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So erreiche ich das Lernziel eines allgemein bildenden Gymnasiums…
Sage und schreibe Fünfundzwanzig wichtige Punkte, die garantiert jeden Lehrer zur Freudentränen rühren.
1. Trage deine Matheaufgaben vor, als würdest du aus Shakespeares „Romeo und Julia“ lesen
2. Ende im Religionsunterricht jeden Satz mit „Amen“ (Für Geübte: Beliebig erweiterbar auf andere Fächer!)
3. Beharre in Biologie auf dem Standpunkt, Die Schöpfungsgeschichte sei die einzig wahre Schilderung der Entstehung des Lebens
4. Erkläre dem Religionslehrer, dass Adam, Eva und alles Leben sowieso aus Urozeanen stammt und vor Jahrmillionen aus winzig kleinen Bazilli entstanden ist, bestehe felsenfest auf Darwin; (Dies regt Klassendiskussionen an, und vergeudet wertvolle Unterrichtszeit…)
5. Baue mindestens vier „Well, I think so…“ In jeden Satz ein, den du im Englischunterricht zum Besten gibst. Klingt gut und politisch.
6. Kritisiere in Gemeinschaftskunde in jedem zweiten Satz die völlig unfähige Bush-Regierung
7. Sage anstelle „Ich hab’s nicht verstanden!“ In sachlichem Ton, dass es dir „…leider nicht möglich war, den Ausführungen des Lehrers zu folgen, da sich in deiner Nähe undefinierbare akustische Störquellen befanden.“
8. Referiere in den Pausen über das Gedränge auf den Korridoren und zeige gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Möglichkeiten zur Lösung des Problems auf
9. Erkläre, dass es nicht korrekt ist, mehr als ein Ausrufezeichen (oder Fragezeichen) hintereinander zu platzieren!!!
10. Betone den Doktortitel des Lehrers, wenn nötig auch zum dritten Mal in einem Satz
11. Zitiere mindestens zweimal am Tag einen Philosophen, Politiker, Dichter, Freiheitskämpfer, Schriftsteller, Diktator, Wissenschaftler, etc…
12. Halte in Politik eine Wahlrede der Anarchistischen Pogo-Partei, ohne dabei zu lachen
13. Kommentiere jede aufgelegte Overhead-Folie mit einer interpretierenden Bemerkung, die das Ziel der geplanten Gruppenarbeit vorwegnimmt...
14. Erkläre anstelle „Ich weiß es nicht!“, dass dein „...derzeitiges Fachwissen zu diesem Thema leider nicht vollkommen ausreicht, um behandelten Unterrichtsgegenstand verständlich zu beschildern, du aber jederzeit in der Lage bist, umgehend umfassende Nachforschungen anzustellen, um diesem gravierenden Versäumnis entgegenzuwirken.“
15. Laufe in der Sporthalle entgegen dem Strom
16. Nummeriere die Seiten deiner Klassenarbeitshefte – mit dickem, lilafarbenem, wasserfestem Filzstift oben in der Mitte
17. Betone immer, dass du nur Schulhefte aus 100% chlorfrei gebleichtem Zellstoff kaufst
18. Setze im Unterricht eine Sonnenbrille auf, und behaupte, du seiest von der Schönheit des Lehrers geblendet
19. Bringe jede Unordentlichkeit zur Sprache, beschwöre die anderen täglich, wegen knarrenden Stühlen oder kaputten Türen zum Hausmeister zu gehen
20. Kein Deutsch-Aufsatz ohne Pathos. Baue Schizophrenie, Alien-Invasionen und Elternmörder in deine Geschichten ein. Mime beim Vorlesen notfalls auch den von Kugeln durchsiebten Infanteristen: „Lasst… mich… hier… zurück… ohne… mich… könnt…ihr… es… schaffen…“
21. Bereichere den Politikunterricht mit kommunistischen Ideen
22. Stelle fächerübergreifende Beziehungen zwischen Themengebieten her, (z.B.: „Satz des Pythagoras? – Dasselbe haben wir doch vor zwei Wochen in Religion behandelt…!“)
23. Benutze keine Anglizismen! Auch wenn sie im Duden stehen, verwende nie Vokabeln wie „Jobben, shoppen, Sorry, Newcomer, chatten, tunen, Wellness, Recycling, Joystick“, sondern immer deren deutsche Analogie („Arbeiten, einkaufen gehen, Entschuldigung, Neuling, plaudern, pimpen…ähm…und so weiter…“) – Besonders prägnant wirkt es, wenn die deutsche Entsprechung ungewohnt oder befremdlich klingt! (Siehe Kapitel 3)
24. Wenn der Lehrer eine deiner klugen Antworten nicht verstanden hat, buchstabiere sie noch einmal – Mithilfe des NATO-Alphabets! (Siehe Kapitel 2)
25. Übe abends vor dem Spiegel die Ausrede für das Versäumen der ersten Stunde am nächsten Morgen darauf.
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