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mcnep schrieb am 14.4. 2008 um 22:24:48 Uhr über

allein-oder-mit-andern

Katholischer Katechismus, Ausgabe für das Erzbistum Köln 1955, unveränderter Nachdruck 1966:


121. Schamhaftigkeit und Keuschheit

Die heilige Perpetua war wegen ihres christlichen Glaubens zum Tode verurteilt worden und sollte im Zirkus vor den Augen der Volksmenge den wilden Tieren vorgeworfen werden. Als sie die Kampfbahn betrat, wurde sie zuerst von einer wilden Kuh angegriffen und mit den Hörnern zur Seite geschleudert. Bei dem Sturz riß ihr Kleid auf. Da zog sie zuerst ihr Kleid zurecht, um ihre Blöße zu verhüllen; denn sie dachte mehr an ihre Ehrbarkeit als an ihren Schmerz.

Der Leib des Menschen mit all seinen Gliedern und Kräften ist von Gott geschaffen und gut. So sind auch die Geschlechtsteile von Gott geschaffen und gut. Das Schamgefühl drängt uns, diese Teile des Körpers bedeckt zu halten.
Gott will, daß wir uns nicht unnötig vor andern entblößen und die Geschlechtsteile nicht leichtfertig anschauen oder berühren. Wer sich danach richtet, handelt schamhaft, wer dagegen verstößt, handelt unschamhaft. Alles, was nötig ist, um den Körper rein und gesund zu erhalten, ist gut und von Gott gewollt. Wer zufällig jemand entblößt sieht, schaue weg; dann handelt er schamhaft.
Durch die Schamhaftigkeit sollen Kräfte geschützt werden, die dem Wachsen und Werden des Menschen dienen. Gott will, daß wir vor diesen Kräften Ehrfurcht haben und sie vor jedem Mißbrauch bewahren. Wer sie vor Mißbrauch bewahrt, handelt keusch, wer sie mißbraucht, handelt unkeusch.
Gegen die Keuschheit sündigt vor allem, wer Unkeusches allein-oder-mit-andern tut oder freiwillig an sich geschehen läßt; ebenso, wer sich freiwillig in unkeuschen Gedanken aufhält, Unkeusches wünscht oder sich ohne Not in Gefahr bringt, durch Unkeuschheit zu sündigen. — Solange sich jemand Mühe gibt, unkeusche Gedanken und Wünsche aus dem Sinn zu schlagen, sündigt er nicht, sondern handelt keusch.
Die Keuschheit ist ein hohes Gut. Sie verleiht dem Menschen eine besondere Würde und Schönheit. Keusche Menschen sind Lieblinge Gottes. Für sie gilt in besonderer Weise das Wort: »Selig, die reinen Herzens sind, denn werden Gott schauen« (Matth. 5,8). Der heilige Paulus sagt: »Wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geists ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott empfangen habt, und daß ihr nicht mehr euch selbst gehört?« (1. Kor. 6,19)
Die Unkeuschheit ist ein großes Unglück für den Menschen. Sie entweiht den Tempel des Heiligen Geistes und führt zu vielen andern Sünden. Oft stürzt sie den Menschen in Krankheit, Elend und Schande und führt nicht selten zu einem unbußfertigen Tod.
Um keusch zu bleiben, müssen wir vor allem schamhaft sein; die Schamhaftigkeit ist eine Schutzmauer der Keuschheit. Wir müssen unsere Augen und Ohren und unsere Gedanken bewahren und unsere Triebe in Zucht halten. Fleißige Arbeit, ein natürliches, gesundes Leben und ein fröhliches Herz bewahren uns vor vielen Gefahren. Vor allem müssen wir eifrig beten, regelmäßig beichten und oft zur heiligen Kommunion gehen. Wir sollen Christus innig lieben und Maria, unsere Mutter, kindlich verehren.
Um keusch zu bleiben, müssen wir alles meiden, was zur Unkeuschheit führen kann: schlechte Schriften und Bilder, schlechte Filme, Schaustellungen und Tänze, schlechte Kameraden und schlechte Gesellschaft, unehrbare Kleidung, Müßiggang und Verweichlichung. In der Versuchung müssen wir sofort widerstehen; es ist gut, ein Stoßgebet zu beten und sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Ohne Kampf können wir die Keuschheit nicht bewahren.

Überlege: 1. Wozu mahnt uns das Schamgefühl? 2. Wer handelt schamhaft? 3. Wer handelt keusch? 4. Wer sündigt gegen die Keuschheit? 5. Warum ist die Keuschheit ein sehr hohes Gut? 6. Warum ist die Unkeuschheit ein großes Unglück für den Menschen?

227. Warum sollen wir die Keuschheit eifrig behüten?

Wir sollen die Keuschheit eifrig behüten,
1. weil sie dem Menschen eine besondere Würde und Schönheit verleiht,
2. weil Gott keusche Menschen besonders liebt.

228. Was müssen wir tun, um keusch zu bleiben?

Um keusch zu bleiben, müssen wir
1. schamhaft sein und uns in Zucht halten,
2. ein frommes Leben führen,
3. die nächste Gelegenheit meiden und in der Versuchung sofort widerstehen.

229. Mit welchen Worten mahnt uns der heilige Paulus zur Keuschheit?

»Wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt

Für mein Leben: Ich will nichts denken und tun, was ich vor Gott verbergen müßte.

Wort Gottes: »Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet« (Matth. 26,41). — »Das Los der Unzüchtigen wird der Pfuhl sein, der von Feuer und Schwefel brennt« (Offb. 21,8)

Lebensregeln: Gott sieht alles! — Denke niemals: Einmal ist keinmal! — Laß keine unsauberen Reden zu! — Schließe dich in der Klasse den Guten an! — Widerstehe der Neugierde! — Überwinde die Menschenfurcht! — Schlechte Schriften, Bücher und Bilder gehören in den Ofen.

Über das Werden des menschlichen Lebens frage nur Menschen, die davor Ehrfurcht haben, z. B. deine Eltern oder Erzieher.

Schutzheilige der Keuschheit: Die allerseligste Jungfrau Maria, der heilige Josef, Aloysius, Agnes, Maria Goretti.

Aufgaben: 1. Nenne biblische Beispiele für Schamhaftigkeit und Keuschheit! Von welchen Strafgerichten über die Unkeuschheit berichtet die heilige Schrift? 3. Zu welchen anderen Sünden wurde David durch die Unkeuschheit geführt?


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