Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Volkslieder«
mcnep schrieb am 15.5. 2003 um 20:28:56 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
1. Ja wer sein Handwerk gut versteht,
der leidet keine Not,
und wer das Pfannenflicken gut versteht,
der verdient sein täglich Brot.
|: Der Pfannenflicker zieht froh hinaus
und ruft sein Flick - Flick - Flick
von Haus zu Haus :|
2. Da kam er an ein Bauernhaus
ne Jungfrau schaut heraus
Sie zeigte ihm ein Pfännelein,
Das Löchlein war so klein.
|: Oh Pfannenflicker komm doch herein,
es wird schon bei der Nacht
was zum Flicken sein :|
3. Sie brachte ihm ein Pfännelein
das war bedeckt mit Ruß,
darinnen war ein Löchelein,
so groß wie eine Nuß.
|: Oh Pfannenflicker nimm dich in acht,
daß du das Loch in der Nacht
nicht größer machst :|
4. Und als das Pfännlein fertig war,
das Löchlein war geflickt,
da hat sie ihm ein Silberstück
in seine Hand gedrückt.
|: Der Pfannenflicker schwenkt seinen Hut
und ruft ade, bei der Nacht
der Flick war gut. :|
5. Als kaum dreiviertel Jahr vorbei
da sprang das Pfännlein auf,
da schrieb sie ihm ein Briefelein
ins Pfannenflickerhaus.
|: O Pfennig kehr doch zurück
und betrachte dir
dein Meisterstück. :|
Dreiwetter schrieb am 15.5. 2003 um 20:16:25 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Johann Wolfgang von Goethe
1. Es war ein König in Thule
Getreu bis an das Grab,
Dem sterbend seine Buhle
Ein goldnen Becher gab.
2. Es ging ihm nichts darüber,
Er leert ihn jeden Schmaus;
Die Augen gingen ihm über,
So oft er trank daraus.
3. Und als er kam zu sterben,
Zählt er seine Städte im Reich,
Gönnt alles seinen Erben,
Den Becher nicht zugleich.
4. Er saß beim Königsmahle,
Die Ritter um ihn her,
Auf hohem Vätersaale
Dort auf dem Schloß am Meer.
5. Dort stand der alte Zecher,
Trank letzte Lebensglut
Und warf den heil'gen Becher
Hinunter in die Flut.
6. Er sah ihn stürzen, trinken
Und sinken tief ins Meer.
Die Augen täten ihm sinken,
Trank nie einen Tropfen mehr.
Jurte schrieb am 14.5. 2003 um 22:58:44 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Jenseits des Tales standen ihre Zelte,
Zum hohen Abendhimmel quoll der Rauch.
|: Das war ein Singen in dem ganzen Heere
Und ihre Reiterbuben sangen auch :|
Sie putzten klirrend am Geschirr der Pferde,
Her tänzelte die Marketenderin
|: Und unter'm Singen sprach der Knaben einer:
»Mädel, du weißt's wo ging der König hin?« :|
Diesseits des Tales stand der junge König
Und griff die feuchte Erde aus dem Grund,
|: Sie kühlte nicht die Glut der heißen Stirne,
Sie machte nicht sein krankes Herz gesund. :|
Ihn heilten nur zwei jugendfrische Wangen
Und nur ein Mund, den er sich selbst verbot,
|: Noch fester schloß der König seine Lippen
Und sah hinüber in das Abendrot. :|
Jenseits des Tales standen ihre Zelte,
Vorm roten Abenhimmel quoll der Rauch,
|: Und war ein Lachen in dem ganzen Heere,
Und jener Reiterbube lachte auch. :|
Dreiwetter schrieb am 15.5. 2003 um 20:11:42 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
1. Ich bin der Doktor Eisenbarth,
Zwilliwilliwick, bumbum! *)
Kurier' die Leut' nach meiner Art,
Zwilliwilliwick, bumbum!
Kann machen daß die Blinden geh'n
Zwilliwilliwick, juch-hei-ras-sa!
Und daß die Lahmen wieder seh'n
Zwilliwilliwick, bumbum!
Lautonia, lautonia,
Zwilliwilliwick, jucheirassa, *)
Lautonia, lautonia,
Zwilliwilliwick, bumbum!
2. In Ulm kuriert' ich einen Mann,
Daß ihm das Blut vom Beine rann,
Er wollte gern gekuhpockt sein,
Ich impft's ihm mit dem Bratspieß ein.
3. Zu Potsdam trepanierte ich,
Den Koch des Großen Friederich:
Ich schlug ihm mit dem Beil vor'n Kopf,
Gestorben ist der arme Tropf.
4. Des Küsters Sohn in Dudeldum,
Dem gab ich zehn Pfund Opium,
Drauf schlief er Jahre, Tag und Nacht,
Und ist bis jetzt noch nicht erwacht.
5. Es hatt' ein Mann in Langensalz
Ein zentnerschweren Kopf am Hals,
Den schnürt ich mit dem Hemmseil zu:
Probatum est, er hat die Ruh'
6. Zu Prag da nahm ich einem Weib
Zehn Fuder Steine aus dem Leib,
Der letzte war ihr Leichenstein,
Sie wird wohl jetzt kurieret sein.
7. Vor Hunger war ein alter Filz
Geplagt mit Schmerzen an der Milz,
Ich hab' ihn Extrapost geschickt,
Wo teure Zeit ihn nicht mehr drückt.
8. Heut früh nahm ich ihn in die Kur,
Just drei Minuten vor zwölf Uhr,
Und als die Glocke Mittag schlug,
Er nicht mehr nach der Suppe frug.
9. Ein alter Bau'r mich zu sich rief,
Der seit zwölf Jahren nichr mehr schlief,
Ich hab' ihn gleich zur Ruh gebracht,
Er ist bis heute nicht erwacht.
10. Zu Wien kuriert' ich einen Mann,
Der hatte einen hohlen Zahn,
Ich schoß ihn 'raus mit dem Pistol,
Ach Gott, wie ist dem Mann so wohl!
11. Mein allergrößtes Meisterstück,
Das macht' ich einst zu Osnabrück:
Podagrisch war ein alter Knab,
Ich schnitt ihm beide Beine ab.
12. Vertraut sich mir ein Patient,
So mach' er erst sein Testament,
Ich schicke niemand aus der Welt,
Bevor er nicht sein Haus bestellt.
13. Das ist die Art, wie ich kurier',
Sie ist probat, ich bürg' dafür,
Daß jedes Mittel Wirkung tut,
Schwör' ich bei meinem Doktorhut.
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*)Oder:
Va-le-ra-le-ri, juch-he!
Widewidewid, bumbum
Gloria, Viktoria
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Das Spottlied und sein prahlerisches Auftreten hatten Eisenbarth den Ruf eines Kurpfuschers eingetragen. Sein Name wurde unverdient zum Sinnbild für rauhe Kuren mit schlechtem Ausgang. In der Tatsache war Eisenbarth ein Könner in seinem Beruf, ein Arzt, der seiner Zeit voraus war und vielen Kranken geholfen hat. Seine kühnen Operationen erregten Aufsehen bei den Zeitgenossen. Er war auch ein Schalk, der sich geschickt die Gunst der Menge zu erringen wußte.
Die Wurzeln des Spottliedes sind womöglich im Neid seiner weniger erfolgreichen Kollegen zu suchen.
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