Fettecke

Es herrscht ein faszinierender scheinbarer Kontrast zwischen den oftmals reichlich verstiegenen Erläuterungen, die den Installationen und Objekten Beuys' mitgegeben sind, und der Person dieses sympathischen pferdemäuligen Neiderrheiners, wie er sich in Interviews und Dokumentationen präsentierte und der, so verläßliche Zeugnisse aus dem hiesigen Akademieumfeld ein altbiererfahrener Genußmensch war, der so schnell nichts anbrennen ließ.

Langsam wäre mal wieder ein Fachvortrag fällig. Was über Datenschutz und Schulmädchenvergewaltiger*transen zum Beispiel. Wozu gibt es denn Fachreferenten*undso.

Am Tag, als er erfuhr, dass Google pornografische Einträge nicht mehr monetarisiere, hüpfte er zornig von einem Bein aufs andere und brüllte: »Verrat, das ist ohne Ehre! Die wollen mir meine Lebensgrundlage als Künstler und IT-Wissenschaftler entziehen! Das ist unglaubliche Zensur! Schlimmer als in Nordkorea! Das muss ich der Saskia sagen! Ich werde gleich eine Pressemitteilung an Heise schicken! So geht das nicht! Ich bin schließlich Postkartenmaler und werde einen Rachefeldzug gegen Polen starten!«

Den letzten Satz möchten wir korrigieren. Der Postkartenmaler war wohl jemand anders, und Fettecke gibt es sowieso nicht. Er wurde vor einiger Zeit in einer Performance zu Schnaps destilliert.

Hallo? Ist hier jemand? Ich möchte meine Pornodaten amtlich schützen lassen! Niemand da ... ? Moment, wie kommt die Fettecke an den Schreibtisch? Sie hat sich bewegt! Sie bewegt sich! Es ist grauenhaft!

Mir Schwabe habe de gröschte Dichter, de Schiller hervorgebracht. Heut habe mir de Fettecke, desch isch gansch grosche Kunscht!