Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 18, davon 18 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 14 positiv bewertete (77,78%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 20.11. 2001 um 23:32:07 Uhr schrieb
Baudrillard über hyperhysterie
Der neuste Text am 27.3. 2022 um 09:42:33 Uhr schrieb
schmidt über hyperhysterie
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 4)

am 12.11. 2010 um 06:37:30 Uhr schrieb
Hotte über hyperhysterie

am 27.3. 2022 um 09:42:33 Uhr schrieb
schmidt über hyperhysterie

am 18.2. 2003 um 21:19:11 Uhr schrieb
Voyager über hyperhysterie

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Hyperhysterie«

Stockhausen schrieb am 20.11. 2001 um 23:41:59 Uhr zu

hyperhysterie

Bewertung: 2 Punkt(e)

»Was da geschehen ist, ist - jetzt müssen Sie alle Ihr Gehirn umstellen - das größte Kunstwerk, das es je gegeben hat. Dass Geister in einem Akt etwas vollbringen, was wir in der Musik nicht träumen könnten, dass Leute zehn Jahre üben wie verrückt, total fanatisch für ein Konzert, und dann sterben. Das ist das größte Kunstwerk, das es überhaupt gibt für den ganzen Kosmos. Stellen Sie sich das doch vor, was da passiert ist. Da sind also Leute, die sind so konzentriert auf eine Aufführung, und dann werden 5000 Leute in die Auferstehung gejagt, in einem Moment. Das könnte ich nicht. Dagegen sind wir gar nichts als Komponisten.« (...) »Stellen Sie sich vor, ich könnte jetzt ein Kunstwerk schaffen und Sie wären alle nicht nur erstaunt, sondern Sie würden auf der Stelle umfallen, Sie wären tot und würden wiedergeboren, weil es einfach zu wahnsinnig ist. Manche Künstler versuchen doch auch über die Grenze des überhaupt Denkbaren und Möglichen zu gehen, damit wir wach werden, damit wir uns für eine andere Welt öffnenZur Zwischenfrage eines Journalisten, ob er Kunst und Verbrechen gleichsetze: »Ein Verbrechen ist es deshalb, weil die Menschen nicht einverstanden waren. Die sind nicht in das ,Konzert' gekommen, das ist klar. Und es hat ihnen niemand angekündigt: Ihr könntet dabei draufgehen. Was da geistig geschehen ist, dieser Sprung aus der Sicherheit, aus dem Selbstverständlichen, aus dem Leben, das passiert ja manchmal auch poco a poco in der Kunst. Oder sie ist nichts
(Karlheinz Stockhausens Äußerungen zu den Terrorattentaten in den USA, die er am 16. September auf einer Pressekonferenz zum Hamburger Musikfest von sich gegeben hat)

Baudrillard schrieb am 20.11. 2001 um 23:58:11 Uhr zu

hyperhysterie

Bewertung: 1 Punkt(e)

