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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 15.10. 2007 um 20:45:29 Uhr schrieb
Grisu über Halbgeschlossene
Der neuste Text am 13.9. 2014 um 09:41:18 Uhr schrieb
Christine über Halbgeschlossene
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am 13.9. 2014 um 09:41:18 Uhr schrieb
Christine über Halbgeschlossene

am 23.5. 2011 um 00:19:41 Uhr schrieb
Baumhaus über Halbgeschlossene

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Halbgeschlossene«

Grisu schrieb am 15.10. 2007 um 20:45:29 Uhr zu

Halbgeschlossene

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Die Halbgeschlossene

Die riesige Zeltdisco, die auf dem Festplatz im Gewerbegebiet aufgebaut worden war, hatte ich schon am Tag zuvor bestaunt, als ich aus dem Einkaufszentrum weiter vorne auf der grünen Wiese kam: Solche futuristischen Halbkugeln hatte ich bislang nur für Musicalaufführungen in großen Städten gesehen, sie sah aus wie ein riesiges schwarzes Ufo, das jetzt in der Nacht mit Dutzenden von bunten Spots in in ein scheckiges Lichtnetz gehüllt war. 'Die größte Ü40-Party der Republik in der 'Donsbachs Halbgeschlossener' klang zwar marktschreierisch, aber wenn das Zelt, nein, die Halle, fast schon Hangar zu nennen, wirklich voll würde, könnte der Veranstalter diese vollmundige Ankündigung Wahrheit werden lassen. Eintritt fünf Euro u n d das erste Getränk kostenlos - dazu durfte jeder über 40, der an diesem Tag Geburtstag hatte, fünf Freunde gratis hereinnehmen, wie sollte sich das überhaupt alles rechnen? Ich war an diesem Samstag von der freiwilligen Feuerwehr für den Brandschutz abgestellt worden und saß ganz allein im Bereitschaftswagen, während meine beiden Kameraden für die Innenaufsicht eingeteilt waren. Mir war es eigentlich ganz recht: Meine langjährige Freundin Carmen hatte mich einige Tage zuvor verlassen, mit meinem Maschinenbaustudium ging es auch nicht recht weiter, und die Musik die vom Festplatz her zu mir drang, war auch nicht meine, ich hatte schon Fetzen von Andrea Berg, Frank Schöbel und Joe Cocker unwillig über meinem Grübeln aus dem Klangbrei gefischt, Brandmeister Hanns-Martin und Müller senior aus dem zweiten Zug waren da schon eher die Zielgruppe. Überhaupt fiel mir plötzlich auf, wie lange ich schon allein in meinem Wagen saß: Es war schon kurz vor drei, ich hatte sie seit Stunden nicht mehr gesehen oder über Funk gehört. Bis etwa halb drei waren auch noch vereinzelt Autos mit neuen Besuchern vorgefahren, aber auf der Zufahrtstraße war es schon länger ruhig geblieben. Und jetzt viel mir noch etwas auf, dass sich mir nach einiger Zeit konzentrierten Beobachtens bestätigte: Es gingen keine Menschen heraus. Nicht einer. Bis auf den schmalen Gang, der zu den Zelttoren führte und durch den immer noch Gäste hereintröpfelten, war der gesamte Platz menschenleer. Nur in meinem Feuerwehrwagen brannte das Trafolicht. Sonst konnte man auf solchen Parkplätzen ein ganzes Panoptikum an Fetenzubehör beobachten, die Leute pissten, fummelten, kifften, koksten und prügelten sich, aber hier war es unbeseelt wie auf einem nächtlichen Autofriedhof. Und meine Kollegen erreichte ich nicht. Mir war plötzlich unwohl in meiner Haut, ich fühlte mich wie das letzte Kind im Schulgebäude, nachdem die großen Ferien begonnen hatten, anders kann ich es nicht beschreiben. Ich schloss den Wagen ab und ging zur Festhalle. Hinter dem leeren dunklen Vorzelt, auf dass ich schon den ganzen Abend geblickt hatte, erwartete ich