Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 21, davon 21 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 10 positiv bewertete (47,62%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 17.6. 2001 um 01:23:08 Uhr schrieb
hei+co über fussnote
Der neuste Text am 6.12. 2023 um 13:58:28 Uhr schrieb
schmidt über fussnote
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 10)

am 6.12. 2023 um 13:58:28 Uhr schrieb
schmidt über fussnote

am 28.12. 2006 um 00:56:31 Uhr schrieb
Katschinka über fussnote

am 24.11. 2023 um 22:01:15 Uhr schrieb
Permaf über fussnote

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Fussnote«

Ernest W.B. Hess-Lüttich schrieb am 17.6. 2001 um 01:30:48 Uhr zu

fussnote

Bewertung: 1 Punkt(e)

Zugegeben: die Bücher hätten einen Anfang und ein Ende, aber was zwinge uns zur Linearität der Lektüre? Waren es nicht gerade die reputablen Schriften alter Kulturen, die uns aus diesem Zwang entließen, die Zeichen des Lao Tse, die Qumran-Rollen, der Talmud, die Bibel der Christen? Man vergegenwärtige sich nur einen Traktat aus dem Talmud, die Seite kunstvoll gestaltet mit Kopfzeile und Fußnote, mit dem Text der hebräischen Mishnah in der Mitte, eingerahmt vom Kommentar der aramäischen Gemara, erweitert durch erläuternde Haggadah, assoziativ angeschlossene Parabeln und mnemo-technisch hilfreiche Merkworte und Wortspiele, Querverweise auf andere Textstellen, auf die Bibel oder mittelalterliche Schriften, Einschübe, Marginalien, Korrekturen, Kommentare aus Jahrhunderten angelagert - so entstand im Laufe der Zeit »ein dichtes Geflecht von Texten über Texte, mit unzähligen Verweisen und Beweisführungen, das gerade durch die verschiedenen Lesarten, konkretisiert in den zahlreichen Kommentaren, zu immer neuer, 'unendlicher' Interpretationsarbeit auffordert« (Fendt 1995: Ms 93).

die bibel schrieb am 17.6. 2001 um 01:51:44 Uhr zu

fussnote

Bewertung: 1 Punkt(e)

"Man ist sich im allgemeinen gar nicht klar, wie häufig selbst in den berühmtesten Werken der Literatur Widersprüche auftreten. Die These, eine Dichtung müsse von Widersprüchen frei sein, wenn sie literarischen Rang beanspruche, ist angesichts der Tatsachen absurd.

Am offensichtlichsten ist dies bei den vier Evangelien. So unglaublich es klingt, so ist doch erwiesen, daß bei weitem die meisten Leser, heute wie früher, die zahllosen Widersprüche zwischen den vier Evangelien sowie die Widersprüche innerhalb der einzelnen Evangelien ... gar nicht bemerken." (S. 414)

»Nirgendwo sonst haben Widersprüche soviel Aufregung verursacht und eine so zahlreiche Sekundärliteratur ins Leben gerufen wie bei den verschiedenen heiligen Schriften. Hier war es den Interpreten während der letzten hundert Jahre nicht genug, sich nur mit offensichtlichen Widersprüchen abzugeben: Sie haben geradezu nach Unstimmigkeiten gesucht - und nicht selten gefunden. Eins der Axiome der sogenanten 'höheren Bibelkritik' ... lautet so: Wenn zwei Aussagen irgendwie nicht zusammenstimmen, müssen sie von verschiedenen Autoren stammen. Die Absurdität dieses Grundsatzes bemäntelt man mit dem schönen Namen 'Quellenscheidung`. Man vergegenwärtige sich, wie ein solcher 'höherer Kritiker` Goethes `Faust` zergliedern würde, der von einem einzigen Menschen im Lauf von sechzig Jahren geschrieben wurde. Die Szenen, in denen die Heldin des ersten Teil`s `Gretchen` genannt ist, würden einem ersten Autor zugeschrieben, und diejenigen, in denen sie `Margarete` heißt, einem zweiten; die widersprüchlichen Auffassungen von der Rolle, die Mephisto spielt, würden eine weitere Aufteilungveranlassen, und der 'Prolog im Himmel` würde auf einen späteren Bearbeiter zurückgeführt, während man hinter dem 'Vorspiel auf dem Theater' abermals einen anderen Autor erblicken würde. Unser Kritiker würde nicht im geringsten daran zweifeln, daß der zweite Teil aus einer anderen Zeit stamme und einer Vielzahl von Autoren mit sehr verschiedenen Anschauungen zugehöre. Das Ende des vierten Aktes zum Beispiel deutet auf einen Katholikenfeind hin, der über die Kirche spottet, während das Ende des fünften Aktes, würde es heißen, von einem Mann geshrieben wurde, der dem Katholizismus wohlwollend gegenüberstand, wenn er auch wahrscheinlich kein rechtgläubiger Katholik war.« (s. 418f.)

