Stille
Bewertung: 4 Punkt(e)
Die Sonne, wenn sie aufgeht,
bringt es fertig
ohne Lärm und
ohne Worte
der Erde und dem Mond
Licht und Wärme zu geben.
| Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) | 160, davon 156 (97,50%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 58 positiv bewertete (36,25%) |
| Durchschnittliche Textlänge | 206 Zeichen |
| Durchschnittliche Bewertung | 0,494 Punkte, 82 Texte unbewertet. Siehe auch: positiv bewertete Texte |
| Der erste Text | am 28.2. 2000 um 21:41:08 Uhr schrieb Tanna über Stille |
| Der neuste Text | am 26.5. 2024 um 10:30:23 Uhr schrieb Bettina Beispiel über Stille |
| Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 82) |
am 28.1. 2008 um 00:52:09 Uhr schrieb
am 13.11. 2020 um 14:47:33 Uhr schrieb
am 8.12. 2004 um 22:32:42 Uhr schrieb |
Die Sonne, wenn sie aufgeht,
bringt es fertig
ohne Lärm und
ohne Worte
der Erde und dem Mond
Licht und Wärme zu geben.
Wenn das, was du zu sagen hast, nicht schöner ist als die Stille, dann schweige! Nachzulesen bei Michel Tournier
Ich widme diese Worte den Dingen im Leben, die ich nicht verstehe, allen Dingen, die vor meinen Augen vergehen. Ich widme diese Worte der Unmöglichkeit, ein Wort zu finden, das dem Schweigen in meinem Innern gleich ist.
paul auster
Die Stimme in mir ist verstummt. Vor Tagen noch konnte ich mich kaum noch all der Ideen erwaeren, die mich in alle Richtungen zogen. Heute jedoch hoere ich nichts mehr. Ein eiskalter warmer Schleier umgibt mich, bringt jedes Wort zum Verstummen. Bin abgeschnitten von der Umwelt, abgetrennt von mir. Identitätslos, verloren.
Ein tranceartiger Zustand der eher dem Tod als dem Leben ähnelt. Und doch ist es ein Anfang.
Als das Land aus den Tiefen des Ozeans heraufgestiegen war und die ersten Bäume sich vor dem immerwärenden Wind duckten, erhob sich plötzlich die Stille.
Und mit der Stille erhob sich deren Zwilling, der Lärm.
So standen sie voreinander, die Stille und der Lärm und sahen einander an.
Da sagte die Stille: »Jetzt, Brüderchen, lass uns kräftig auf die Pauke haun!«
So geschah es.
Als die Menschen dann aber zwischen den Bäumen auftauchten, verbarg sich die Stille in den Menschen, der Lärm aber verbarg sich zwischen den Menschen.
Und so, ganz selten, wenn der Lärm gerade woanders beschäftigt ist, können wir die Stille in uns auf die Pauke hauen hören.
Die Omis (Achtung, es sind »Bewohner«) sitzen im Aufenthaltsraum nach dem Mittagessen und sehnen das Kaffeetrinken herbei. Keine sagt ein Wort, hier und da wird verzweifelt geröchelt.
Frau Wehmeier (am Stuhl festgebunden, will immer aufstehen und stürzt dabei) beginnt das Ritual. Frau Wehmeier: »Walter!«
1., 2. und 3. Omi:»Frau Wehmeier!«
(Die 1., 2. und 3. Omi, allen voran die fiese Budde, sind empört über den plötzlichen Lärm.)
Frau Wehmeier:»Walter!«
Omis:»Frau Wehmeier!«
Und so geht das jeden Tag.
Stille.
Frau Wehmeier:»Walter!«
Omis:»Frau Wehmeier!«
Stille.
Frau Wehmeier ist die einzige Omi, die noch eine Stimme hat,eine ziemlich laute sogar, die anderen flüstern und ächzen mehr. Aber sie sagt immer nur ein Wort:
Frau Wehmeier:»Walter!«
Omis:»Frau Wehmeier!«
Und wieder Stille. Mannomann, das kotzt einen schon nach einer Woche an. Doch irgendwann, eines schönen Nachmittags, zwischen Mittagessen und Kaffee:
Stille.
Frau Wehmeier:»Wärn wa man zu Hause jeblieben, wärn wa schlauer jewesen.«
Wie soll ich bitte damit umgehen?...die Stille bewahrt eine Stimme, ständig, ich höre sie flüstern und fluchen, das Wort wird da abgezogen, wo der Raum in Flammen aufgeht und ausschließlich ein mechanisch blechernes Echo überlebt. Das Gewitter wird von Natur aus niemals bewältigt, sondern zieht in einer Art Noblesse hoffnungsvoll weiter
| Einige zufällige Stichwörter |
weibliche-Überlegenheit
Franzosen
Gehirn
btw
Schwachköpfe
|