einen Kassenstand, Ordner, das übliche Gedrängel und Gefeilsche, die Nichtreingekommenen und die Rausgeflogenen: Da war immer noch nichts. Aus den Boxen wummerte ein Scooter-Remix von Wolfgang Petry-Schlagern, Wahnsinn - wie Menschen das aushalten. Aber wo, verdammt, waren die nur? Ich öffnete mir selbst eine Hälfte der breiten, schwarz gestrichenen Hallentür und stand: In einer weiteren Vorhalle, die noch am ehesten dem ähnelte, was bei Raves die Chillout-Zone heißt. Nur war sie bis auf einige schwarze Kordsofas völlig leer, obwohl sie mindestens ein Viertel der Zeltfläche ausmachen musste. Doch ganz am Ende des Raums, neben einer Tür, die einige Stufen hochzuführen schien, stand ja doch endlich jemand: Seinem Aussehen nach hätte er eher Roadie bei einem Metal-Konzert sein können, ein langer grauer Zopf, eine enge schwarze Jeans, graue Augen über einem zotteligen Bart - jemand von der Sicherheit, dachte ich, doch er trat auf mich zu, bot mir die Hand zum Gruß und sagte mit ausgesprochen sanfter Stimme »Sekunde, bitte«, drückte auf den Knopf eines Schaltpults, und die fürchterliche Musik verstummte. Ich hatte auf einen Aufschrei aus hunderten von Kehlen gerechnet. Es passierte gar nichts. Alles blieb still. Ich muss den Altrocker ziemlich entgeistert angeblickt haben, denn er schmunzelte und schaute für einen Moment wie beifallheischend in meine Richtung, und sagte: »Donsbach übrigens mein Name...« »Sie sind der Inhaber? Haben sie meine Kollegen gesehen?« »Sie sind vor einigen Stunden über die Empore gegangen, wie alle, junger Mann«, sagte er in sehr verbindlichem Ton, und bot mir eine Dose Energielimonade an. Meine Kehle war plötzlich wie ausgetrocknet und ich stürzte den verlogen schmeckenden Fruchtmix herunter. »Ich würde diese Empore gerne in ff--f-feuerpolizeiliche Begutachtung nehmen...« Verdammt, mein altes Stottern. Ich musste mich sehr unwohl fühlen, die Logopädin hatte ich zehn Jahre lang nicht mehr gesehen. »Kommen Sie einfach mit, nicht so förmlich...« er ließ mich die Zinkblechstufen vorausgehen - von ein paar gerahmten Limahl- und Bonnie Tyler-Konzertplakaten abgesehen, waren die Paneelgänge schwarz, nur mit einer schwachen Trittbeleuchtung ausgestattet - ich wunderte mich, dass unser TÜV ihnen das abgenommen hatte - hin und wieder kamen Absätze, auf denen sich die Gänge teilten, weiter und weiter verästelnd immer höher führend, eine bewundernswerteBauplanung schien dahinter zu stehen, geeignet, zahllose Menschen reibungslos hereinzuschleusen, doch wo waren die alle? Donsbach hatte inzwischen die Musik wieder angeschaltet, aus den Boxen wummerte irgendeine Scheußlichkeit von Jürgen Drews. Nach meiner Schätzung mussten wir fast unter der Spitze des Kuppeldachs sein, da stand ich vor einem schweren Textilvorhang, den ich durchschreiten musste. Direkt dahinter sorgte ein Zickzacktrenngitter dafür, dass man nur einzeln einen zweiten Vorhang erreichen konnte, den ich gerade zur Seite schieben wollte, als mir Donsbach in den Arm fiel: »Lassen sie mich bitte vortreten, zu ihrer eigenen Sicherheit...« --- Mit diesem Cliffhanger endet die erste von zwei Lieferungen. Klicken Sie weiter, wenn Sie die spannende Auflösung dieser echttraumbasierten Story lesen wollen und gruseln Sie sich bei Sätzen wie: »Oh ich weiß, Zahngold hat einen gewissen Beigeschmack, historisch, sage ich mal«, schob er schnell ein, »aber glauben Sie mir, hier geht es wirklich nicht um irgendeinen schalen materiellen Gewinn.«"

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