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solarschule schrieb am 27.2. 2003 um 23:02:19 Uhr über

Energie

[sfv-rundmail] 24.02.2003 Freiflächenanlagen, Transparente, Alu-Industrie

Liebe Umweltfreunde

diesmal geht es um folgende Themen:

1. Gewinne der Netzbetreiber - EEG-Umlage - Alu-Industrie
2. Hans-Josef Fell zu Freiflächenanlagen
3. Transparent-Aktion ... Wollen Sie mithelfen?


Mit freundlichen Grüßen
Wolf von Fabeck
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1. Monopolgewinne der Netzbetreiber - EEG-Umlage - Alu-Industrie

Die Aluminiumindustrie und andere stromintensive Industrien beklagen die
Erhöhung der deutschen Strompreise infolge des EEG. Sie üben Druck auf die
Bundesregierung aus, dass sie von der Umlage der Kosten ausgenommen werden
sollen.

Dazu einige interessante Informationen

Unter
http://europa.eu.int/comm/energy_transport/etif/lists/topic_electricity.html
finden Sie unter anderem folgende Zahlen zu Stromkosten in der EU:

Strompreise für die Industrie in EUR
pro 1000 kWh incl. Verbrauchssteuern

Jahr Deutschl EU-Durchschn
95 8,03 6,27
96 7,45 5,89
97 6,68 5,68
98 6,43 5,43
99 6,07 5,25
00 5,46 5,46
01 5,34 5,48

Die Strompreise für Großkunden sind in
Deutschland seit 1996 ständig gefallen.
(während sie im Schnitt der EU in den
letzten zwei Jahren sogar gestiegen sind)
Von einem Standortnachteil kann in
Deutschland also nicht die Rede sein.


Die Umlage der Mehrkosten für die Erneuerbaren
Energien erfolgt nach dem EEG nicht bis
zum Endverbraucher sondern nur bis zu den
Stromhändlern, die Strom an Endverbraucher
liefern (Siehe EEG, §11).
Die Aluminiumindustrie kann als Großverbraucher
im liberalisierten Strommarkt also fast jeden
beliebig geringen Strompreis verhandeln und
trägt bereits heute nicht (oder nur unwesentlich)
an der EEG-Umlage mit.


Während die Alu-Industrie die Strombezugspreise
fast beliebig herunterhandeln kann, hat sie bei
den Netzgebühren keinen Verhandlungsspielraum,
da sie den Netzbetreiber nicht wechseln kann.
Die Netzgebühren stellen somit für die Alu-Industrie
eine viel größere Belastung dar als die Strompreise.

Es ist davon auszugehen, dass die Netzgebühren
erheblich überhöht sind. Die Stromnetzbetreiber
können durch die Netzgebühren Monopolgewinne
einfahren, die durch keine Netzaufsichtsbehörde
von Amts wegen überprüft werden. (Lediglich das
Kartellamt wird in wenigen Einzelfällen tätig,
wenn eine Klage vorgelegt wird.)

Allein die Gewinne der Stromgiganten E.ON und RWE
betrugen nach einer Information des Bundes der
Energieverbraucher im vergangenen Jahr 8 Mrd EUR.
Umgerechnet auf den Kopf der Bevölkerung von 80
Millionen bedeutet dies pro Person eine Zahlung
von 100 EUR pro Jahr oder pro Hauhalt 300 EUR.
Hier sind noch nicht die Gewinne aller anderen
Stromkonzerne mitgezählt.
Im Vergleich dazu ist die Belastung durch die
EEG-Umlage mit einem Betrag von ca 10 EUR pro
Haushalt fast vernachlässigbar.

Der Löwenanteil der Gewinne stammt nach Aussage
der beiden Konzerne aus dem »Kerngeschäft« mit
Strom. Es ist anzunehmen, dass hier wiederum der
Löwenanteil aus den Netzgebühren stammt.

Der ständige anklagende Hinweis auf die
angeblich untragbare EEG-Umlage erfolgt nach
dem Motto: Haltet den Dieb und soll von den
überhöhten Gewinnen der Stromnetzbetreiber
ablenken.

Trotz der Liberalisierung des Strommarkts besteht
weiterhin ein Quasimonopol der Stromnetzbetreiber.

Die Forderung der Alu-Industrie nach einer
Befreiung von der EEG-Umlage, die sie ohnehin
nicht zahlt, sollte politisch beantwortet werden
durch die Einsetzung einer staatlichen
Netzaufsichtsbehörde.

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Zu 2
Hans-Josef Fell zu Freiflächenanlagen

auf eine Anfrage des SFV zu PV-Anlagen auf der grünen Wiese erhielten wir am
23.02.03 umgehend die folgende Klarstellung von Hans-Josef Fell, MdB, einem
der aktivsten Verfechter der Photovoltaik-Markteinführung im Bundestag.

