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Schmidt schrieb am 1.2. 2011 um 23:36:15 Uhr über

Handwerker

Grundlast und Schwerlast

Ich bin fix und fertig. Die Handwerker waren im Haus. Erst sagen sie mir, ich mach Ihnen das schwarz nach Feierabend, das dauert eine Stunde, fünfzig Euro für Material und fünfzig für die Stunde. Mein Gott wie hat sich die Handwerkerschwarzstunde erhöht, das kann sich ja niemand leisten. Hundert Euro für einen neuen Wasserhahn in der Küche. Weil der alte verkalkt ist und vielleicht eine neue Dichtung braucht. In Russland würde man so etwas reparieren. Sicherlich auch in Polen. Aber wir hier, wir hams ja. Ich hab ja Miete bezahlt, und die Miete ist im großen Topf aus dem sich alle bedienen, solange was da ist. Ich würde über die nötigen Investitionen gerne selbst entscheiden. Wer da alles mitreden muß. Das muß ja gemacht werden, das Schlagenste aller Argumente. Ich bin es doch der in diesem Loch wohnt. Jetzt habe ich Zeit mich wieder an eine neue Einstellung der Heizung zu gewöhnen. Ich wollte keine Aufklärung wie man es richtig macht, wie man lüften muß um keine Schimmelflecken zu bekommen, meine Schimmelflecken kommen vom Mauerwasser, die Wand hat Risse, vom Dach sickert es herunter. In meinem Schlafzimmer, dem kühlsten aller Räume mit fast immer offenstehendem Fenster auch im Winter bei Minusgraden ist das beste und trockenste Raumklima. Erzählt mir dieser Typ, der mich ja jetzt kennt weil er mir drei Zettel an die Tür gehängt hat, im Winter bei Minusgraden sei die Luft feucht, daher käme mein Schimmel, und ich solle bloß seinem Chef nicht erzählen das er bei mir Kaffee getrunken habe, man muß sich doch mal hinsetzen um zu besprechen was zu tun ist, aber nein, über Mathematik will der Herr nicht reden, die hat er hinter sich und Dreisatz mag er gar nicht.
Ich bin so lange alleine. Ich habe seltsame Gewohnheiten entwickelt. Sie können hier herein wenn wirklich notwendige Arbeiten erledigt werden müssen. Ich schätze es nicht wenn mein Klavierspiel mit elektrischen Bässen aus Lautsprechern beantwortet wird. Ich weis ja jetzt was Sie für einer sind-, ich dachte, er sprach nicht weiter. Der Zettel über erledigte Arbeiten enthält zukünftige Arbeiten, die man vielleicht machen werde, Sie verstehen, dabei schaut er unterstreichend, ja und ob ich verstehe, ich unterschreibe nächstes Jahr wenn dann die Heizung noch funktioniert, das ist doch was ganz Normales, hier ist nichts normal, also einen Ionenfilter, sowas bezahlt die Genossenschaft nicht, kann man das trennen vom Feuerwehrwasser, man könnte schon, also Eisen, Rotguss, Kupfer in Fließrichtung, das dürfen sie verschrauben, dann darf aber kein Rotguss mehr hintendran, also keinesfalls so ein Mischmasch und der Edelstahl ist besser wegen der glatten Innenwand und Edelstahl mit Plastikbeschichtung haben wir auch, sogar Plastikrohre kann man mit Messing verschrauben, die halten den Druck. Meine krakelige Unterschrift sagt nur daß sie hier waren. Ordentlich unterschreibe ich wenn ich mit der Arbeit zufrieden bin. Mir fehlt zum Beispiel die Aushändigung der ausgetauschten Teile nach denen ich Sie zweimal ausdrücklich gefragt habe. Am Wasserdruck hat sich wirklich nicht viel verändert, trotz ihrem sehr ausführlichen Reinigungszettel. Als ich eingezogen bin war der Wasserdruck viel besser. Seit dem Umbau des Untergeschosses in einen Fortbildungsraum mit Toiletten ist mein Wasserdruck im Obergeschoss um ein Gutteil zurückgegangen. Ich glaube die Rohrverkalkung ist nur eine Ursache, denn sie schreitet ganz allmählich fort.
Man könnte jetzt über ein Blutgerinnsel reden das in den verstopften Kanälen hängenbleibt und einen plötzlichen Druckabfall verursacht. Gewisse Schallwellen könnten den Kalb zum Bröseln bringen.

Ihre Nachfüllmethode ist völlig inakzeptabel. Den Schlauch abschrauben, mit Wasser füllen, unten zupetzen in dem man ihn umbiegt und dann wieder aufschrauben. Sie können gar nicht vermeiden das sie damit Luft ins System bringen. Sie lassen den Schlauch unten angeschraubt, befüllen ihn von oben mit Wasser, achten durch Auf- und Abbewegungen darauf alle aufsteigenden Luftblasen auch aufsteigen zu lassen und schrauben den Schlauch dann randvoll an den Hahn. So habe ich bisher in vielen Jahren keine nenneswerte Luft ins System bekommen. Sie wischen das mit einer Handbewegung weg und verteidigen ihre Methode. Wie gesagt, normal ist hier nichts.
Mein Patenkind hat heute Geburtstag und ich konnte ihm keinen Kuchen backen.


Kalkkalb



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