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schmidt schrieb am 28.6. 2014 um 19:16:48 Uhr über

Augenblickstext

es regnet erfrischend aber schwül, die bauarbeiter haben den hinteren Zugang zur Baustelle mit großen Ästen versperrt, so fällt mein bestes Suchgebier für Kippen flach da die Jugendlichen nun vorneherum müssen und seit dem von ihnen gelegten Kleinbrandt ist immer mindestens ein Arbeiter auf dem Gelände, der sieht wenn man vorne herum hereinläuft,
verkehrsprobleme beim Rheingau Musik fesival in Wiesbaden die schöne Melusine im Sommernachtstraum, Neymar wird hart gefoult, ich muß Abwasch machen, drei Tage, alle Schüsseln sind gebraucht, zum Glück habe ich nur zwei Teller und nur eine Gabel, ein Löffel, mein Schoß ist mir das Liebste, der zweite Schoß das Zweitliebste, oder sind es die Augen, die Figur, Die Haltung, nein, es ist der Schoß, der Bauchnabel, zwei Hunde laufen direkt aufeinander zu und schnüffeln zuerst an ihrer Körpermitte, dann war ich vorbei mit dem Rad, der Weizen ist abgemäht, der Roggen ist gelb aber steht noch, ich trau mich nicht frei zu reden, nein trau ich mich nicht, tät ich gerne, trau mich nicht, tät ich gerne, schleife, raus aus der schleife, abwarten, vielleicht ändere ich mich, vielleicht wage ich, ich bin feige und will mutig sein, lass uns über die Liebe reden, über die Vermischung der Düfte, ein Chemiker ist ein Geruchsmensch, eine Ärztin, sie sind doch vertraut mit allen Körperfunktionen, sie sind doch geradezu ideal um Verständnis für Körper zu haben, ich will nur fühlen, ich will mich fühlen, mit Ihrer Hilfe, ich scheue mich sie zu fühlen weil ich nicht weis ob sie mögen das ich sie fühle, ich schwimme verflucht, nicht denken, wie weiter, zugfahrt, und dann, sehen, und dann, schritte aufeinander zu, zögerlich oder schnell oder beschleunigt, wie weit voreinander bleiben wir stehen, gibt es ein spontanes in die arme nehmen, ist das schon zuviel und nur so eine blöde geste die nichts bedeutet wie bei den Brüdern, eine Pflichtübung, ich sagte mal, wenn ich sie zu ihnen sage sind sie mir vielleicht vertrauter als bei einem Du, ich weis nicht ob das gilt, ich möchte spielerisch sie sagen dürfen, zum du wechslen, versuchsweise den Arm um, nein, erst reden, wollen Sie an mir riechenm würden Sie an mir riechen, darf ich meine Nase in Ihre Haare versenken, darf ich meinen Kopf auf Ihren Bauchnabel legen, mich zieht es unweigerlich zur Mitte, ich will dort hin, aber wozu, na um zu sehen wie sie reagiert, ob sie irgendwelche Töne macht, ob sie sich wegwendet, ob sie sich mir zuwendet, ein Spiel, spiel nicht zischt Micha, ich spiele nicht, und spiele doch, ich liebe spielen, es gibt kein schöneres spielzeug als ein Lebendiges kluges Wesen, ich spiele nur mit ihr schrieb sie mir in ihrem letzten Brief, das Mädchen das mit ihm am Starnd bräunte als ich nackt surfte, ja, hätte ich selbstbewusst sagen sollen, statt dessen fühlte ich mich irgendwie ertappt bei Verbotenem, nein, ich liebe es zu spielen, mit Leibern, mit Blicken, Gesten, über die Liebe reden, ein Stück das jeden Tag im Theater improvisiert wird, von mir aus vor Publikum, eine rezeptfreie Abgabe leistungssteigernder Mittel wird von Schülern gefordert, das Radio quatscht dazwischen, der Angeklagte müsse wegen einer Zerrung pausieren, das Wetter in Hessen. Die weiteren Aussichten. Noch immer Kartoffelsalat. Spielen auf Distanz ist blöde. Man muß in Reichweite sein. Du hast so zerbrechlich ausgesehen. Aber ich denke Du bist zäh. Das ist gut. Ein zähes Unkraut. Wie ich. Ich liebe Dich. Ich muß das im Text verstecken. Also muß ich weiter schreiben. Das Märchen von der schönen Melusine. Ganz schön derb kannst Du aussehen. Und dann wieder so zart. Der Stimme könnte ich zuhören, sie hat Ansätze die Kraft erahnen lassen, bitte werde nie so richtig scharf, also zu mir, lach lieber, spott geht grade so, ein wenig spott, was bin ich doch verknackst, verknorzt, korkst, ich bin da nicht so sehr überzeugt, ein wenig anders, alles aufs bequeme und den Körper und dessen Qualen ausgerichtet, bequeme Qualen wollte ich, jetzt hab ichs bequeme Qualen, statisches Verweilen, erzwungenes statisches Verweilen, ich binde die Beine zusammen damit ich mein Fleisch beieinder Spüre, das tue ich regelmäßig, dafür will ich mich nicht gerne schämen, aber niemand weis es so wirklich, und spätestens im Altenheim werden sie mir das Spielen mit den Kordeln verbieten, weshalb nur hat das Wort Kordel eine so magische Bedeutung sei meiner frühen Kindheit, Anita band mich am Wäscheleinenpfosten mit den Händen hinten fest und sie konnte einen guten Knoten der unentrinnbar war und sie hupften um mich herum und johlten die Hofindianer, ist es das, ich glaube nicht, ich weis nicht, jedenfalls ist es magisch irgendwie, ein Körpergefühl, wie wenn man seinen Körper herschenkt, dem, dem man vertraut. Ich tendiere dazu mir einen Menschen auszusuchen dem ich vertrauen will. Ich will dieses Wagnis nicht so oft eingehen. Ach was, ich hab nur etwas versteckt, ich rede und rede irgendwas, irgendwas, ein Augenblick denke ich dies, dann das, deine Hand, wie schön, danke, sehr.


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