(...)
Auch ich sehe genügend Dach- und Fassadenflächen
für die Zukunft der PV und will, dass PV vor
allem dort installiert wird. Ich habe nie etwas
anderes geäußert.
Allerdings sehe ich die Installation von
Freiflächenanlagen nicht als Sündenfall an. Eine
maßvolle Installation von einigen Großflächenanlagen,
dort wo die Akzeptanz der Bevölkerung groß ist und
praktisch nur wenig Landschaftsverbrauch vorhanden
ist, findet meine Zustimmung. Diese Großanlagen
tragen sehr wohl auch zur immer noch nicht stabilen
Markteinführung der PV bei.
Allerdings setze ich mich für Vergütungshöhen ein,
die für Freiflächen geringer sind als für Dach- und
Fassenflächen. Dies ist auch ökonomisch vertetbar,
da große Freiflächenanlagen tatsächlich geringere
Installationkosten haben.
Ich wünsche, dass wieder deutlich mehr Dach- und
Fassadenanlagen installiert werden. Entsprechend
werde ich in der Novellierung des EEG aktiv sein.
Im übrigen ist dies auch die Meinung der
entscheidenden Akteure bei Bündnis 90/ Die Grünen.

Ich hoffe damit klargestellt zu haben, dass sich meine
Meinung von der des SFV bezüglich Freiflächenanlagen
kaum unterscheidet.

Sonnige Grüße
Hans-Josef Fell, MdB

(Anmerkung: der SFV lehnt Freiflächenanlagen ab und schlägt deshalb
eine Erhöhung der Einspeisevergütung im EEG nur für Anlagen an Gebäuden vor.)
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3. Transparent - Aktion

Wir halten es für ausgesprochen wichtig, dass der Zusammenhang zwischen
fortschreitender Resourcen-Erschöpfung und wachsender Kriegsgefahr deutlich
gemacht wird. Es muss der Wille gestärkt werden, die Erneuerbaren Energien
schneller in den Markt einzuführen. Wenn wir schon einen Irak-Krieg
möglicherweise nicht mehr verhindern können, so können wir doch auf jeden
Fall dazu beitragen, die Gefahr zukünftiger Verteilungskriege aufzuzeigen
und zu verringern.

Auf unsere Anregung hin sind über 20 riesige Transparente mit dem Aufdruck

Erneuerbare Energien
statt Krieg um Öl

hergestellt und deutschlandweit verkauft worden.

Zwei davon gehören dem SFV; sie wurden von Spendengeldern gekauft. Eines
dieser Transparente wurde bei der Demonstration in der Europäischen
Hauptstadt Brüssel und eines bei der Demonstration in Berlin gezeigt.

Eines unserer Transparente hing mehrere Tage am schmiedeisernen Gitter der
Kirche St. Elisabeth an der Einfallstraße von der Autobahn nach Aachen.

Ein weiteres Transparent mit dem Aufdruck

100% Erneuerbare Energien
statt Kriege um Öl

haben wir zusätzlich bestellt und bemühen uns, dafür einen auffallenden
Platz an der Dreifaltigkeitskirche Aachen zu erhalten.

Unser Appell an Sie:

Kaufen Sie selber ein solches Transparent
und zeigen Sie es in der Öffentlichkeit.

oder

Bitte spenden Sie uns weitere Transparente.
Sie kosten knapp unter 100 EUR. Sie erhalten
eine Spendenquittung (ab 101 EUR automatisch
im nächsten Jahr, andernfalls auf Anfrage).

oder

Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie einen ins Auge
fallenden Platz haben, an dem Sie evtl. ein
solches Transparent aufhängen können.
(Breite 5,30 m, Höhe 1 m) Wir leihen Ihnen dann
eines der erhofften neuen Transparente aus.


Die Herstellerfirma - Lattus-Textilwerbung - Tel 09255-8248 ist bereit, für
Transparente mit einem der oben genannten Texte Mengenrabatt zu geben, wenn
Sie sich auf den SFV berufen.

PS. Haben Sie Anregungen für eine Abwandlung des Spruchs "100% Erneuerbare
Energien statt Kriege um Öl"? (Er darf aber nicht länger werden)

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PS In eigener Sache:

Neue Mitglieder erhöhen das politische Gewicht unseres
Vereins. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährl. 61,36 EUR.
(Ermäßigter Beitrag 23,01 EUR auch bei Mitgliedschaft
in mehreren Vereinen)


* Solarenergie-Förderverein * Bundesgeschäftsstelle *
* Herzogstraße 6 * D-52070 Aachen * zentrale@sfv.de *
* Tel. 0241-511616 * Fax 0241-535786 * http://www.sfv.de *
* Bankkonto: 100 541 5019 Pax Bank e.G. BLZ: 370 601 93 *


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V i r e n können sich nur in Attachments befinden;
sie werden erst beim Öffnen des Attachments aktiviert.
Deshalb verwenden wir ein Computerprogramm, welches
alle Attachments (und leider auch den größten Teil
der vorangestellten E-Mail) automatisch löscht. Senden
Sie uns deshalb bitte keine angehängten oder formatierte
Dateien sondern nur reinen E-Mail-Text! Wir können sonst
nicht einmal Ihre vorangehende Mail lesen.







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