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juicehustler schrieb am 6.6. 2010 um 18:10:17 Uhr über

MeineGeschichte

Ich kann einfach nicht mehr mit ihr. Es ist alles an ihr, was mich zum Wahnsinn treibt. Ihre Sprüche, ihre ganze Art. Die Tatsache, dass sie sich mit jemandem trifft, den ich gern habe, nachdem sie mich kurz zuvor auf eine richtig böse Art hintergangen hat. Ich weiß nicht, wie ich es eine Woche auf einem Boot mit ihr aushalten soll. Sie will sich ja einen von den anderen Betreuern schappen, der aber leider nun mal so gar kein Interesse an ihr zeigt, was ihr aber irgendwie entgangen sein muss... so ein Ärger.
Ich hab es wirklich versucht, ich habe den guten Willen gezeigt. Ich habe mich mit ihr getroffen, wir waren zusammen weg und nach drei Minuten wollte ich sie nur noch loswerden.
Sie trifft sich jetzt mit einem Kerl, den sie an einer Geburtstagsfeier kennengelernt und abgeknutscht hatte und den sie ganz furchtbar fand und erst mal weinen musste, weil ja alles ach so schlimm war und überhaupt alle sie nur fertig machen wollen. So. Auf einmal ist er doch nicht mehr so schlimm, er ist sogar richtig nett. Sie waren zusammen essen, er möchte mit ihr in den Freizeitpark fahren, das will sie nicht. Er will Wein trinken gehen, das mag sie nicht. Er will mit ihr ins Kino gehen, sie geht nicht ins Kino, weil man da zwei Stunden lang nicht Reden kann (das waren ihre Worte!). Und trotzdem gibt er nicht auf. Da frage ich mich: warum zur Hölle? Wie kann man nur so falsch liegen?
Sie betreut in den Ferien die Ferienspiele, dazu wurden alle Leute in Gruppen eingeteilt. Sie ist mit einem Mädchen und einem Jungen in der Gruppe, diesen Jungen hab ich zufällig ziemlich gerne. Die Dreiergruppe trifft sich des Öfteren, ich hab den Kerl seit mehreren Monaten nicht mehr zu Gesicht bekommen. Neulich, da sagte das Mädchen für ein Treffen ab, so wurde das Treffen zu einem Tag am See mit ihr und dem Jungen. Und anschließend sagt sie, das müssen wir unbedingt wiederholen.
Wo bleibt da der Anstand? Kann sie sich nicht vorstellen, wie ich mich dabei fühle? Wie es mir dabei geht, wenn ich jemanden um Verrecken vermisse und sie sich ohne Probleme mit diesem Jemand trifft? Natürlich kann sie. Es gibt keinen Mensch, der sich über so viele Dinge, über Gott und die Welt, so sehr den Kopf zerbricht wie sie. Und trotzdem tut sie es. Und ich sitze da, sehe zu und weiß nicht was ich sagen soll zu all dieser Rücksichtslosigkeit, zu diesem Egoismus.

Das Gerede von Dummfetthässlich & Co. auf der Arbeit hat inzwischen einen neuen Höhepunkt erreicht. Nachdem ich gestern hinkam und mir wieder anhören musste, dass ich nichts gearbeitet habe, bin ich gewissermaßen zusammengebrochen. Ich muss heulen, was mir unheimlich peinlich ist, und hab eine nach der anderen geraucht. Nur zwei haben das mitbekommen. Hatte ich am Tag davor noch die richtige Scheißarbeit erledigt, und auch das getan, was man mir gesagt hatte. Ich will nicht, dass sich irgendjemand dafür bedankt, was ich tue. Ich will nicht, dass mir irgendjemand auf die Schulter klopt und sagt, gut hast du das gemacht. Aber mir stattdessen sagen zu lassen, ich habe mal wieder nichts geschafft, nur dagesessen, nichts auf die Reihe gekriegt. Das macht mich fertig, das bringt mich um meinen Verstand.
Ich soll zum Chef gehen, sagt man. Der Chef wird sagen, lass die Leute reden (Bleib höflich und sag nichts-das ärgert sie am meisten... schön wär's). Da rein, da raus. So einfach ist das nicht. So wird das nie aufhören. Chef hat einfach Schiss was gegen Dummfetthässlich und ihre Mutter zu sagen. Mutter ist seit Beginn dabei und ich respektiere und würdige ihre Arbeit sehr, vorallem seit ihr Töchterchen eine Ausbildung bei uns angefangen hat und nicht einen Finger krumm macht und ihre Mutter somit praktisch für zwei arbeiten muss. Und langsam aber sicher daran kaputt geht. Aber gerade deshalb hat sie nicht das Recht, mich des Faulseins zu beschuldigen, wo doch ihre Tochter dafür sorgt, dass sich langsam die Kunden beschweren, über Unzuverlässigkeit und mangelnde Freundlichkeit.
Und jetzt ist sie zum zehntausendsten Mal krank, wieder müssen alle weit mehr arbeiten als gewöhnlich.

Manchmal könnte ich wirklich den ganzen Tag lang schreien. Oder Wände eintreten. Oder einfach nur weinen. Weil alles sich im Kreis dreht, weil jeden Tag alles von vorne losgeht. Weil die Menschen sind, wie sie sind.


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