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Luna schrieb am 7.6. 2009 um 20:27:21 Uhr über

Folter

Hier mal einige Foltergeräte und Metoden:


Ein Brustreißer (auch: Brustkralle,
Brustknacker) ist ein angebliches Folterinstrument aus dem Mittelalter. Der kalte oder glühende Brustreißer soll dazu gedient haben, zur Strafverschärfung Frauen auf dem Weg zur Hinrichtung die Brüste auszureißen.

Die Foltermethode des Brustausreißens ist zwar historisch belegbar, z. B. heißt es in der Constitutio Criminalis Theresiana aus dem Jahr 1769, die Hinzurichtende solleauf die gewöhnliche Richtstatt geführet, ihr beide Brüste mit glühenden Zangen herausgerissen, und sie folgends mit dem Schwert vom Leben zum Tod hingerichtet werden“. Für die Anwendung der heute als Brustreißer bekannten Geräte, von denen es etliche Abbildungen im Internet gibt, gibt es jedoch keine verlässlichen historischen Quellen, so dass die Möglichkeit besteht, dass es sich bei den gezeigten Geräten wie bei der Eisernen Jungfrau um Fälschungen aus späteren Zeiten handelt.

Bekanntestes Opfer dieser Praxis und eventuell auch Basis für die Entdeckung dieser Foltermethode im Mittelalter könnte Agatha von Catania sein.

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Bei der Camera silens (lat. schweigender Raum) – fälschlich auch Camera Silence genannthandelt es sich um einen vollständig dunklen und schallisolierten Raum. Ein längerer Aufenthalt dort kann zu Halluzinationen und anderen Beeinträchtigungen der Wahrnehmungsfähigkeit führen. Die Camera silens wurde und wird teilweise als Folterinstrument verwendet. Selbst in der heutigen Zeit ist es schwer nachzuweisen, ob jemand auf diese Art gefoltert wurde, da diese Art der Folter keine sichtbaren Spuren hinterlässt und daher zu den weißen Foltermethoden gehört.

Aus experimentalpsychologischen Untersuchungen weiß man mit Gewissheit, dass solche Bedingungen in kürzester Zeit Menschen physisch und psychisch zerrütten können. Physisch tritt eine allmähliche Zerstörung der sogenannten vegetativen Funktionen ein, was sich unter anderem in krankhaften Veränderungen bezüglich des Schlaf-, Nahrungsaufnahme- und Urinierbedürfnisses, wie auch in Kopfschmerzen oder Gewichtsverlust auswirkt. Psychisch kommt es zu emotionaler Instabilität, in kurzer Zeit unter anderem auch zu zeitlicher und räumlicher Desorientierung, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedankenflucht und schlechtem Erinnerungsvermögen sowie Sprach- und Verständnisdefiziten.

In manchen Filmen (z. B. Das Experiment) wird die Camera silens als Black Box dargestellt, die neben absolutem Schall- und Lichtmangel auch Bewegungsmangel herbeiführt, was die Gefolterten noch eher zum Wahnsinn treibt.
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Daumenschraube
Daumenschraube aus der Constitutio Criminalis TheresianaDie Daumenschraube, die in der Constitutio Criminalis Theresiana von 1769 als Daumenstock bezeichnet wurde, war ein Folterinstrument zurWahrheitsfindungder Rechtsprechung im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Sie wurde bei einer peinlichen Befragung zur Erwirkung von Geständnissen eingesetzt.

Dabei werden der Daumen oder andere Finger in eine Zwinge gespannt und deren durch Gewinde miteinander verbundene Backen schraubenförmig zusammengezogen. Dieser Prozess ist äußerst schmerzhaft und nicht selten mit Frakturen verbunden, welche bleibende Schäden an der Hand verursachen können.

Sehr oft wurde diese Form der Folter zu Geständnissen bei der Hexenverfolgung eingesetzt.

Die Folter wurde oft von Medizinfachkundigen durchgeführt, wobei die Daumenschraube nur so weit zugedreht wurde, dass die Finger gebrochen waren. Somit erzielte die Folter sehr häufig Geständnisse.
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Mundsperre
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eine Kiefer- oder Mundsperre war ein Folterinstrument im Mittelalter. Sie hatte in etwa die Form eines Trichters oder einer Röhre und diente dazu, zum Beispiel bei Verhören den Mund des Verdächtigten offen zu halten. Sie ist in gewissem Sinne das Gegenteil eines Knebels.


Verwendung [Bearbeiten]
Die Mundsperre wurde eingesetzt, damit der Verdächtigte oder Angeklagte seinen Mund nicht schließen konnte. Je nach Verarbeitung und Tragedauer konnte die Mundsperre starke Schluck- und Kieferschmerzen hervorrufen. Außerdem empfanden die Verdächtigten das Tragen der Mundsperre während der Verhöre oft als beschämend, weil sie dabei nicht mehr in der Lage waren, richtig zu sprechen. Überdies konnten sie ihren Speichelfluss nicht mehr kontrollieren, was die Verhörten noch stärker demütigte.

