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Taffe Frau schrieb am 22.2. 2024 um 18:15:12 Uhr über

Simulierte-Marsmission

03Eignungstest, die Auswahl

Warum gibt es zwei Sessel, zwei Garnituren Sportkleidung im Schrank aber nur ein Bett? Sicher nicht, um mich mit Robert, meinem Nachbarn während des Eignungstests, zu verkuppeln. Und ist Roberts Zimmer, dessen Beleuchtung wir mit einem Kurzschluss ausgeknipst haben, wirklich identisch mit meinem?
Das Telefon auf dem Tisch! Es ist ein Mobiltelefon mit eingebauter Taschenlampe. Wir machen uns ein zweites Mal auf den Weg in Roberts stockdunkles Zimmer. Außerdem nehmen wir den von Robert gebastelten Schrankschlüssel mit. Wenn ich richtig vermute, gibt es auch in Roberts Schrank Sportkleidung für zwei Leute. Dann ist unser Zusammentreffen kein Zufall. Auch auf Roberts Schreibtisch lag ein Mobiltelefon. Jetzt haben wir also zwei Taschenlampen. Roberts Schrank ist leer, keine Sportkleidung. Alles andere stimmt haargenau überein. Nicht ganz, das Papier mit den Rechenaufgaben gibt es nur bei mir. Woher wusste der Zeremonienmeister, dass Robert bei mir einziehen wird und nicht ich bei ihm? Oder ist Robert etwa der Zeremonienmeister?

Die Telefone scheinen eine besondere Rolle zu spielen. Und die müssen regelmäßig aufgeladen werden. Wenn wir die Taschenlampen der Telefone eingeschaltet lassen, wären sie ziemlich schnell leer. Was dann? Kaum ist uns dieser Gedanke gekommen, geht in Roberts Zimmer das Licht an. Dieser Gedanke scheint auch anderen gekommen zu sein. Zumindest hat Robert nicht das Licht eingeschaltet. Trotzdem bleibt es dort kalt, und Robert kommt wieder mit zu mir, wo die Klimaanlage wieder heizt.

Genügend Kreativität haben wir wahrscheinlich bewiesen. Aber der Fitnesstest ist noch nicht abgeschlossen. In der Ecke des Zimmers steht eine Station zum Krafttraining. Hier müssen wir so ziemlich alle Übungen absolvieren, die möglich sind. Fasziniert sehe ich Roberts Muskelspiel zu. Es ist ein spielerischer Wettbewerb zwischen seinen und meinen Muskeln, der uns beiden Spaß macht und auch etwas erregt. Damit kann ich mir die eine oder andere Übung mehr abringen. Solange wir gegen das eigene Gewicht kämpfen, sind Robert und ich in der Leistung vergleichbar. Wenn es um pure Kraft geht, ist mir Robert überlegen. Wenn er nicht Bewerber sondern doch Organisator der Tests wäre, wäre er wahrscheinlich mit weniger Muskeln bepackt.
Wir müssen noch eine Reihe Fragen beantworten, die für die Kombination möglicher Partner nützlich sind und ursprünglich nicht für fremde Ohren bestimmt sind. Nachdem sich Robert ohnehin an meinem nackten Oberkörper satt gesehen hat und auch sein steifer Penis während der Kraftübungen nicht übersehbar war, soll er ruhig erfahren, dass ich es genieße, wenn ein Mann mich rundherum streichelt und mit meinen Brüsten spielt. Und auch er mag erotischen Stimulationen lieber heute als morgen, ohne jedoch gleich in Ekstase auszubrechen.

Wir waren um die 50 Bewerber, eingeteilt in 5 Gruppen aus je 10 Leuten. Auf dem Freigelände mussten wir einige sportliche Spielchen über uns ergehen lassen, die ich nur flüchtig kannte, die aber ziemlich anstrengend waren. Und wie das bei Mannschaftssport üblich ist, taten sich in jeder Gruppe Ehrgeizlinge hervor, die Führungsstärke demonstrieren wollten. In einem Fall lief es sogar auf eine Art Krieg zwischen den Gruppen hinaus. Der eskalierte in einer peinlichen Schlägerei zwischen besonders potenten Mitgliedern.
Ich hatte eine Ausbildung auf einer Polizeischule hinter mir. Anfangs nahm ich nur an, dass mir die dort erworbene Fitness beim Eignungstest helfen würde. Jetzt erinnerte ich mich an einen Kursus zur Streitschlichtung. Mit festem Schritt marschierte ich auf die Streithähne zu, stellte mich dazwischen und blickte ihnen fest in die Augen. Bewusst leise fragte ich sie, ob sie schon den Umgang mit grünen Marsmännchen trainieren. Die leise Stimme einer Frau verfehlte nicht ihre Wirkung. Sie empfanden ihr Verhalten selbst als peinlich und entschuldigten sich gegenseitig. Ja, ich hatte Glück gehabt. Ebenso hätte ich mir ein paar blaue Flecken einhandeln können.

Allzu groß war die Ausbeute an geeigneten Kandidaten nicht, die das lange Zusammenleben in einer Forschungsstation ausprobieren sollen. Weil insgesamt nur sechs Leute, also vier Aktive und zwei Vertreter benötigt waren, haben 50 als Grundlage ausgereicht. Ja, ich wurde ausgewählt, sonst würde ich nicht diesen Bericht schreiben. Und zu meiner speziellen Freude ist auch Robert mit von der Partie. Die weiteren sind ausgesprochen nette Leute, mit denen ich wirklich gerne ein Jahr zusammenleben werde.



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