Ich schreib mal was. Ich kann auf den Blog von Christine nicht mehr zugreifen. Steht nur noch eingeladenen Lesern zur Verfügung. War bis jetzt nicht sehr aufschlußreich, hab' ihn aber aus Langeweile angeklickt, sie war der erste Mensch der sich mir mit Bild vorgestellt hat, einfach auf mein ja quasi anonymes Schreiben hin, ich war da schon schwer beeindruckt, wollte ihr sogar zumindest ein Photo schicken. Ob das nun als Rückzieher zu werten ist. Ich mache mir besser nicht viele Gedanken darüber, weil, die mach' ich mir ohnehin. Ich schmiede nun während des Einschlafens Strategien was ich beim nächsten Arztbesuch erzähle. Immer geht es darum ob ich von meiner Vorgeschichte überhaupt etwas preisgebe, und wenn ja, wieviel, oder gar alles, was schon ein kleines Zeitproblem wäre. Dann geht es darum ob ich mit einem bestimmten Rezept für ein Wunschmedikament die Praxis verlassen möchte oder ob ich wirkliche echte physiologische Hilfe möchte. Das ist so eine Sache, geht es mir einigermaßen, dann habe ich wenig Anlass über meine vergangenen Zustände zu klagen, ja sogar die Erinnerung daran fällt mir schwer. Ich hatte gestern eine Strategie, wie ich zu Librium 25mg gelangen könnte, bei meinem nächsten Besuch beim Psyschologen und Allgemeinarzt: Also. Ich komme hinein und bin erstmal still, bis er fragt, wie kann Ich Ihnen helfen. Dann platze ich ein wenig eilig heraus, Sie können mir ein Medikament verschreiben (ich habe einen Zettel in der Hand auf dem die genauen Angaben samt Einnahmepraxis stehen) und halte ihm diesen Zettel hin, ziehe ihn aber gleich wieder zurück und fahre fort.
Ich weis, das ist etwas viel verlangt, weil sie mich gar nicht kennen, und ich weis auch nicht wieviel ich Ihnen von meiner Vorgeschichte erzählen muß damit ich das eventuell verschrieben bekomme.
Danach muß ich improvisieren, aber der Anfang ist gemacht. Ich habe als ersten Satz mein Anliegen genannt und nun muß ich auf Teufel komm raus ablenken.
Falls er mich länger zu Wort kommen lässt.
Meine Geschichte ist etwas kompliziert. Ich bin ausgebildeter und promovierter Chemiker und ich habe meinen Beruf leider dazu genutzt eine ganze Reihe von Drogen zu synthetisieren und dann auch einzunehmen.
Die Reihe der -benzazepine von denen ich hier um eine Packung bitte beruhigt mich. Ich habe über Jahre hinweg verschiedenste Stoffe aus der Amphetaminklasse eingenommen, nun hat mein Körper, obwohl das alles doch weit mehr als zehn Jahre zurückliegt, wohl eine Art Gedächtnis entwickelt. Es ist so: Gerate ich in eine Situation die irgendwie situativ Ähnlichkeit hat mit einer Situation in der ich früher ein Amphetamin einnahm, so können genau die Symtome von Verwirrtheit und vor allem Agitiertheit auftreten die ich bei der konkreten Einnahme des Amphetamins hatte. Für mich ist das äußerst unangenehm und ich reagiere darauf ängstlich bis fast panisch, jedenfalls innerlich panisch und es hinterlässt eine mittelschwere Depression, von einer schweren will ich gar nicht reden, die hatte ich zwei oder dreimal und das war so grausam, da wollte ich mich bei nächster Gelegenheit umbringen wenn es andauere.
Ich habe nun gehört, daß Stoffe aus der Benzazepamreihe Panik und Depression kurzfristig lindern können und ich wünsche mir sehr für diese Fälle die im Schnitt vielleicht alle zwei Wochen auftreten ein wirksames Mittel in der Hand zu haben. Bisher habe ich mich gescheut höhere Dosierungen eines Neuroleptikums dafür einzunehmen da die Zustände ja situationsbedingt auftreten und auch nicht andauernd vorhanden sind.
Die Situationen in denen sie auftreten sind insbesondere das Zusammentreffen mit Familienmigliedern und auch die mögliche Anbahnung irgendeines sozialen Kontaktes. Ich lebe völlig isoliert und sehne mich nach sozialem Kontakt, breche ihn aber schon in den Anfängen sofort ab, weil eben jene unangenehmen Zustände eintreten, wie ein Wechselspiel von allzuviel Hoffnung die ich der neuen Begegnung beimesse und dem Gefühl, lass' es lieber gleich bleiben, das bringt nichts, es hilft Dir nicht und so weiter.
Gibt es eigentlich einen richterlichen Beschluß darüber dem Patienten (z.B. Schmidt) ein bestimmtes Medikament zu verschreiben wenn Schmidt das ausdrücklich wünscht und der Hammel das nicht verschreiben will.
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