Vernunft
Bewertung: 5 Punkt(e)Jenseits aller Vernunft lieben, besessen sein, auf einem schmalen Grad ganz nah am Wahnsinn entlang torkeln. Wer das nicht erlebt hat, hat nicht gelebt.
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| Der erste Text | am 6.5. 1999 um 11:57:36 Uhr schrieb Rave über Vernunft |
| Der neuste Text | am 7.5. 2022 um 16:36:43 Uhr schrieb Bettina Beispiel über Vernunft |
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am 5.11. 2010 um 17:34:01 Uhr schrieb
am 13.5. 2020 um 10:26:31 Uhr schrieb
am 17.8. 2004 um 20:52:51 Uhr schrieb |
Jenseits aller Vernunft lieben, besessen sein, auf einem schmalen Grad ganz nah am Wahnsinn entlang torkeln. Wer das nicht erlebt hat, hat nicht gelebt.
Vernunft ist gleichbedeutend mit Logik und Logik kommt vom griechischen »Logos«. Logos bedeutet einerseits das »Wort«, andererseits die »Lehre«. Daher auch die ganzen Fachbezeichungen: BioLOGIE, die Lehre vom Lebendigen; AstroLOGIE, die Lehre von den Sternen; etc.
Vernunft hat Karriere gemacht in der aufklärerischen Philosophie. Ihr größter Verehrer war kein geringerer als Imanuel Kant, der die Meinung vertrat, daß einzig die vernünftige Handlung gut sein könne. Für Kant bedeutete Vernunft das Gute an sich. Unvernünftig ist nach Kant, aus Neigungen, Sympathien, Begierden usw. heraus zu handeln. Vernünftig ist nur die Handlung, die aus reiner Pflicht getan wird.
Das Kants Sicht etwas kantig ist, zeigt das folgende Beispiel: Ein Mensch steht am Strand und sieht, daß ein anderer, in erreichbarer Entfernung, am Ertrinken ist. Nun erkennt der Mensch, daß es sich bei dem Ertrinkenden um seinen Freund handelt. Und da er diesen Freund gern hat und ihn nicht verlieren möchte, springt er ins Wasser und rettet ihn.
Nach Kant ist dieses Handeln unvernünftig! Denn der Retter hat aus einer Neigung gehandelt. Er wußte, daß es sein Freund war, und ist zum Teil auch DESHALB gesprungen, um ihn zu retten.
Vernünftig wäre nach Kant, wenn der Ertrinkende mein größter Feind ist, der mich schon oft hintergangen, ausgenützt, verraten etc. hat, und ich ihn trotzdem rette. Und zwar aus meinem reinen Pflichtbewußtsein heraus.
»Kritik der praktischen Vernunft« (1788)
Der kategorische Imperativ (als »Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft«):
"Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten
könne."
["Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz
werde" (Grundlegung zur Metaphysik der Sitten) ]
[»Handle so, «dass der Wille durch seine Maxime sich selbst zugleich als allgemein gesetzgebend betrachten
könne" (Grundl. zur Met. der Sitten.
»Handle so, dass du die Menschheit... jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst« (Grundl. zur
Met. der Sitten
"Das Wesentliche alles sittlichen Werts der Handlungen kommt darauf an, dass das moralische Gesetz unmittelbar
den Willen bestimme."
»Das Bewusstsein einer freien Unterwerfung des Willens unter das Gesetz (...) ist nun die Achtung fürs Gesetz.«
"Die Handlung, die nach diesem Gesetz, mit Ausschließung aller Bestimmungsgründe aus Neigung, objektiv
praktisch ist, heißt Pflicht."
"Pflicht, du erhabener großer Name, der du nichts Beliebtes, was Einschmeichelung bei sich führt, in dir fassest,
sondern Unterwerfung verlangst, doch auch nichts drohest, was natürliche Abneigung im Gemüte erregte und
schreckte, um den Willen zu bewegen, sondern bloß ein Gesetz aufstellst, welches von selbst im Gemüte Eingang
findet und doch sich selbst wider Willen Verehrung erwirbt, vor dem alle Neigungen verstummen, wenn sie gleich
insgeheim ihm entgegenwirken."
"Das moralische Gesetz ist heilig (unverletzlich). Der Mensch ist zwar unheilig genug, aber die Menschheit in seiner
Person muss ihm heilig sein."
"Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und
anhaltender sich das Denken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir."
Der Begriff »logik« dürfte den meisten etwas sagen! Logos ist das lateinische Wort für Vernunft! Logik ist demnach die Lehre vom Denken! Werden beim Denken gewisse gesetzmäßigkeiten eingehalten, so spricht man von logischem Denken! Kant nennt dies in seinem Werk »Kritik der reinen Vernunft« die Lehre von der transzendentalen Logik (Theorie des Denkens). Sie beschäftigt sich mit der Möglichkeit des Verstandgebrauches a priori (von vornherein). Damit ist die Funktion des Verstandes ohne jeglichen vorherigen »Einsatz« der menschlichen Sinne gemeint!
Es gilt also die Theorie der transzendentalen Logik von der Theorie der Ästhetik abzugrenzen! (Ästhetik kommt vom griech. aisthesis und bedeutet »Wahrnehmung«! Das heutzutage unter Ästhetik etwas anderes verstanden wird, hat sprachgeschichtliche Hintergründe! In der heutigen Zeit würde Kant wohl das lateinische Wort »Perzeption« wählen, wenn er von der sinnlichen Wahrnehmung reden wollte!)
Wer sich also wirklich für die Lehre der reinen Vernunft interessiert, wird keinen besseren Lehrmeister finden als Immanuel Kant! Allerdings gelten seine Werke als die »kompliziertesten Gedankengebäude« aller Philosophen überhaupt! Es gibt allerdings diverse Lese-Einführungen die einen auf dem Weg in Kants Gedankenwelt erklärend Begleiten!
Paule weiss nichts das ist klar denn wenn er etwas wüsste würde er es sagen.
Niemand nimmt sein sehen ernst wenn er lauter hören will.
Vernünftig sein versperrt den zugang zu der welt.
Fünf Jahre nach der Wende streiten Philosophen um die Standortbestimmung der Philosophie in der DDR. Kann diese
Philosophie eigentlich standhalten vor dem Richterstuhl der Vernunft, vor dem Philosophie immer noch zu bestehen hat? Wie
stellen sich aus heutiger Sicht die politischen Rahmenbedingungen der DDR-Philosophie dar, welchen Stellenwert können ihre
Resultate heute noch beanspruchen? Die Beteiligten müssen zu Worte kommen, damit die Geschichte der geistigen Kultur der
DDR nicht nur von außen geschrieben wird. Ein »Philosophisches Monatsgespräch« des Luisenstädtischen Bildungsvereins
Berlin am 25. Januar 1995 gab zum spannenden Disput reichlich Gelegenheit für Friedrich Tomberg, Peter Ruben und
Hans-Christoph Rauh, für Wolfgang Eichhorn, Hans-Martin Gerlach, Erich Hahn, Walter Jopke, Rudolf Jürschik, Norbert
Kapferer, Eva Keller, Norbert Krenzlin, Rolf Löther, Heinz Malorny, Reinhard Mocek, Heinrich Opitz, Helmut Seidel und
Siegfried Wollgast.
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