Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 72, davon 69 (95,83%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 23 positiv bewertete (31,94%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 3.10. 2001 um 07:28:27 Uhr schrieb
Daniel Arnold über Russland
Der neuste Text am 26.6. 2023 um 21:15:50 Uhr schrieb
Drang über Russland
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 28)

am 14.7. 2015 um 18:50:35 Uhr schrieb
Freno d'Emergenza über Russland

am 5.10. 2022 um 11:45:42 Uhr schrieb
Kuh Stark über Russland

am 11.4. 2014 um 22:59:17 Uhr schrieb
russischer Hübeldübel über Russland

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Russland«

philosoph schrieb am 2.11. 2002 um 22:13:45 Uhr zu

Russland

Bewertung: 6 Punkt(e)

Der russische Journalist Andrej Babitskij, Korrespondent von Radio Free Europe/Radio Liberty, »verschwand« am 15. Januar in der Nähe von Grosny. Auf Berichte, er sei von russischen Truppen verhaftet und gegen Kriegsgefangene der tschetschenischen Rebellen ausgetauscht worden, folgten ebenso Dementis wie auf Behauptungen, er befinde sich in der Gewalt entweder der russischen Armee, des Geheimdienstes oder tschetschenischer Rebellen.

Es gibt kein sicheres Lebenszeichen von Andrej Babitskij. Die Auskünfte der russischen Behörden sind ungenau und widersprüchlich.

Es ist erschreckend, dass so etwas noch im 21. Jahrhundert in Russland passieren kann!

Starzyrific schrieb am 17.10. 2005 um 01:30:12 Uhr zu

Russland

Bewertung: 1 Punkt(e)

Jeder, der ein wenig Ahnung von den wirklichen Geschehnissen in Russland hat, von seinem persönlichen oder politischen Werdegang her nicht »russlandgeschädigt« ist und die Russlandkritik nicht als Mittel für eigene innenpolitische Auseinandersetzungen instrumentalisiert, wird Putins Handeln zumindest als Versuch verstehen, Russland zu stabilisieren. Der Hauptfehler der pauschalen westlichen Russlandkritik liegt in der Weigerung, russische Kultur und politische Traditionen als eigenständig und dennoch komplementär zur gesamteuropäischen Zivilisation zu begreifen.

Was die wesentlichen Fragen wie Energiesicherheit, Abwehr des islamischen Extremismus, Klimaschutz, globale Spielregeln für die Weltwirtschaft, Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen, Demokratisierung des Mittleren Ostens, friedliche Weltraumnutzung angeht, befanden sich die Interessen der USA, der EU und Russlands
niemals so eng beieinander wie heute.

Es gibt übrigens auch ein Russland nach Putinder Kremlchef hat versprochen abzutreten, doch er wird im Jahre 2008 ein stabiles politisches System in Russland hinterlassen, an dem manche vielleicht mehr Ähnlichkeiten mit dem heutigen chinesischen als mit dem westlichen Demokratiemodell entdecken werden. Doch die Weichen für die Zukunft des Landes werden dann gestellt sein, die Russlands Entwicklung in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts vorgeben sollen: Großmachtwerdung, aber nicht zum Preis der Zerstörung der Beziehungen zum Westen. Integration in die Weltgemeinschaft, aber nicht zum Preis der Aufgabe eigener nationaler Interessen. Marktwirtschaft und Demokratisierung, aber nicht zum Preis der neuerlichen Schwächung des Staates.

Capital Online schrieb am 8.4. 2019 um 11:34:39 Uhr zu

Russland

Bewertung: 1 Punkt(e)

Der Yale-Historiker Timothy Snyder ist einer der großen Experten für Totalitarismus. 30 Jahre nach dem Mauerfall bat »Capital« ihn zum Gesprächüber die schwierige Europawahl, den Siegeszug des Populismus und den Einfluss Moskaus


Teil 1

Capital:

Wenn es ein Fehler war, 1989 als »Ende der Geschichte« zu verstehen (das war die berühmte Formel von Francis Fukuyama): Hätte es eine bessere Alternative zur offenen Gesellschaft gegeben?


Timothy Snyder:

Die offene Gesellschaft ist eine wunderbare Idee. Aber sie kommt nicht von selbst oder als Resultat wirtschaftlicher Freiheit. Die Kultur spielt eine große Rolle, das Irrationale, die Emotionen. Den meisten Menschen in Osteuropa und Ostdeutschland ging es nach 1989 ökonomisch besser. Aber viele fühlten sich schlechter! Der Grund war, dass wir die Kultur vernachlässigt haben. Nun nimmt die Kultur vielerorts eine sehr nationale Form an.


Capital:

Offenbar reicht die wirtschaftliche Annäherung nicht aus. Ist es vielleicht so wie in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg: Erst kam das Wirtschaftswunder, und danach in den 60er-Jahren die Aufarbeitung der Nazi-Zeit? Streben Gesellschaften immer erst nach wirtschaftlichem Aufstiegund die Kultur folgt?


