Tüte

Der Wind spielt mit einer Plastiktüte, lässt sie hinauf und hinab schweben. Sie dreht sich im Kreis, wird hoch gerissen und sinkt langsam wieder runter. Es ist eine ganz gewöhliche weiße Plastiktüte und die Wand, vor der sie ihren Tanz mit der kleinen Böhe aufführt, ist burgunderrot. Eine Stimme sagt, dass das das Schönste sei, was sie je gesehen hätte. Die Tüte setzt ihren Tanz fort. Außer der Stimme ist kein Ton zu hören. Man kann sich eine Musik vorstellen, zu der die Tüte tanzen könnte.
In einem anderen Land werden Plastiktüten nicht einfach so weggeworfen, sondern aufgehoben, gewaschen und immer wieder neu verwendet. Auf dem Marktplatz von kleinen Städten stehen Tütenverkäufer herum, die die wiederaufbereiteten Tüten weiter verkaufen, denn auf den Marktständen gibt es keine. Wenn man also vergessen hat, eine Einkaufstasche mitzunehmen, kauft man eine Tüte von den mageren jungen Männern oder den windgegerbten Frauen mittleren Alters, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Dort würde man keine tanzenden Tüten finden. Plastiktüten sind dort ein Wert, sie werden nicht einfach so weggeworfen und dem Spiel des Windes überlassen. Selbst dieses einfache, scheinbar so unschuldige Bild einer im Wind sich drehenden Plastiktüte teilt uns mit, wo wir leben und in welchen Zusammenhängen wir uns befinden .

Wollen Sie eine Tüte, fragt die Kassiererin die Oma? Nein, sagt die Oma, wenn ich anfange zu kiffen lasse ich wieder die Hälfte liegen.

So ne kleine Wunder-Tüte is doch wie ne Schultüte bei der Einschulung.
Früher fand ich da ganz viel Süßigkeiten und vorallem die Schokotaler haben meine Begeisterung entflammt in einem Märchen zu schweben und mal eine Prinzessin zu sein aber nix is passiert.
Tja, heute da finden sich in der Tüte eigentl. ganz unansehliche grünlich-gelblich-bräunliche Grasbrösel. Aber in dieser unansehlichen Tüte findet sich heute die Vision zu den goldenen Schokotalern. In so einer Tüte kann das glänzenste Märchen verborgen liegen.

»Tüte« war in meinen Kreisen für eine sehr lange Zeit ein Standardbegriff, der recht schnell seinen anfänglichen Zauber verloren hatte und nur noch routiniert eingesetzt wurde, wie als wenn man kacken geht ...

... wie erfrischend war dagegen die Einführung von: »Lass uns ma'n Jochen bauen ...«

Basteln, drehen, lecken, anzünden, ziehen, chillen, aufpassen, daß die Pozilei nicht kommt...

es soll leute geben die sich sowas reinziehen!... könnt ihr euch das vorstellen? die rauchen sowas! ich könnte mir vorstellen, dass die dämpfe, die beim anzünden einer tüte entstehen nicht allzu gesund sind.. im gegenteil...bestimmt ist sowas giftig.. und die atmen das ganze auch noch bewusst ein... blödsinnig sowas! dabei kann man tüten doch viel sinnvoller nutzen... man kann zum beispiel einkaufen gehen und die dinge die man gekauft hat in diese tüte packen... das ist sehr praktisch, wisst ihr? dann muss man das ganze zeug nämlich nicht in der hand tragen... vor allem bei größeren oder mehreren erworbenden artikeln ist diese funktion von großem nutzen... das kann man dann alles in die tüte packen und man braucht dann nur noch eine hand, um alles zu tragen... und dann hat man nämlich noch eine hand frei, um sich eine zigarette anzustecken......