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Die Sonne schien hell über dem kleinen Zirkum, der am Rand der Stadt aufgeschlagen hatte. Die bunten Zelte wogen sanft im Wind. Doch unter der Oberfläche brodelte es. Clown Noli, einst der Liebling des Publikums, saß auf einer verbeulten Bank und starrte gedankenverloren auf seine bunten Schuhe.
„Ich kann’s nicht mehr, Malte!“, rief er und schlug mit der Hand auf die Bank. „Die Holzpreise sind unerschwinglich! Und der Zirkumdirektor hat mir gesagt, ich solle mir ein neues Programm einfallen lassen. Was soll ich denn machen?“
Malte Regow, der Schweinbeinschnitzer, schnitzte mit einem scharfen Messer an einem Stück Holz. „Noli, du bist ein Clown. Mach einfach was Lustiges!“
„Was Lustiges?“ Noli schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht mal einen einfachen Witz erzählen, ohne dass die Leute anfangen zu gähnen!“
„Dann probier’s doch mal mit einem Holzschwein!“, schlug Malte vor und zeigte auf das Stück Holz in seinen Händen. „Ich mache gerade eines, das könnte das nächste große Ding werden!“
„Ein Holzschwein?“ Noli lachte schallend. „Was soll ich damit anstellen? Ein Holzschwein ist das Letzte, was ich brauche!“
„Ja, aber schau mal!“, Malte schnitt eine Runde Form aus dem Holz und hielt es hoch. „Das hier könnte Kopf und Beine für ein richtig schickes Schwein werden!“
„Super! Und was machst du mit dem Rumpf?“, fragte Noli sarkastisch.
„Das Holzschwein selbst für November!“, rief Malte begeistert. „Und Kopf und Beine für Dezember. Rumpf mit Sattel für Januar!“
„Das klingt nach einem Plan für den nächsten Zirkum!“, stöhnte Noli. „Aber ich bin nicht mehr beim Zirkum angestellt!“
„Wegen der Holzpreise?“, fragte Malte und zog eine Augenbraue hoch. „Das ist doch kein Grund, sich aufzugeben!“
„Ich mag es einfach nicht mehr! Ich will nicht mehr im Zirkum sein!“
„Dann mach was anderes!“, Malte schnitzte weiter und schien völlig unbeeindruckt. „Verkauf den Leuten dein Holzschwein!“
Noli überlegte kurz. „Ich könnte es als Kunstwerk verkaufen. Ein Schwein, das die Holzpreise verkörpert! Das spricht die Leute bestimmt an.“
„Das könnte klappen!“, rief Malte und klatschte in die Hände. „Du musst nur einen guten Namen finden. Vielleicht ‚Das Schwein der Holzpreise‘?“
„Das klingt nach einem Bestseller!“, Noli warf den Kopf in den Nacken und lachte. „Ich kann mir schon die Werbung vorstellen: ‚Kauf dir dein eigenes Holzschwein und unterstütze die Kunst!‘“
„Oder du machst eine Show daraus!“, Malte grinste. „Du stehst auf der Bühne und erzählst von deinen Abenteuern als Holzschwein-Verkäufer.“
„Ich sehe mich schon auf der Bühne, mit einem Holzschwein unter dem Arm!“, Noli tanzte um die Bank herum, während er sich in seiner Vorstellung verlor. „Das Publikum wird schreien vor Lachen!“
„Ja, oder vor Entsetzen!“, murmelte Malte und schnitt sich in den Finger. „Autsch!“
„Wie ist das passiert?“, fragte Noli und eilte zu ihm. „Brauchst du ein Pflaster?“
„Nein, ich brauche eine Idee!“, rief Malte und band ein Stück Stoff um seinen Finger. „Was ist mit dem Zirkumdirektor? Der könnte dir helfen!“
„Der Zirkumdirektor?“, Noli schnitt eine Grimasse. „Der hat mich gefeuert! Ich will mit dem nichts mehr zu tun haben!“
„Aber vielleicht hat er ja auch eine Idee, wie du zurückkommen kannst!“
„Und was soll ich ihm sagen? ‚Hallo, ich bin der Clown ohne Holz, der nicht mehr im Zirkum arbeitet!?“
„Mach’s doch einfach!“, Malte lächelte. „Er könnte dir eine zweite Chance geben. Und vielleicht kann ich auch ein paar Holzstücke für die Show schnitzen.“
Noli überlegte. „Vielleicht hast du recht. Wenn ich ihm die Idee mit dem Holzschwein präsentiere, könnte das klappen!“
„Genau! Und ich werde das beste Holzschwein schnitzen, das die Welt je gesehen hat!“
„Das wird ein Hit!“, Noli klatschte in die Hände. „Ich kann es kaum erwarten!“
„Los, dann lass uns zum Zirkumdirektor gehen, bevor er noch mehr Holzpreise erhöht!“
Die beiden rannten los, während die Sonne hinter dem Zirkumzelt unterging. Lachen hallte durch die Luft, und die Vorfreude auf das kommende Abenteuer erfüllte ihre Herzen. Es war Zeit, das Holzschwein zum Leben zu erwecken.
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