SusannesLieblingsDämonentexte
Bewertung: 1 Punkt(e)
Anastasya und Aerendíl erhoben sich. Das Koboldmädchen schlummerte jetzt mit gleichmäßigem Atem und entspannten Gliedmaßen. Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne versuchten sich durch das verflochtene Geäst des kleinen Hains zu winden. Aerendíl unterdrückte ein Gähnen. Seine Schwester sah ihn fragend an.
»Was hast du jetzt vor, Aerendíl?«
Der Barde hob seine Schultern und streckte seine müden Knochen. »Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.« Er erwiderte den forschenden Blick seiner Schwester und fragte argwöhnisch: »Hast du einen Vorschlag?«
»Du denkst, ich hätte etwas mit dem Dämonen in dem Koboldmädchen zu tun, nicht wahr?« entgegnete die Elbenzauberin sanft.
Aerendíl sog, seine nächsten Worte sorgfältig abwägend, die Luft durch Mund und Nase und erklärte: »Es ist mir durch den Kopf gegangen. Warum hast du mich nach Baneju geschickt? Es hatte doch etwas mit diesem Zusammentreffen zu tun, oder?«
Die weißgekleidete Magierin ließ ihren Blick in die Ferne schweifen, als suche sie am Horizont eine Antwort nach dieser Frage. Ohne ihren Bruder anzublicken antwortete sie: »Ja. Und nein. Ich hatte eine Vision. Das kommt nicht häufig vor. Meine erlernten magischen Fähigkeiten sind eher handwerklicher Natur als intuitiver Art, wie du weißt. Diese Vision sagte mir jedenfalls, dass deine Anwesenheit in dieser Stadt von entscheidender Wichtigkeit ist. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.«