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Die Internationale Klassifikation von Schlafstörungen (ICSD)
Die DYSSOMNIEN
Intrinsic Sleep Disorders (Störungen von innen)
Psychophysiological Insomnia
(psychophysiologisch bedingte Schlafstörung)
Sleep State Misperception (Fehlwarnehmung des
Schlafzustandes)
Idiopathic Insomnia (Schlaflosigkeit ohne
bekannte Ursache)
Narcolepsie
Recurrent Hypersomnia
(excessive sleepiness)
Idiopathic Hypersomnia (Vielschläfer ohne
bekannte Ursache)
Posttraumatic Hypersomnia
(posttraumatische Hypersomnie)
Obstructives Schlaf Apnoe Syndrom
Zentrales Schlaf Apnoe Syndrom
Central Alveolar Hypoventilation (alveoläres
Hypoventilationssyndrom)
Periodic Limb Movement Disorder (PLM)
(periodische Bewegungen der Glieder)
Restless Leg Syndrome (RLS)(Syndrom
der ruhelosen oder unruhigen Beine)
Extrinsic Sleep Disorders (Schlafstörungen von außen)
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Inadequate Sleep Hygiene(
inadäquate Schlafhygiene)
Environmental Sleep Disorder
(umweltbedingte Schlafstörungen)
Altitude Insomnia (höhenbedingte Schlafstörung)
Adjustment Sleep Disorder
(Anpassungsschwierigkeiten)
Insufficient Sleep Syndrome
Limit-Setting Sleep Disorder
Sleep-Onset Association Disorder
Food Allergy Insomnia (bei
Nahrungsmittelallergien )
Noturnal Eating/Drinking
Syndrome
(nächtliches Essen und Trinken )
Hypnotic-Dependent Sleep Disorder
(Schlafmittelabhängigkeit)
Stimulant-Dependent Sleep Disorder
(Stimmulantienabhängkigkeit)
Alcohol-Dependent Sleep Disorder
(Alkoholabhängigkeit)
Toxin-Induced Sleep Disorder
(Gift- induzierte Schlafstörung)
Extrinsic Sleep Disorder Not Otherwise
Specified (NOS)
Circadian Rhythm Sleep Disorders ( Störungen des zirkadianen (Tag/Nacht) Rhythmus )
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Time-Zone Change
(Jet-Lag) Syndrome
(Zeitzonenwechsel)
Shift-Work Sleep Disorder (Schichtarbeit)
Irregular Sleep/Wake Pattern (Irregulärer
Schlaf- Wachrhythmus)
Delayed Sleep-Phase Syndrome (Syndrom der
verspäteten Schlafphase)
Advanced Sleep-Phase Syndrome
Non-24-Hour Sleep/Wake Disorder (kein 24
Stunden- rhythmus)
Circadian Rhythm Sleep Disorder Not
Otherwise Specified (nos)
Parasomnien
Sleep/Wake Transition Disorders (am Übergang Wachzustand zum Schlaf)
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Rhythmic Movement Disorder
Sleep Starts
(Einschlafzuckungen)
Sleep Talking (Sprechen im Schlaf)
Nocturnal Leg Cramps(Nächtliche Beinkrämpfe)
Arousal Disorders (Arousalstörung)
Confusional Awakenings
(Sleep Drunkenness) Schlaftrunkenheit
Sleepwalking(Somnambulism, Schlafwandeln)
Night Terrors(Alpträume, Pavor Nocturnus, Incubus Attacks)
Parasomnias Usually Associated With REM Sleep (Mit dem REM-Schlaf vergesellschaftete Schlafstörungen)
Nightmares (Alpträume)
Sleep Paralysis (Schlaflähmung)
Impaired Sleep-Related Penile Erections
(Errektionen die den Schlaf behindern)
Sleep-Related Painful Erections (sloche
die schmerzen)
REM Sleep-Related Sinus
Arrest
REM Sleep Behaviour Disorder (REM-Schlafassozierte
Verhaltensstörungen)
Andere Parasomnien
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Sleep Bruxism(Zähneknirschen)
Sleep Enuresis(Bettnässen)
Sleep-Related Abnormal Swallowing
Syndrome (Abnormes Schlucken)
Nocturnal Paroxysmal Dystonia (Abnorme dystone
Bewegungen)
Sudden Unexplained Nocturnal Death
Syndrome
Primary Snoring (Schnarchen ohne
Ursache)
Infant Sleep Apnea
Congenital Central Hypoventilation Syndrome
(Angeborenes zentrales Minderatmungssyndrom)
Sudden Infant Death Syndrome (SIDS)
Benign Neonatal Sleep Myoclonus
Other Parasomnias Not Otherwise
Specified (NOS)
Schlafstörungen bei Krankheiten
Psychiatrische Erkrankungen
Psychosen
Depressionen oder Manien
Angststörungen
Panikstörungen
Alkoholismus
Neurologische Erkrankungen
