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Max van der Moritz schrieb am 4.8. 2002 um 14:55:48 Uhr über

SilvioGesell

Triebfedern des Handelns!

Manchmal ist es schwer, wenn man ehrlich zu sich selber sein will, herauszufinden, welche Beweggründe man manchmal für seine Handlungen hat. Öfters hoffe ich, daß meine Beweggründe in der Linie liegen, die mein alter Freund Otto Valentin am Ende seines Buches beschreibt:

Wer an das Recht des Menschen glaubt, arbeiten zu dürfen und den vollen Ertrag seiner Arbeit zu erhalten; wer die verheerenden Wirkungen des Klassenkampfes und der Wirtschaftsstörungen erkannt hat, die zum Totalitarismus drängen; wer den Krieg mit seinen Greuel- und Gewalttaten verabscheut; wer die Sklaverei haßt und die Freiheit liebt - der möge mithelfen, das bestehende unwürdige System durch ein Besseres zu ersetzen. Gesegnet der, in dessen Herz das Schicksal eine große Idee gelegt hat, für dessen Verwirklichung zu arbeiten es wert ist zu leben!

Ein anderes Mal wieder denke ich: »Warum gerade ichDa sehe ich die tönernen Füße auf denen die scheinbar unüberwindliche Macht des Gottes Mammon steht und weiß, daß auch ohne mein Zutun früher oder später diese Macht zerbrechen wird, weil ja der Weg dafür schon aufgezeigt ist. Da halte ich mich eher an Worte des großen Mannes, der uns diesen Weg gezeigt hat, als er sagte, daß großes Hoffen große Ruhe gäbe und will den Dingen ihren Lauf lassen.

Ein anderes Mal gebe ich mir selber die Schuld, daß ich die einfachen Zusammenhänge nicht gut genug erklären kann und dann wiederum verurteile ich die Dummheit und ganz besonders die überhebliche Dummheit der Menschen, welche einfach nicht sehen wollen.

Dann kann es manchmal passieren, daß so ein provokanter Beitrag, wie der Nächste geschrieben wird, (Produktionsfaktoren) wo es mich nicht einmal stören würde, wenn die reservierten Plätze besetzt werden würden. :-)

Wieder zu anderen Zeiten will ich die Menschen warnen und will denen, die hören wollen, den Weg zeigen. Mich persönlich berührt das nicht übermäßig und weder der nächste Börsenkrach, noch die nächste Weltwirtschaftskrise kann mein Leben besonders verändern. Wie sagt man doch so schön? Ich habe ausgesorgt! Meine bescheidenen Bedürfnisse sind für den Rest meines Lebens gesichert und selbst eventuelle Probleme im Gefolge des Y2K sind schon einberechnet.





27) Gedanken ueber die drei »Produktionsfaktoren!«

In der Wirtschaftswissenschaft wird immer von drei Produktionsfaktoren gesprochen und der gerechten Aufteilung des Nationalprodukts zwischen ihnen. Das ist aber wohl doch die frechste Rechtfertigung fuer arbeitsloses Einkommen, die es gibt.

Es gibt nur einen Produktionsfaktor! Das ist die Arbeit! Kapital und Boden sind nur Produktionsmittel. Das Wort Faktor auf Kapital oder Boden angewendet ist an sich schon falsch. Faktor kommt von lat. facere, was tun/ handeln bedeutet. Was tut aber das Kapital oder der Boden. Nichts!

Das einzige was ihre Besitzer tun ( wie schon angefuehrt können Kapital und Boden selber gar nichts tun) ist vom vollen Arbeitsertrag eine Abgabe erpressen. Beim Bodenbesitz liegt das klar auf der Hand und Feudalherrschaft und Leibeigenschaft sind auch heute noch nicht völlig überwunden. Aber auch bei Kapital wird durch dessen chronischen Mangelzustand eine Abgabe, der Zins , erpresst.

Jeder Wirtschaftswissenschaftler, der deshalb von drei Produktionsfaktoren faselt, hat nur eine Agenda. Die Rechtfertigung des arbeitslosen Einkommens. Der Arbeiter, auch der bestbezahlte, und selbst derjenige, der als Unternehmer manchmal sogar teilweise Sachkapitaleinkommen beziehen kann, wenn ihm der Zinsendienst für das Leihkapital etwas übrig läßt, läßt sich von ihm damit verdummen und das Fell übers Ohr ziehen, anstelle ihm die Faust unter die Nase zu halten. Sein Arbeitsertrag und zwar der volle Arbeitsertrag ist sein Recht und was immer davon Zinsen beanspruchen, gleichgueltig ob es Sachkapital oder Geldzinsen oder die Grundrente (der Bodenzins) sind, ist Erpressung und Diebstahl. Das ist es auch was Proudhon meinte, als er die Aussage » Eigentum ist Diebstahl « machte. Er meinte nicht das Eigentum als solches, sondern die Erpressung, die mit seiner Hilfe verübt wird.

Marx sah diese Ausbeutung in der Erpressung eines »Mehrwerts« durch die Besitzer der Produktionsmittel, erkannte aber nicht, dass es nicht die Produktionsmittel als solches waren, die eine Abgabe erpressen konnten, sondern der chronische Mangel an ihnen. Warum dieser Mangel trotz Jahrtausende dauernder Arbeit niemals ueberwunden worden war, sah er auch nicht, obwohl er selbst einmal das Handelskapital als urspruengliches Kapital bezeichnete.

Proudhon machte noch eine andere Aussage, die fast so provokant klingt wie Eigentum ist Diebstahl. Er sagte: »Geld ist nicht der Schlüssel zum Markt,sondern der RiegelEr sah, dass Geld sich nur nach Entrichtung des Zinses dem Markt zur Verfuegung stellte und wollte dem durch Tauschbanken ausweichen, genau so wie es heute die Tauschgemeinschaften versuchen.

Proudhon ist deshalb als der geistige Vater unserer heutigen LETS anzusprechen. Leider werden aber auch sie, genau so wie die Tauschbanken Proudhon's ohne umlaufgesicherten Tauschmittel keinen dauernden Erfolg haben können, aber das ist ein anderes Thema.

Wir wollen bei der Lehre von den drei Produktionfaktoren bleiben und was die arbeitenden Menschen damit anfangen können. Ganz einfach! Sie sollen jeden, der ihnen volkswirtschaftliche Dinge erklären will, einschließlich ihrer eigenen Führer fragen, wieviel Produktionsfaktoren es gäbe. Wenn dann die Antwort drei ist, dann sollen sie sich gar nicht auf nutzlose Debatten einlassen. Sie sollen einfach demjenigen die , von ehrlicher Arbeit schwielige, Hand unter die Nase halten und sie langsam zur Faust ballen. Der Befragte hat den Lackmustest nicht bestanden.

Ist hingegen die Antwort die, dass es nur einen Produktionsfaktor gibt, läßt sich darauf aufbauen. Jetzt ist es wert darüber zu reden und Wege zu suchen, wie diesem einzigen Produktionsfaktor, der Arbeit, der volle Arbeitsertrag gegeben werden kann.

Für die besonders hartnäckigen Verfechter der Lehre von den drei Produktionsfaktoren gibt es auch eine Kur. Man braucht ihre Namen nur auf Laternenpfählen vor den Universitäten eingravieren. Sozusagen als Reservierung.








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