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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 9.7. 2008 um 14:42:19 Uhr schrieb
orschel über Kopftätscheln
Der neuste Text am 9.8. 2022 um 08:12:06 Uhr schrieb
Bettina Beispiel über Kopftätscheln
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 3)

am 9.8. 2022 um 08:12:06 Uhr schrieb
Bettina Beispiel über Kopftätscheln

am 27.1. 2022 um 02:35:38 Uhr schrieb
natasha über Kopftätscheln

am 22.10. 2016 um 10:40:23 Uhr schrieb
Rita über Kopftätscheln

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Kopftätscheln«

Schmidt schrieb am 15.1. 2016 um 22:16:57 Uhr zu

Kopftätscheln

Bewertung: 1 Punkt(e)

Meine zweite Klavierlehrerin war eine Zauberin und mein erster Ostkontakt. Sie erwähnte gelegentlich das sie von dort komme und ich habe mich niemals getraut zu fragen wann sie herkam oder unter welchen Umständen, jedenfalls sie hatte Gesang als Hauptfach und ihre Familie hatte eine große Gärtnerei, wo sie eigentlich hätte arbeiten sollen, aber ,

Sie war so völlig anders als meine erste Klavierlehrerin, die war norddeutsch eingebildet ob ihres höheren Standes und unterrichtete das halbe Dorf entweder in Ziehharmonika oder in Klavier, wobei sie während des Unterrichts rauchte und in die Küche ging um ihren Kindern ein Spiegelei zu braten. Ihre einzigesten Kommentare zu dem Spiel lauteten, Grimmassen ziehen, nnnnnneeeeeee zu stöhnen, und vielleicht Äußerungen der Qualität, das muß besser werden, da musst Du noch mal dran üben, usw.
Immerhin dirigiert einer ihrer schmächtigsten Klavierschüler, der allerdings nie mein Niveau hatte, heute das Dorfblasorchester mit großer Geste. Immer mit großer Geste. Das ist wichtig. Das braucht man auf dem Dorf.

Ich hasse Kopftätscheln.
Ich will nicht sagen das sie gar keine Musikerin war. Aber ihre Schüler interessierten sie nicht. Sie leitete den gemischten Chor des Dorfes. Der hub auch kräftig zu singen an wenn sie die Arme schwenkte. Aber zum Unterricht hatte sie so gar keine Begabung.

Die Zweite Klavierlehrerin, nunja, in Wiesbaden gab es einen Knabenchor in dem man meinen Bruder Michael steckte weil er angeblich schwer erziehbar sei. Und diese Dame machte dort ab und zu Stimmbildung. So kam meine Mutter auf sie. Es war einfach ein unerhörter Glücksgriff. Sie war feinfühlend. Ich hatte solche Menschen bislang noch nie erlebt. Sie gab mir einen Rahmen und verschwieg mir nichts. Immerhin hatte ich schon sieben Jahre Unterricht bei der ersten genossen nd war tief überzeugt ein guter Spieler zu sein, spilete ich doch schon an einer der leichteren Beethovensonaten herum. Gut, ich durfte also vorspielen. Ich gab mein Bestes und wurde aus dem Zimmer geschickt, ins Zimmer ihres Sohnes um mich mit ihm bekannt zu machen. Wir standen aber nur nebeneinander herum.

Jedenfalls, Mutter, berichtete mir dann, alles sei eine einzige Katastrophe. Ich müsse völlig neu anfangen zu denken, bei der Musik, man könne unmöglich dort weitermachen wo ich mich befinde, es seien keinerlei Grundlagen gelegt. Ich war überrascht und willigte ein Unterricht zu haben, neugierig auf die Person die einen passablen und netten Eindruck machte.

Die nächsten Jahre waren dann auch ein einziges Abgewöhnen alter eingeschliffener Muster. Beispielsweise trat ich wie automatisch bei jedem Takt einmal das Pedal, das war mir genau so angewöhnt worden. Ich verfiel noch Jahre später manchmal automatisch dort hinein zurück. Außerdem streckte ich bei anstrengenden Passagen die Zungenspitze aus dem Mundwinkel.

Den Pedalgebrauch neu zu erlernen, zu lernen, das es verschiedene Tonhaltelängen von pizzicato über staccato über portando hin zu legato gibt, das alles war eine Ochsentour die mir gar nicht so vorkam, sie konnte immer eine gewisse Spannung halten, die meine Neugierde anfachte, ein neuer Komponist, eine besonders schöne Stelle in einem Stück, ein Lob wenn etwas auch nur ansatzweise gelingen tat, niemals ein falsches Lob, manche ihrer Sätze sind in mir haften geblieben und ich erspüre erst heute ihren gesamten Inhalt,

Man singt innerlich mit, und manchmal sogar vorraus,
da habe ich damals niemals begreifen können, aber ich kaute schon immer gerne auf Sätzen herum die ich nicht begriff,

das schaut so leicht aus, es hört sich so leicht an, aber es steckt schwere Arbeit dahinter, hinter dem Leichten,

sie hatte viel viel bessere Schüler als mich, ich fühlte mich trotzdem aufgewertet, weil sie sich überhaupt mit mir abgab. Sie war eine konstante Größe für viele Jahre. Ich hatte einen Mordsrespekt obwohl niemals ein unfreundliches Wort fiel. Und ich hatte desöfteren nicht geübt und kam mit schlechtem Gewissen. Doch obwohl ich jedesmal niedergeschlagen ankam, ging ich jedesmal mit einem Hochgefühl hinaus.

Unter ihrer Anleitung gelangen mir Dinge die mir alleine nicht gelingen wollten.

Mein Schlafprofil ist ganz und gar beschissen. Ich muss sehen das ich wenigstens morgen einkaufe.

Irgendwann später als ich längst erwachsen war, sagte ich zu ihr, ich habe Dich geliebt, und sie antwortet, lang lang ists her.












orschel schrieb am 9.7. 2008 um 14:42:19 Uhr zu

Kopftätscheln

Bewertung: 3 Punkt(e)

Ein Beleg dafür, dass lieb gemeint das Gegenteil von gut gemacht ist. Wer freut sich, wenn man ihm ohne zu fragen auf die Rübe pratzt? Kinder nicht, egal wie blond die Locken, und Hunde auch nicht.

Eine Bekannte von mir, die Hundekurse gibt, berichtete neulich errötend, als eine wildfremde Frau ihrem Golden Retriever unaufgefordert den Kopf tätschelte, hätte sie beherzt deren Frisur durchgewuschelt. Und gefragt: »Gefällt Ihnen das

Ja was hätte sie jetzt getan, wenn die Antwort »Ja! Nochmal!« gelautet hätte?

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