Zerebrale Degenerative Störungen
Demenz
Morbus Parkinson
Fatale Familiäre Insomnia
Schlaf- Epilepsie
EEG bzw hirnelektrischer Status Epileptikus im Schlaf
Schlafassoziierte Kopfschmerzsyndrome
Andere medizinische Erkrankungen
Schlafkrankheit
Nächtliche kardiale Ischemie
Chronisch obstructive Lungenerkrankung
Asthma
Gastroösophagealer Reflux
Magengeschwüre
Fibromyalgie
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vorgeschlagene Erkrankungen des Schlafes
Kurzschläfer
Langschläfer
Subwachheits- Syndrome
Fragmentierter Myoclonus
Schlaf Hyperidrosis
Menstruell-Assozierte- Schlafstörungen
'Schwangerschafts Assozierte- Schlafstörungen
Ängstigende Hypnagoge Halluzinationen
Schlaf Assozierte Neurogene Tachypnoe
Schlaf Assozierter Laryngospasmus
Schlaf- Assoziertes- Erstickungs- Syndrom
Low Slow-Wave Sleep Syndrome
Eulen und Lerchen: In unserer Gesellschaft gelten Frühaufsteher oft als vorbildlich und leistungsfähig, wohingegen Nachtmenschen eher eine »schlechte Presse« haben. Psychologische
Untersuchungen haben gezeigt, daß die Persönlichkeitsunterschiede zwischen beiden Gruppen keineswegs sehr ausgeprägt sind. Auch extreme Varianten von Abend- oder Morgentypen
können noch im Rahmen des Normalen sein, wenn es ihnen gelingt, sich beruflich und privat entsprechende »Nischen« in der Gesellschaft zu sichern. Nur wenn dies nicht gelingt, kann eine
ausgeprägte Verschiebung der Schlafphasenlage krankheitswertig werden und mit erheblichem Leidensdruck sowie sekundären Folgeerscheinungen (Medikamentenmißbrauch, depressiven
Verstimmungen) einhergehen. In diesen Fällen sprechen wir vom verzögerten oder vorverlagerten Schlafphasen-Syndrom. Der Mensch kann seine Schlafzeiten willkürlich bestimmen. Dies hat den Vorteil der
größeren Anpassungsfähigkeit an Umweltbedingungen, bedingt aber eine erhöhte Störanfälligkeit. Der Gipfel der Schlafbereitschaft liegt zum Zeitpunkt des zirkadianen Temperaturminimums, der durch ein „Tief" des Gesamtorganismus
gekennzeichnet ist . Wenn es Versuchspersonen nicht gelingt, sich mit ihrem Schlaf-Wach-Rhythmus an die vom zirkadianen System vorgegebene Zeit anzupassen und sie so zur „falschen Zeit" schlafen, treten Schlafstörungen auf.
Darüber hinaus kommt es zu Stimmungs- und Vigilanzverschlechterungen, wenn die Versuchspersonen zur „falschen Zeit" wach sind. Diese Form interner Desynchronisation kann als Modell für eine experimentell er-zeugte Schlafstörung
gesehen werden. Im Alltag erleben vor allem Reisende nach Zeitzonenflügen („jet-lag") und Schicht-arbeiter einen solchen Zustand. Das Tief in der zweiten Nachthälfte geht mit der geringsten Konzentrations-fähigkeit und der geringsten
Kreislauf-stabilität einher. Der zu diesem Zeitpunkt stattfindende Schlaf überbrückt so ein physiologisches und psychologisches Tief mit ausgeprägter Funktionsineffek-tivität und Labilität der verschiedenen Organsysteme.
Verhaltenstherapuetische Kurz- Therapieprogramme Beispiel: Die kognitiv-verhaltenstherapeutische Kurzzeittherapie umfaßt Progressive Muskelentspannung, gedankliche Entspannung
mit Ruhebildern und Phantasiereisen, Schlaf-Wach-Rhythmus-Strukturierung, Stimuluskontrolle, Schlafhygiene und kognitive Techniken wie Gedankenstopp und kognitives Umstrukturieren. Die
Therapie wurde in Gruppen über 6 Sitzungen à 90min. durchgeführt. Ergebnisse: Während der Wartezeit ergaben sich keine statistisch signifikanten Veränderungen. Posttherapeutisch ergaben
sich in den erhobenen Schlafparametern (Schlafqualität, Schlafdauer, Schlafeffizienz, Schlafkognitionen) signifikante Verbesserungen, die über die 3-und 12 Monats-Katamnesen sowie über die
Langzeitkatamnese nach durchschnittlich 35 Monaten (Range 25-42,5 Mon.) weitgehend stabil blieben. Die Schlafdauer verlängerte sich von 297,7 ±108 Min. (Prätherapie) auf 351,0(± 54,2 Min.
