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Nun Leute, egal was ihr denkt, ich halte Völkerschlachtdenkmäler für in der Tat sehr wertvoll. Wenn man sich diese Monumente der Erinnerung ansieht und wirklich auf sich wirken lässt, dann eröffnen sie einem eine Erkenntnis über das menschliche Leben. Die jungen Männer (es ware zumeist junge Männer, die als »Patrioten«, wie es im Slang des 19. Jahrhunderts hieß, ihren »Heldentod« in Empfang nahmen), die gekämpft, ihre Kameraden elendig verrecken gesehen, die unter Schmerzen und teils unmöglichen Bedingungen immer ihren eigenen Tod vor Augen gehabt haben, DIESE jungen Männer sind heute de facto vergessen.
Die Leute, die ihren Tod in Auftrag gegeben haben, die sie in die Schlacht geführt oder den Krieg verursacht haben, über arbeiten Generationen von Historikern, was man an-sich als Bestrafung ansehen könnte.
Die Völkerschlachtdenkmäler gedenken nicht den einzelnen Gestorbenen, »Soldat Ernst« und es wird bestimmt einen »Ernst« unter den damaligen Soldaten gegeben haben, sondern nur den anonymen Kollektiv.
Gleichzeitig bedenkt man diesen Menschen und man regradiert sie noch über das Grab hinaus. Das muss jeden Menschen nahegehen.
Wer nicht ohnehin einen Wunsch zur Selbstvernichtung in sich spürt - und solche ernsten Nihilisten sind sehr selten - , der wird aus dieser Erkenntnis seine Schlussfolgerung zu ziehen haben.
Der Kluge wird auch gleich so schlau sein, diese Schlussfolgerung für sich zu behalten. Jedenfalls, ein Mitläufer bei einer Massenbewegung wird er so schnell nicht mehr. (Siehe nur Karl Poppers Erklärung, warum er sich vom Sozialismus abgewandt hatte, nachdem einige seiner Freunde bei einer Aktion ums Leben kamen.)
Unnötig zu erwähnen, auch unsere Gesellschaft erlegt den Individuum eine gewisse Selbstaufopferung auf. Natürlich keine so maßlose wie es in Kriegen getan wurde. Ab hier muss jeder auf eigene Gefahr weiterdenken.
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