»Diesen Anschauungen nach müßte aber der Redaktor ein Trottel gewesen sein, wenn er am Ende einen Text lieferte, der so voller Widersprüche steckt, wie die höheren Kritiker meinen.« (S. 424)

hei+co schrieb am 17.6. 2001 um 01:23:08 Uhr zu

fussnote

Bewertung: 1 Punkt(e)

Fußnote zu Plato

Plato warf der Schrift - neben der zersetzenden Wirkung auf die für die orale Kultur so fundamentale Kunst des Gedächtnisses - vor, daß die Texte jetzt völlig unabhängig von den Sprechern bzw. Autoren zirkulieren können - unautorisiert und ohne Kontrolle.
Genau in dieser Befreiungsbewegungen der Schrift von linearen Befehls- und Repräsentationsfunktionen zu vielfältigen Vernetzungs- und Kommunikationsstrukturen liegt allerdings die enorme Sprengkraft, die die Schriftentwicklung historisch so eng an soziale Bewegungen gekoppelt hat: an die Herausbildug demokratischer Stellvertreter-Prinzipien, die Entstehung bürgerlicher Subjektivitäten (als Sprecher und Schreiberfunktionen), die Verbreiterung des Adressaten-Kreises von Texten, die Entwicklung `kritischer' Diskurse[1] (Reformation, Aufklärung, enzyklopädische Wissensutopien ...) und moderner Aufschreibesystene bis hin zur noch offenen aktuellen Umbruchsituation von der Gutenberggalaxis[2] zu postindustriellen Produktions- und Rezeptions-Strukturen. Das Informations-Zeitalter ist schon mit vielen, teils blumenreichen, teils metaphorischen Bezeichnungen bedacht worden: Turing-Galaxis[3], Cyberspace, Universum elektronischer Texte (Docuverse) ....

==== fußnoten=====
[2] Deren (vermeintliches) Ende wird in der Nachfolge McLuhans (Mc Luhan 1968) von der aktuellen Medientheorie besungen und teilweise auch durch die Entwicklung neuer Diskursformen entsprechend in Szene gesetzt. (Lyotard 1982, Baudrillard 1982, Kittler 1993, Bolz 1993, Flusser 1987, Rötzer 1991 und 1993, Virilio 1993) - Solche »leeren Verweise« sind in digitalen Texten nicht üblich. Während die Autoren (gedruckter) Texte sich durch eine Überfülle von Verweisen auf 'anerkannte' Diskurse selbst einen Autoritätszuwachs erhoffen - dieser 'hermeneutische Zirkel' schließt natürlich auch den Leser mit ein, der die geläufigen 'Stellen' zu kennen hat -, verzweigen digitale Texte tatsächlich zu den entsprechenden 'Stellen'. Eine solche radikaldemokratische Zugriffsweise auf die neuen Wissensformationen läßt die telematischen Kulturen auch im Lichte utopischer Gesellschaftsentwürfe erscheinen. (Vgl. Idensen (1993).
[3] Vgl. Grassmuck 1985

p,s und wenn die bücher sich nicht an dem angegebenen ort befinden
(vgl.a.a.o.)

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