(Posttherapie), 379,0 ± 57,7 Min. (Jahreskatamnese) und 381.1± 92.4 (Langzeitkatamnese). Weiterhin nahmen schlafbezogene negative Kognitionen (Fokussieren auf die Schlafstörung,
Grübeln im Bett) sowie depressive Stimmungen und Ängste signifikant ab. : In der Behandlung der chronischen primären Insomnie hat sich die vorgestellte störungsspezifische Kurzzeittherapie
als langfristig wirksam und effektiv erwiesen. Das Therapieprogramm kann als Einzel- oder Gruppentherapie durchgeführt werden, wobei das Gruppenformat nicht nur ökonomischer ist, sondern
insbesondere für die Motivation der Patienten Vorteile hat im Sinne gegenseitiger Unterstützung für schwierige Therapieelemente wie z.B. die Bettzeitverkürzung. Backhaus J, Riemann D:
Schlafstörungen. Fortschritte der Psychotherapie. Hrsg. von D.Schulte, K.Grawe, K.Hahlweg, D.Vaitl. Göttingen:Hogrefe 1999. Backhaus J, Riemann D: Schlafstörungen bewältigen.
Informationen und Anleitungen zur Selbsthilfe. Weinheim: Psychologie-Verlags-Union 1996.
Sowohl bei gesunden Probanden als auch bei kreislaufkranken Patienten zeigt sich ein regelmäßiger Tag-Nacht-Rhythmus von Blutdruck und Herzfrequenz, deren nächtliche Werte
etwa 20 % niedriger als die Tageswerte liegen. Das eigentliche Minimum liegt in der Zeit zwischen 2.00 und 3.00 Uhr morgens. Vor dem Erwachen klettert der Blutdruck nach oben,
ohne dass gleichzeitig die Herzfrequenz ansteigt. Der Verlauf ist bei systolischem und diastolischem Blutdruck vergleichbar. Die zirkadianen Änderungen des Blutdrucks unterliegen
mehreren Einflüssen wie
—Schlaf,
—Alter,
—Geschlecht,
—Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme,
—Kalorienzufuhr und vor allem
—körperliche Aktivität.
Neben den zirkadianen Änderungen zei-gen sich auch jahreszeitliche Schwan-kungen. So liegen die Blutdruckwerte im Winter höher als im Sommer. Bei Frau-en besteht außerdem
noch eine mens-truationsabhängige Schwankung. Die niedrigsten Herzfrequenzen be-stehen während der Nacht. Nach dem Aufwachen steigt die Herzfrequenz an. Tagsüber findet sich
bei bettlägerigen Patienten gegen Mittag ein Maximum. Die Herzfrequenz wird durch psychische und physische Einflüsse deutlich stärker beeinflusst als der Blutdruck.
Die Konzentration vieler Hormone und Neurotransmitter bzw. deren Abbaupro-dukte zeigen eine tageszeitliche Schwan-kung. Daneben bestehen ultradiane Pulsationen sowie
menstruationsabhän-gige und jahreszeitliche Schwankungen. Für folgende Hormone wurden zirkadiane Rhythmen beschrieben:
—ACTH,
—Acetylcholin,
—Kortisol,
—Katecholamine,
—Renin-Angiotensin,
—Aldosteron,
—ANF,
—Beta-Endorphine,
—Prostaglandin,
—Melatonin,
—Serotonin,
—Prolaktin.
Die gesamte Hypothalamus-Hypophysen-NNR-Achse unterliegt dem zirkadianen Rhythmus mit einem Minimum in der ersten Nachthälfte und einem Anstieg in den frühen
Morgenstunden. Einen abweichenden Verlauf mit höheren Werten während der Nacht zeigt das parasympathische System. Die nächtliche Ausschüttung von STH scheint an das
Auftreten von Tiefschlaf gebunden zu sein, welcher wiederum nur in den ersten vier Stunden des Schlafs auftritt. Mit Beendigung der STH-Ausschüttung beginnt die Ausschüttung von
Kortisol bis in den frühen Morgen. Melatonin wird über die gesamte Nacht ausgeschüttet. Die Einwirkung hellen Lichts auf die Retina kann diesen Vorgang unterdrücken. Die Wirkung
von Melatonin wird über spezifische Re-zeptoren vermittelt, die unter anderem im Hypothalamus, insbesondere auch im Nukleus suprachiasmaticus und sogar in der Retina gefunden
worden sind. Ein hormoneller Rückkopplungsmechanismus ist somit wahrscheinlich.
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