Allliebe

ein halbpoetisch-halbsachlicher text zum alliebethema
wo seid ihr, kinder der neuen zeit ?

eigentlich will ich nicht schreiben, nicht lesen, nicht essen, nicht trinken, nicht kleidung tragen... eigentlich will ich kein haus bauen oder renovieren... auch kein tipi aufstellen, keine erde umpfluegen, um darin pflanzen zu setzen... eigentlich will ich nur mit dir und ihm und ihr und jener und diesem zusammensein wie eine familie... ich will kuscheln mit euch, stundenlang jeden tag... und manchmal will ich auch ihn in mir spueren oder in ihre muschel hineinschluepfen. und ich will mich weder binden an sie oder ihn oder jene... weder an einen, noch mehrere partner... so lieben will ich : ich liebe mich wie dich wie alle wesen in allen welten in allen zeiten ... lieben auf allen ebenen ... geistig, seelisch und koerperlich.
und es traeumt mir, dass so ein lieben wollen mich und dich, sie und ihn... naehren wird, uns heimat geben wird... in uns drin und in einheit mit dem um uns herum.
hast du auch schon solche oder aehnliche gedanken gehabt ? und hast du dir auch schon vorgestellt, wie menschen, die sich so zu wuenschen leben... vielleicht wirklich eine einheit werden koennen, ohne sich gegen aussen abschotten zu muessen, ohne autoritaere strukturen... ohne zur sekte zu werden, sondern im gegenteil durch ihr freisein in sich, ihr genaehrtsein im einssein... die menschen um sich herum teilhabenlassen an diesem gefuehl ... ? vielleicht koennten wir es ja erreichen, das gefuehl, eins zu sein mit dem naechsten, der naechsten, egal wie sie/er aussieht, riecht oder von was er spricht... und ist es nicht das gefuehl, was uns fehlt, das gefuehl des einssein mit anderen menschen, aus dessen verlust heraus wir uns mit den getoeteten koerpern der pflanzen- und tiergeschwister troesten... die lebensenergie von anderen wesen nehmen, weil wir es nicht schaffen, den oder die naechste, wo immer wir uns befinden, so zu lieben wie uns selbst... und oft ja nicht mal es schaffen, uns selbst zu lieben ? ich glaube, dass jetzt fuer mich zeit ist, mit anderen menschen, egal welcher hautfarbe, nationalitaet oder herkunft und geschlecht... darueber zu sprechen, wie wir konkret ein zwischenmenschliches netz oder eine struktur, die uns verbindet, aufbauen koennen, welche uns ermoeglicht, den schritt aus der begrenzten liebe zur unbegrenzten zu machen. weg vom die liebe auf einen oder mehrere anwesenden zu lenken und hin zum austauschen der koerperlichen, seelischen und geistigen liebe zwischen ALLEN anwesenden ... und damit das tor zu oeffnen zur inneren kraft. ich weiss nicht, ob wir dazu auf hawai oder gomera oder eine andere insel gehen sollten, ... oder ob eine laendliche umgebung in europa oder asien oder sonstwo den raum fuer diese selbstentfaltung bietet ... oder ob wir es sogar schaffen ohne einen ort als zentrum zu waehlen. einige wuerden vielleicht weiterhin in staedten wohnen und ab- und zu die anderen besuchen, andere wuerden nomadisch von einem netz-teilnehmer zum anderen reisen ... und alle ? monate gaebe es regionale, nationale oder internationale treffen ? was meinst du ? ich freue mich auf deine reaktion von ganzem herzen andreas p.s. ich bin kein fanatiker... weiss sehr wohl, dass auch wenn sich einige menschen entschliessen wuerden, irgendwo in den tropischen dschungel zu gehen, um dieses einswerden auf koerperlicher, seelischer und geistiger ebene zu versuchen... wir anfangs doch noch ein dach ueber dem kopf braeuchten und zu essen. und dass es vielleicht sogar das idealste waere, in den staedten zu bleiben, um diese verwandlung zu vollziehen... aber ich bin ueberzeugt, dass dies eine zeit des uebergangs ist. und wenn wir es wirklich wollen und daran glauben, dass die liebe, unbegrenzt und ohne bedingungen, auf allen ebenen gelebt, zwischen allen anwesenden... uns alles gibt, was wir brauchen, wenn wir darauf vertrauen, wird es eines tages fuer uns so sein. ob das in ein paar jahren oder erst in paar jahrtausenden sein wird... wir sind mitverantwortlich dafuer. nochmal p.s. vielleicht moegen einige sagen, dass es ja diese strukturen bereits gibt... in form von polyamory-netzwerken... meine erfahrung mit polyamory ist, dass sich in diesen kreisen bei einem treffen so etwas wie eine partnerauslese abspielt, mit dem unterschied zu einem konventionellen single-treff, dass nicht singles einander suchen, sondern solche, die bereits einen oder mehrere partner haben. die art von treffen und/oder gemeinschaft, die mir vorschwebt...unterscheidet sich dadurch, dass KEINE AUSLESE stattfindet, keine partnerwahl... sondern alle die partner von allen sind... alle anwesenden tauschen zaertliche beruehrungen, gefuehle, gedanken mit allen... fuer was das gut sein soll ? nun, ich glaube, dasselbe, was ein yoga praktizierender oder ein mensch, der sehr viel gedankenkontrolle praktiziert oder viel betet... erreichen kann... den zustand, den zum beispiel auch ein qi gong praktizierender erreicht... dass eben dieser zustand des in frieden zu seins, des genaehrt werdens durch die einheit, durch gott... viel mueheloser und angenehmer fuer den physischen koerper, ( sehr wahrscheinlich fuer alle koerper ) erreicht werden kann, indem sich menschen koerperlich, seelisch und geistig lieben... ohne bedingungen an die geliebten zu stellen. mir scheint es, als waeren alle formen von yoga, gebeten, exerzitien und philosophischen gedankenkonstrukte eine ersatz vom miteinander auf den wiesen zu spielen, die baeume hochzuklettern, im fluss zu schwimmen... und eben vor allem sich gegenseitig zu naehren durch liebevolle beruehrungen, gefuehle und gedanken. all die strukturen, die tausenden von taetigkeiten, ablaeufe, produkte... die wir in tausenden von jahren aufgebaut haben... sie sind nur solange notwendig wie wir uns weigern, alle wesen zu lieben auf allen ebenen unseres seins... mit hirn, herz und hand. ist es vielleicht gar so, dass allein schon das unbedingte austauschen von koerperlicher, seelischer und geistiger liebe das tor oeffnen kann ? das tor zu dem einssein ?