Timothy Snyder:

Das ist ein interessanter Punkt. Es stimmt, dass erst der wirtschaftliche Fortschritt den Menschen erlaubt, Fragen zu ihrer Kultur zu stellen. Aber er liefert keine Antworten. Das erleben wir in Europa. JeanMonnet hat einmal gesagt: »Wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich mit der Kultur beginnenIn der EU verfolgte man das umgekehrte Prinzip: Es wurde ein Binnenmarkt geschaffen, ein auf Vernunft basierender Kontinent sollte Frieden und Wohlstand bringen. Politik und Kultur sollten folgendas aber funktioniert nur bis zu einem gewissen Punkt, den wir jetzt erreicht haben. Für jüngere Menschen sind Frieden und Wohlstand selbstverständlich. In der Mitte der EU klafft ein riesiges Loch, und dieses Loch ist die Geschichte. Hier tummeln sich die Populisten.


Capital:

Wie begegnet man Populisten?


Timothy Snyder:

Wem es gelingt, die Zukunft wieder für sich zu erobern, wird der neue politische Held sein. Im Moment ist die Zukunft geradezu verschwunden. Denken Sie an die AfD: Was sagt die AfD über die Zukunft? Nichts. Sie hat keinerlei Vision. Denken Sie an Wladimir Putin. Keinerlei Vision von der Zukunft Russlands. Der Erfolg der Populisten beruht darauf, dass sie eine mythische Vergangenheit in die Mitte der Politik rücken. Und dann lenken sie uns mit einer Reihe selbst fabrizierter emotionaler Momente ab. Der Streit um die Mauer im Süden der USA ist ein gutes Beispiel. Es wird niemals eine Mauer geben, und in Wirklichkeit ist es auch allen herzlich egal. Trotzdem wurde mit dem Shutdown wochenlang ein Ausnahmezustand geschaffen. Es ist also in jeder Hinsicht eine künstliche Krise.


Capital:

Ist die Vergangenheit mythisch, weil alles angeblich besser war?


Timothy Snyder:

Populisten gaukeln uns vor, dass es eine Zeit gegeben hat, in den 20er- oder in den 60er-Jahren, in der alles gut war. Das hämmern sie uns ein, mit modernen Mitteln wie Trump auf Twitter. Und dann erscheint jeder Tag wie ein Tag der Krise. Im Endeffekt glauben die Menschen nicht mehr, dass die Regierung sich um die alltäglichen Probleme kümmern sollte. Die populistischen Regierungen schaffen erfundene Katastrophen, für die sie erfundene Lösungen präsentieren. Die USA sind in dieser Hinsicht schon weiter fortgeschritten als Deutschland und Russland noch weiter als die USA. Die Regierung tut nichts für ihre Bürger, sondern sie kreiert ein Spektakel nach dem anderen.


Capital:

Es ist nicht einfach, dem Spektakel mit Fakten oder einer ruhigen Sprache etwas entgegenzusetzen.


Timothy Snyder:

Doch, mit der Sprache der Vernunft. Aber kombiniert mit einem bestimmten Ideal. Es heißt immer: Die Vergangenheit war besser als die Gegenwart, und wir müssen uns verteidigen. Man kann darauf nur antworten, indem man eine normative Vision der Zukunft entwickelt. Also: Deutschland wird ein besseres Land, wenn die sozialen Aufstiegschancen besser sind. Deutschland wird ein besseres Land, wenn es die erneuerbaren Energien ausbaut und kein Gas mehr aus Russland importiert. Und das in einer Sprache der Vernunft, die erklärt, wie wir uns dieser Norm nähern können. Eine Sprache, die Menschen verstehen. Die Leute, denen das gelingt, werden die sein, die uns aus diesem Schlamassel befreien werden.

philosoph schrieb am 2.11. 2002 um 22:09:13 Uhr zu

Russland

Bewertung: 5 Punkt(e)

Die Pressefreiheit in Russland ist zunehmend bedroht.

Bereits im März 2002 forderte der Deutsche Journalisten-Verband Bundeskanzler Schröder dazu auf, gegenüber Präsident Putin deutlich und energisch Stellung zu beziehen.

Capital Online schrieb am 8.4. 2019 um 12:01:54 Uhr zu

Russland

Bewertung: 1 Punkt(e)

Der Yale-Historiker Timothy Snyder ist einer der großen Experten für Totalitarismus. 30 Jahre nach dem Mauerfall bat »Capital« ihn zum Gesprächüber die schwierige Europawahl, den Siegeszug des Populismus und den Einfluss Moskaus


Teil 3

Capital:

Trotzdem könnten Anti-Europäer das EU-Parlament kapern.


Timothy Snyder:

Europa hat ein spezielles Problem. Wenn das EU-Parlament von Anti-Europäern übernommen wird, wird sich die EU selbst von innen heraus zerstören. Diese Leute wollen, dass die Europäer wieder zu Nationalstaaten zurückkehren. Wenn sie das tun, landen sie als hilflose Objekte in einer Einflusssphäre zwischen den USA, China und Russland. Ohne das europäische Projekt könnte sich das Leben für viele Menschen in Europa dramatisch verändern.


