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Da gibt es diesen Text, der in etwas nasalem Tonfall, aber letztlich plausibel erklärt, daß man wohl heute niemandem, der in irgendeinem Slum in Südamerika oder Russland zur Welt gekommen ist, keine Kultursprache spricht, nichts als eine abgebrochene Handwerkerlehre vorweisen könne, wohl kaum glauben würde, der König der Juden, der Herr der Welt zu sein, der Erlöser ... und wenn ich ehrlich zu mir bin: ich hätte ihm damals wohl auch nichts geglaubt, und wäre heilfroh gewesen, wenn mir diese Pflichtverteidigung erspart geblieben wäre !
Wo würde er heute auftauchen: in Afrika ? Warum nicht - die Amis wählen ja amüsanterweise lieber einen schwarzen Mann, als eine weiße Frau, wie man derzeit erfährt, warum dann auch nicht auch Gottes Sohn mit schwarzer Haut ? Blaster-Blasphemiker könnten sich dann wohl auch über einen entsprechenden Pimmel freuen - oder ? Er würde ziemlichen Wirbel veranstalten heutezutage, wenn man das so hochrechnet, extrapoliert ins Zeitalter der digitalen Medien. Es würde um ihn wohl wimmeln von PR-Managern, Kommunikationsdesignern, Anwälten und Merchandising-Firmen, und mit Sicherheit hätte er eine offizielle HP und es würde es Jesus-Fan-HPs ohne Ende geben. Am meisten Kopfzerbrechen bereitet mir die Frage, was Papa Razzi von ihm halten würde - würde er mal rübermachen, nach Rom ? Oder der Papst gar zu ihm kommen ? Er diskutiert ja auch mit Moslems, warum nicht ? Erst recht dann, wenn er vor laufenden Fernsehkameras und unter wissenschaftlicher Begutachtung übers Wasser laufen würde, das nachher in Wein verwandelt würde, Aids-Kranke heilen würde und einen Schwulen im Iran mit ein paar kessen Sprüchen vor der Steinigung bewahren würde. Auf jeden Fall gegen ihn zu Felde ziehen würden wohl die Linken und die Gutmenschen - dieser »Kerl« verfüge doch über gar keine demokratische Legitimation, sei ein Scharlatan mit faschistischen Allüren, der Aufbau seines Staates, nehmen wir mal an: auf dem Gebiet des heutigen Sudan, entspräche dem des III. Reiches und die Menschenrechte würden dort mißachtet, vor allem die Religionsfreiheit noch schlimmer mit den Füßen getreten, als im Iran ! Und erst mal die Frauen ! Er und seine Spiessgesellen wollten die Emanzipation vollkommen rückgängig machen ! Noch schlimmer als die Katholische Kirche ! Von seiner indifferenten Haltung zum Klimaschutz ganz zu schweigen ! Und der Terrorbekämpfung verweigert er sich auch, gibt sogar weltweit gesuchten Terroristen Unterschlupf !
Ich nehme an, Benedikt XVI. würde eine päpstliche Kommision einsetzen, die das ganze erst mal untersuchen sollte, und während diese Kommision noch mit den Vorarbeiten zu ihrem XVII. Zwischenbericht befasst würde, würde ein Ultimatum der internationalen Staatengemeinschaft an ihn ergehen. Die Russen würden wohl diesmal mitmachen wegen seiner kommunistischen Tendenzen, und die BRD wäre vielleicht auch dabei ... mit einem Batallion vom Grenzschutz und 500 Mio. € Kostenbeitrag, sowie 2,5 Mill. € Wiederaufbauhilfe.
Er würde wohl vor irgendsoeinem UN-Tribunal landen, wegen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sachverständige würden ihm nachweisen, daß er tausende seiner Anhänger (mutmaßliche Dissidenten) in der Wüste habe verhungern lassen - dieses Gerede von »Wundern« seinen pure Schutzbehauptungen. Es würden zig Gutachten vorgelegt werden dafür, daß man unmöglich zehntausende blablabla und wahrscheinlich würde man auch Massengräber finden oder erfinden. Für Irritationen würden wahrscheinlich die Interventionen des Heiligen Stuhls wie auch des Jerusalemer Oberrabinats sorgen: wenngleich auch die dortige Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen sei, wollte man doch Vorsorge treffen: es könnte ja wirklich der Messias sein ! Er hatte ja gesagt, er würde wiederkommen ! Der Vatikan würde für die besten Anwälte sorgen, das Oberrabinat seine Fäden ziehen bis zur New Yorker Börse und zur Hongkong & Shanghai - Bank (wo auch der Vatikan ein Wörtchen mitzureden hat), und so würde ihm das Todesurteil wahrscheinlich erspart bleiben. Und er würde dann wohl in einer Zelle sitzen, und warten.
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