneute Wanderung von Alaska nach Grönland in Bewegung. Aus der Vermischung der Kulturen ging wohl die Thule-Kultur hervor, die bis etwa 1800 bestand. Ihre Angehörigen sind die Vorfahren der heutigen Inuit.
Kolonialisierung
Rekonstruktion der Wikingersiedlung in LAnse aux Meadows

Europäische Siedler erreichten Nordamerika spätestens um das Jahr 1000, als Wikinger während kurzer Zeit in LAnse aux Meadows am nördlichsten Ende von Neufundland lebten. AlsEntdeckerNordamerikas gilt Giovanni Caboto, ein italienischer Seefahrer in englischen Diensten. Dieser landete am 24. Juni 1497 möglicherweise auf der Kap-Breton-Insel und nahm das Land für England in Besitz. Baskische Walfänger und Fischer kamen ab etwa 1525 regelmäßig an die ostkanadische Küste und beuteten ein Jahrhundert lang die Ressourcen in der Region zwischen der Neufundlandbank und Tadoussac aus.[18] Eine Expedition unter der Leitung von Jacques Cartier erkundete 1534/35 das Gebiet um den Sankt-Lorenz-Golf und den Sankt-Lorenz-Strom und erklärte es zu französischem Besitz.
Kanu der Hudson’s Bay Company wohl auf dem French River, Frances Anne Hopkins 1869

Samuel de Champlain gründete 1605 mit Port Royal (heute Annapolis Royal) und 1608 mit Québec die ersten dauerhaften Ansiedlungen in Neufrankreich. Die französischen Kolonisten teilten sich in zwei Hauptgruppen: Die Canadiens besiedelten das Tal des Sankt-Lorenz-Stroms, die Akadier (Acadiens) die heutigen Seeprovinzen. Französische Pelzhändler und katholische Missionare erforschten die Großen Seen, die Hudson Bay und den Mississippi bis nach Louisiana. Die Engländer gründeten ab 1610 Fischerei-Außenposten auf Neufundland und besiedelten die weiter südlich gelegenen Dreizehn Kolonien.

Zwischen 1689 und 1763 kam es in Nordamerika zu vier kriegerischen Konflikten zwischen Engländern (bzw. Briten) und Franzosen, die jeweils Teil von Erbfolgekriegen in Europa waren. Der King Williams War (1689–1697) brachte keine territorialen Veränderungen, doch nach Ende des Queen Annes War (1702–1713) gelangte Großbritannien durch den Frieden von Utrecht in den Besitz von Akadien, Neufundland und der Hudson-Bay-Region. Die Briten eroberten 1745 im King Georges War die französische Festung Louisbourg auf der Kap-Breton-Insel, gaben diese aber 1748 gemäß dem Frieden von Aachen wieder zurück. Der Siebenjährige Krieg (in Nordamerika von 1754 bis 1760 bzw. 1763) brachte schließlich die Entscheidung: Mit dem Pariser Frieden musste Frankreich 1763 fast alle seine Besitzungen in Nordamerika abtreten.
Britische Herrschaft
Tod des Generals James Wolfe in der Schlacht auf der Abraham-Ebene (1759), dem Wendepunkt im Siebenjährigen Krieg in Nordamerika, Benjamin West 1770, National Gallery of Canada, Ottawa

Mit der Königlichen Proklamation von 1763 entstand aus dem ehemaligen Neufrankreich die britische Provinz Québec, im selben Jahr gelangte die Kap-Breton-Insel zur Kolonie Nova Scotia. Auch wurden Rechte der französischen Kanadier eingeschränkt. 1769 wurde eine weitere Kolonie namens St. Johns Island (seit 1798 Prince Edward Island) gegründet. Um Konflikte in Québec abzuwenden, verabschiedete das britische Parlament 1774 den Quebec Act. Das Gebiet Québecs wurde zu den Großen Seen und zum Ohiotal ausgedehnt. Für die französischsprachige Bevölkerungsmehrheit galt das französische Zivilrecht und Französisch war als Sprache in der Öffentlichkeit anerkannt; durch die Zusicherung der freien Religionsausübung konnte die Römisch-katholische Kirche in der Kolonie verbleiben.

Das Gesetz verärgerte jedoch die Bewohner der Dreizehn Kolonien, die darin eine unzulässige Beschränkung ihrer nach Westen gerichteten Expansion sahen. Der Quebec Act war eines jener „unerträglichen Gesetze“ (Intolerable Acts), die schließlich zur Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten und zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg führten. Der Frieden von Paris erkannte die amerikanische Unabhängigkeit an und die Gebiete südlich der Großen Seen fielen an die Vereinigten Staaten. Etwa 50.000 Loyalisten flohen in das heutige Kanada, dazu kamen mit den Briten verbündete Indianerstämme, wie die Mohawk.[19] New Brunswick wurde 1784 von Nova Scotia abgetrennt, um die Ansiedlung der Loyalisten an der Atlantikküste besser organisieren zu können. Um den nach Québec geflohenen Loyalisten entgegenzukommen, verabschiedete das britische Parlament das Verfassungsgesetz von 1791, das die Provinz Québec in das französischsprachige Niederkanada und das englischsprachige Oberkanada teilte und beiden Kolonien ein gewähltes Parlament gewährte.g


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