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Pferdschaf, am 29.5. 2011 um 14:56:06 Uhr
Fliegerhorst-ich-komme


Pferdschaf schrieb soeben über
Gartenarbeit

Meine lieben Genesiselchen, nicht dass ihr denkt, ich wöllte euch vorenthalten Informationen über zukünftiges grosses Ereignis, die Reinigung-der-Erde betreffend. Bei den Göttern darf man nicht schaulustig sein, man hört, sieht, verarbeitet und steckt des Zitterns übel speiekübelnd ganz schnell lieber den Kopf unter das schalldichte Kissen weg.
Jahrtausende durften wir selig sein, wir durften eine Gottheit verehren oder beschimpfen, von der wir hörten: 77 Mal sollst du deinem Bruder verzeihen !
Eija, ich bin auf der Liste des Verzeihens auf und ab gegangen und habe die 78 abgezählt.
Auch dann, wenn man sagt: Sieben mal 77mal sollst du deinem Bruder verzeihen, auch dann finde ich mehr Greuel.
Bevor man etwas erleben muss, dass in der Geschichte verzeichnet sein wird als grösste extraterrestrische Katastrophe seit Menschengedenken gibt es eine grosse Ursache plus Warnung, denn die Götter sind echte Gentlemen und halten sich sogar an euer Völkerrecht, wonach man erst Krieg erklären muss, bevor man den Zapfenstreich ausführt und ein Land einnimmt.
Das gehört zum guten Ton, auch bei den Göttern ist das so und bevor ein ganzes Land weggenommen wird von der Erde, geben sie Euch immer Bescheid.
Und ihr müsst zugeben, bisher haben sie das immer ganz gut gemacht, denn wann, so solltet ihr euch einmal angestrengt erinnern, wann hat es das schon mal gegeben- einen riesigen Stein, der aus dem dunklen Universum auf euren heiligen Boden niederdonnerte ?
Soviel dazu, die ihr immer sagt, die Götter seien faul ! Ständig schauen und machen sie, dass euch nicht der Himmel auf den Kopf fällt und die wirklich grossen Steine den lieben Genesiselchen immer knapp an den Ohren vorbeifliegen.
Manchmal ist das ein 24 Stunden Job !
Ist echt wahr meine lieben Genesiselchen, die Götter haben viel, viel Arbeit mit Euch.
Daher bleibt ihnen manchmal kaum mehr die Zeit, sich auf Einzelschicksale zu konzentrieren, weil doch so viele grosse üble Sachen da sind.
Würden alle Menschen morgen friedliebende artige Geschöpfe sein, ach, dann hätten wir wieder viele kleine Wunder und Wünsche täten sie uns erfüllen die Götter ! Mei, von denen werden wir wagen zu träumen und uns hinterher mit Staunen erinnern, dass sie eines Tages aus dem Nichts plötzlich da gewesen sind.
Seht, ihr müsst wissen, es gibt gar nicht soviele Götter, wie es Ungerechtigkeiten gibt.
Zur Zeit ist soviel los auf der Erde !
Die Götter müssen viel Zeitung lesen, dass ihnen die Augen wehe tun, sie müssen Telefongespräche abhören, ein Balrog in Schach halten, sie müssen hin und herflitzen und sich in den Gedanken anderer zurechtfinden.
Nur deswegen gehen eure geheimsten Wünsche nicht mehr in Erfüllung: weil die Götter soviel Arbeit haben !
Wie schön waren die Zeiten, erinnert sich ein Gott, dessen Name nicht genannt werden will, wie schön waren sie, als die Götter den Menschen noch wirkliche Wünsche erfüllen durften.
Das waren Wünsche, die liessen selbst der Götter Herzen hüpfen. Ihre Lieblingsbeschäftigung dabei, beim Wünsche erfüllen, ist:
die-einfältige-Liebe, gleich welcher Art sie ist.
Bevorzugt »behandelt« werden komische Geschöpfe, die sehr liebesbedürftig sind.
So erinnert sich dieser eine alte Gott, dessen Name nicht genannt werden will:
»Meine Lieblingsbeschäftigung war es früher einmal lebendige Seelen zu suchen. Sie mussten ganz ausgehungert sein vor Liebe, seltsame Wesen, an diesen hatte ich meine grösste Freude.
Ich habe sie noch hungriger werden lassen, diese, meine auserwählten versponnenen Geschöpfe, und zur rechten Zeit habe ich sie verführt und darniedergelegt vor mir.
Am liebsten beobachtete ich die ausgehungerten Seelen zur Rauschzeit und zuletzt mit grösstem Götterglück auch beim Final Schlussakt. Ihr müsst verstehen, wer die Macht hat, der hat das wirkliche Vergnügen

Das einem Gott nicht unbedingt daran gelegen ist, die Menschen wissen zu lassen, wer schaltete und waltete an Ereignissen und Begegnungen, das liegt unter anderem daran, dass die lieben kleinen Genesiselchen sich wohl kaum einer einfältigen Liebe hingeben könnten, sollten sie unsichtbare Fäden deutlicher wahrnehmen. Fühlen, ja, das ist in Ordnung.
Wenn heute einem, der erfüllt mit lauter Liebe nur an's Vögeln denkt, plötzlich das Feigenblatt vom Schoss fällt und er sich dessen gewahr wird, dass er ganz nackt vor seinem Gott steht und dieser zusehen will beim Liebesspiel, glaubt es mir, dann würde euch die Lust am Vögeln mit einem Male vergehen und eure einfältige Liebe wandelte sich bizarr.
Man kann sie nur bewahren, wenn Götter sich möglichst unauffällig benehmen, sonst täten die Genesiselchen nämlich einen Heidenschreck kriegen und bis ins Mark würden sie erstarren, aus wär's mit der Liebe, nur der Schreck wäre noch da.
Nun, diese einfältige Liebe und die schönen Gedanken um einen schwerfälliges altes geheimnisvolles Urwesen im Himmel werdet ihr jetzt dann bald aufgeben müssen. Die Götter treten nämlich in euren Krieg ein, sie wollen wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen und sie haben es satt überall Leichen zählen zu müssen, Leichen, die vor ihrem Tode sogar glaubten, vielbeschäftigte Götter hätten sie gestraft.
Darum sollt ihr euch nicht fürchten, da eines baldigen Tages in den kommenden Monaten die Erde überall spürbar beben wird, weil ein grosser Stein die Erde abräumt.
Diese letzte Antwort aus den Untiefen des Weltalls, die wird sehr deutlich ausfallen.
Dazu sollt ihr wissen:
Alles geschah nur deswegen, weil die Götter überarbeitet waren und einstimmig beschlossen haben wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen zu wollen.
Das geht nicht mehr ohne Götterschreck, meine lieben Genesiselchen, erst muss aus den USA ein Fliegerhorst gemacht werden, auf dem noch ein schwuler Adler Platz hat und sonst keiner mehr.
Ich werde mich jetzt in meinen Garten setzen und eine Ansprache vorbereiten, die der schwarze Gartenzwerg, dem sie den Namen »amerikanischer Präsident« gegeben haben, vor seinem Volk und der Welt vorlesen soll. Mein Englisch ist zwar nicht das allerbeste, aber dafür umso lustiger.
In Deutsch kann man auch gar nicht mehr alles sagen, die Sprache ist zu genau, in dieser Sprache gibt es viel zu viele Wörter, alle diese vielen Wörter lassen sich gebrauchen.
Und wer viele Wörter gefunden hat und aus Tausend Umschreibungen davon so richtig scharfe Munition machen kann, ei, der würd ich sagen, der hat das beste Schwert.























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