Häufig wurde die Mundsperre auch dazu eingesetzt, dem Verhörten gegen dessen Willen Flüssigkeiten jeglicher Art einzuflößen. Um ihren Stolz und ihre Selbstachtung zu brechen, wurden ihnen zum Beispiel Kot, Urin, Menstruationsblut, Erbrochenes oder Schweineblut eingeflößt, aber auch Säuren, die die Speise- und Luftröhre verätzten oder Teer, um den Gefolterten zu ersticken.
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Eine Peitsche, auch Knute oder Geißel, ist ein Schlaggerät aus einem sehr schmalen Lederriemen oder Strick an einem mehr oder weniger langen Stiel. Den Griff einer Peitsche nennt man Knauf, der Strick oder Riemen wird Peitschenschnur oder Schlag genannt. Der Faden am äußersten Ende der Schnur heißt Treibschnur oder Schmitze.

Das Ende einer Peitsche kann bei korrektem Schlag auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt werden, was den berühmtenPeitschenknall“ hervorruft. Genau genommen, rührt der Knall von der Bildung einer Schlaufe her, die mit steigender Geschwindigkeit aufs Peitschenende zurollt und dabei Schallgeschwindigkeit erreicht. Die Spitze selbst hat zum Zeitpunkt des Knalls bereits etwa doppelte Schallgeschwindigkeit. Der theoretische Nachweis dieses Phänomens gelang dem deutsch-ungarischen Physiker István Szabó, der in seinen Vorlesungen über die Technische Mechanik zunächst eine solche Peitsche knallen ließ und anschließend zur Erklärung die notwendigen Gleichungen an die Tafel schrieb.

Verschiedene Bauarten dienten lange Zeit als Folter- oder Bestrafungsinstrument (siehe Staupenschlag), daher rührt auch ihre Verwendung im BDSM-Bereich. Häufig dienen Peitschen auch als Dressurhilfen bei Pferden und Zirkustieren. Verschiedentlich wird die Handhabung der Peitsche auch als Sport und Teilbereich der Artistik betrieben.
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Die Streckbank (auch Folterbank) ist ein Folterinstrument. Sie gehörte zur peinlichen Befragung und galt als ein Mittel zur »Wahrheitsfindung« der Rechtsprechung. Die Streckbank war in Europa vom Mittelalter bis zum beginnenden 19. Jahrhundert im Gebrauch. In deutschsprachigen Gebieten war mit dem BegriffFoltermeistens die Folterbank gemeint.

Das auf einem langen Tisch liegende Folteropfer wurde an den Armen und Beinen gefesselt. An einem Ende wurde mit einem Handhebelrad das eine Seil, mit dem meistens die Arme in einer Schlinge gefesselt waren, langsam angezogen, so dass die Gelenke gedehnt oder die Knochen der Gepeinigten aus den Gelenken gelöst wurden. Das andere Ende hingegen, in welchem die Beine an den Füßen gefesselt waren, blieb unbewegt, oder Teile der Bank konnten auseinandergekurbelt werden. Zum Teil wurden zugleich Feuer oder andere Werkzeuge wie glühende Zangen oder Kohlen eingesetzt. Ein ähnliches Instrument wie die Streckbank ist die Streckleiter.
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Spanischer Stiefel, Schraubstiefel oder Beinschraube ist ein spätmittelalterlich-frühneuzeitliches Folterinstrument, das bei der peinlichen Befragung eingesetzt wurde. Es diente dazu, Geständnisse zu erwirken und gehörte somit zu den gebräuchlichen Mitteln derWahrheitsfindung."

Der Spanische Stiefel bestand oft aus zwei Eisenplatten, die dem Unterschenkel angepasst waren. Diese wurden um das Schienbein und die Wade gelegt und dann zusammengedreht – manche Versionen spannten lediglich den Fuß ein. Bei einfacheren Versionen wurde ein Holzklotz verwendet, der mit Eisenschienen beschlagen war, um so an den Gewindestäben geführt zu werden. Um die Schmerzen zu erhöhen, wurden zusätzlich Holzkeile mit unterschiedlicher Länge und Dicke zwischen die Bretter geschlagen, um die Qualen des Delinquenten zu erhöhen (F. Helbig, Die Tortur, Grandiers Verbrennung). In den Spanischen Stiefel wurde der Fuß oder der gesamte Unterschenkel einzeln eingespannt, während immer wieder heißes Pech hineingegossen wurde. Häufig traten dabei Frakturen und Quetschungen auf. Das Instrument wurde zuerst in Spanien angewendet, war seit dem 16. Jahrhundert aber beinahe in ganz Europa verbreitet. Der Spanische Stiefel war bei den Inquisitions- und Hexenprozessen von eher untergeordneter Bedeutung. Er diente dort wohl fast ausschließlich der Territion.

Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts war der Spanische Stiefel in Europa noch in Verwendung. Preußen war der erste Staat, der diese Foltermethode abschaffte.

Im Wienerischen hinterließ diese Foltermethode den Ausdruck: »Jemanden die Wadln viererichten« (Jemanden unsanft zu Wohlverhalten bringen)
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