"Warum hat das Word Trade Center in New York zwei Türme? Alle großen Gebäude in Manhattan haben sich darauf beschränkt, sich in einer konkurrierenden Vertikalität gegenüberzustehen; daraus bestand ein architektonsiches Panorama nach dem Vorbild des kapitalistischen Systems: ein Dschungel von Pyramiden, in dem alle Gebäude einander zu übertreffen versuchen: Das System selbst zeichnete sich mit der berühmten sky-line von New York ab, die man bei der Ankunft vom Meer aus sah. Dieser Anblick hat sich innerhalb weniger Jahre völlig verändert. Das Abbild des kapitalistischen Systems ist keine Pyramide mehr, sondern eine Lochkarte. Die Gebäude sind keine Obelisken mehr, sondern haben sich, ohne einander länger herauszufordern, eng aneinandergepreßt wie die Kolumnen einer statischen Graphik. Diese neue Architektur verkörpert ein System, das nicht mehr konkurrenzhaft, sondern berechenbar ist, in dem die Konkurrenz zugunsten der Korrelation verschwunden ist. (New York ist die einzige Stadt der Welt, deren Geschichte mit erstaunlicher Genauigkeit und im vollen Umfang die jeweils aktuelle Form des Systems des Kapitals nachzeichnet: ihm entsprechend ist sie in unaufhörlicher Veränderung - wie keine europäische Stadt.) Dieser architektonsiche Graphismus ist der des Monopols: zwei Türme des WTC, zwei volkommene, parallele, einander flankierende Säulen von 400 Meter Höhe auf quadratischer Basis, vollkommen ausgewogene und blinde kommunizierende Röhren - die Tatsache, daß es zwei identische gibt, ist signifikant für das Ende aller Konkurrenz, das Ende jeder ursprünglichen Referenz. [...] Die zwei Türme des WTC sind das sichtbare Zeichen für die Abgeschlossenheit eines Systems im Rausch der Vordoppelung, während jeder der anderen Wlkenkratzer das Ursprungsmoment eines Systems ist, das sich durch die Krise und die Herausforderung ständig selbst übertrifft.
Es liegt eine besondere Faszination in dieser Verdoppelung. Wie hoch sie auch sind, und sie sind höher als alle anderen, die zwei Türme bedeuten dennoch einen Bruch mit der Vertikalität. Sie ignorieren die anderen Gebäude, sie sind nicht von deren Art, sei fordern sie nicht mehr heraus, weil sie sich nicht mehr mit ihnen vergleichen, sie spiegeln einander und dominieren durch das Prestige der Ähnlichkeit . Was sie wechselseitig spiegeln ist die Idee des Models, das sie füreinander sind, und ihre gleiche Höhe wird nicht mehr als ein Übertreffen gewertet - sie bedeutet nur noch, daß von nun an die Strategie der Modelle und der Austauschbarkeit im Herzen des Systems selbst - in New York ist wahrhaftig das Herz des Systems ..."
(Jean Baudrillard: Der symbolische Tausch und der Tod, München 1982, OT Paris 1976, 110-111)

Baudrillard schrieb am 20.11. 2001 um 23:51:22 Uhr zu

hyperhysterie

Bewertung: 1 Punkt(e)

Was ist nun aber mit dem realen Ereignis, wenn überall das Bild, die Fiktion und das Virtuelle die Realität bestimmen? Man hat die Terror-Attacken zum Anlass genommen, von einer Rückkehr des Realen und der Gewalt des Realen in ein angeblich virtuelles Universum zu sprechen. Vielleicht war man sogar ein wenig erleichtert. „Schuss mit dem ganzen Gerede von der Virtualität – das da ist echt !" Auch von der Wiederauferstehung der Geschichte nach ihrem angekündigten Ende war die Rede. Doch übertrifft die Realität wirklich die Fiktion?
(http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel94964.php: Jean Baudrillard: Der Geist des Terrorismus)

Stockhausen schrieb am 20.11. 2001 um 23:59:51 Uhr zu

hyperhysterie

Bewertung: 1 Punkt(e)

Auf die Rückfrage eines Journalisten, ob er Kunst und Verbrechen gleichsetze, antwortete Stockhausen: »Ein Verbrechen ist es deshalb, weil die Menschen nicht einverstanden waren. Die sind nicht in das ,Konzert' gekommen. Das ist klar. Und es hat ihnen niemand angekündigt, ihr könntet dabei draufgehen. Was da geistig geschehen ist, dieser Sprung aus der Sicherheit, aus dem Selbstverständlichen, aus dem Leben, das passiert ja manchmal auch poco a poco in der Kunst. Oder sie ist nichts

Es folgte ein kurzes Stammeln Stockhausens: »Wo hat er mich hingebracht, Luzifer . . . Ist das nicht ungeheuer, was mir da eingefallen ist auf einmal? . . . ist ja irre. Wie gesagt: Zehn Jahre Arbeit für ein Konzert und das muss es sein . . . und dann: weg

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