Capital:

Was kann man dagegen tun?


Timothy Snyder:

Zwei Argumente: Zum einen ist es patriotisch, in der EU zu sein. Wem ein deutscher, belgischer oder polnischer Staat am Herzen liegt, muss verstehen, dass die EU erst dafür gesorgt hat, dass diese Staaten überhaupt funktionieren. Zum anderen muss man klarmachen, dass Europa die einzige Einheit ist, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen ist. China hat auch einen Weg: Das Leben der Menschen wird durchautomatisiert, jedes Individuum wird durchleuchtet und bewertet. Das ist beängstigend. Amerika setzt sich derzeit gar nicht mit dem 21. Jahrhundert auseinander. Nur Europa kümmert sich um den Klimawandel, den Datenschutz, um Monopole oder den Reichtum in Offshore-Zonen. Europa hat etwas zu bieten, wenn es um die Zukunft geht.


Capital:

In Ihren Büchern spielt Russland eine große Rolle: Sie beschreiben das Land als den großen Schurken, der bei der Wahl Trumps, beim Brexit und dem Aufstieg der Ultrarechten in Europa seine Finger im Spiel hat. Räumen wir Russland damit nicht eine zu große politische Bedeutung ein?


Timothy Snyder:

Russlands Führung hat Macht, aber sie bekommt sie von uns. In der Außenpolitik nutzt Russland die Schwächen, die es bei anderen entdeckt hat. Nehmen wir die Ukraine: Russland marschiert in ein Land ein und schafft es, viele Deutsche davon zu überzeugen, dass etwas völlig anderes geschehen ist. Über soziale Medien und Propagandisten haben sie den Eindruck erweckt, dass Faschisten die Kontrolle über die Ukraine übernommen hätten. Warum gelingt ihnen das? Weil wir sie lassen. Die Russen haben Macht, weil wir gespalten sind und sie das ausnutzen. Wir haben die Wucht des Informationskriegs unterschätzt.


Capital:

Aber haben die Russen eine echte eigene Ideologie?


Timothy Snyder:

Sie haben auf jeden Fall eigene Ideen. Auch wenn sie nur rechtfertigen sollen, dass jemand anderes zerstört wird. Wir haben gedacht: Die liberale Demokratie ist attraktiv, jeder wird das sehen und dem Modell folgen. Aber Russland hat an einem anderen Punkt sein Gleichgewicht gefunden, ob wir das gut finden oder nicht. Sie sagen, dass es keine Wahrheit gibt. Mit dieser Idee kann man weit kommen und uns beeinflussen.


Capital:

Welches Interesse verfolgt der Kreml damit?


Timothy Snyder:

Russland ist wirtschaftlich abhängig von Öl und Gas. Deshalb wollen sie nicht über den Klimawandel sprechen. Es gibt eine extreme Ungleichheit von Einkommen und Vermögen, weshalb der soziale Aufstieg in Russland schwerfällt. Es gibt keinen funktionierenden Rechtsstaat. Jedem kann jederzeit alles passieren. Das alles macht es sehr schwer, an die Zukunft zu denken. Darüber hinaus weiß kein Mensch, was nach Putin kommtaber niemand redet darüber. Die Zukunft ist ein Tabu, also muss man in der Gegenwart leben. In einer unterhaltsamen oder Schrecken erregenden, aber sehr emotionalen Gegenwart der künstlich erzeugten Katastrophen.


Capital:

Aber was hat das mit uns, mit den westlichen Demokratien zu tun?


Timothy Snyder:

Weil Russland keine Zukunft hat, muss es uns die Zukunft nehmen. Die größte Gefahr für Putin ist ja ein alternatives, erfolgreiches Modell, das seine eigenen Schwächen offenlegt. Es gibt nämlich etwas, was die russische Führung nicht kann: ein Land schaffen, in dem Menschen wirklich leben wollen. Die Wirklichkeit ist ihre Schwachstelle. Deshalb muss Russland die EU zerstören, bevor Putin die Macht verliert.


Capital:

Es gibt eine Tendenz, das russische System nachzuahmen: Erdoğan (Erdogan) in der Türkei, ViktorOrbán in Ungarn. Es fällt schwer, sich eine Zeit nach ihnen vorzustellen.


Timothy Snyder:

Ja. Und all das erinnert uns daran, warum die Demokratie gut ist. Weil sie eine Zukunft möglich macht. Die amerikanische Demokratie hat große Mängel, aber sie ist stark genug, dass man sich eine Zeit nach Trump vorstellen kann. Das Gleiche gilt für Deutschland: Wir wissen nicht, was nach Angela Merkel kommt. Aber wir wissen, dass etwas kommt. Der Warlord mit Charisma ist zu Beginn immer spannend. Aber die Politik dreht sich um die Frage, was danach kommt. Und die Demokratie ist eine Antwort auf diese Frage.

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