Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Selbstverletzung«
Unschuldsengel schrieb am 13.6. 2001 um 06:55:01 Uhr zu
Bewertung: 10 Punkt(e)
Also, das regt mich jetzt echt auf:
Da machen sich manche leute doch wirklich in erster linie sorgen, dass sie belastet werden könnten, wenn ihnen jemand erzählt, dass er sich schneidet.
oh, WAS für eine belastung, da bin ich ja jetzt echt beunruhigt!
die ARMEN; ARMEN angehörigen!
Tschuldigung, habt ihr auch nur einen moment daran gedacht, dass wir uns am allermeisten sorgen machen müssen, wir, die wir uns selbst verletzen?
Glaubt ihr, das ist keine psychische belastung?
Wie, bittesehr, kommt ihr auf die idee, dass wir euch nicht belasten dürfen, dass wir rücksicht nehmen sollen?
kann man sich nicht denken, dass man keine rücksicht mehr nehmen KANN, wenn man bereits so weit ist, sich selbst zu schneiden?
AArgh, das regt mich auf, das regt mich auf
..wo ist das messer, ich muss mich abreagieren
und:
denkt ihr etwa, dass es so selten vorkommt?
fast jeder, der davon weiß, dass ich mich ritze, hat mir von mindestens einem weiteren freund von ihm erzählt, der/die sich ebenfalls, meistens noch ärger ritzt
in meiner klasse wollte sich eine umbringen, von meiner ehemaligen volksschulklasse eine freundin hat sich auch geritzt, ihre schwester ebenfalls und auch viele von ihren freundinnen
es sind soo viele
und sie zeigen es meistens, immer auch
sogar ziemlich deutlich
da braucht man nicht besonders feinfühlig sein dazu
ich frag mich, wie man jahrelang die albträume, selten panikattacken und schlimmen fieberträume seiner tochter ignorieren kann
und immer noch behaupten, dass man sie liebt?
und sich aufregen, dass die situation die familie belastet?
da würde ich mir doch nur noch um die tochter gedanken machen, in dem fall, und versuchen rauszukriegen, was ich falsch gemacht habe
und keine sekunde mehr an mich denken
ihr seid alle so krank
so krank bin nicht einmal ich
ideenjaeger schrieb am 3.10. 2002 um 20:49:11 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Ein Ziel und so viele Wege. Sich zu Tode saufen ist wirksam, aber langwierig. Das Messer ist schneller, aber viel zu brutal. (Man kann dabei auch abrutschen, der Schweinkram, die Nachbarn.) Ich wollte es gründlich, wirksam, ohne Wiederkehr. Den Tod vor Augen, in meinem Hirn etwas wie: Erfüllung, den süßen Schmerz, Aussicht auf etwas, das wie das Paradies schmeckt, nur ohne die Unendlichkeit der Süße. Eine Droge, die nur aus Nebenwirkungen besteht. Ich wollte den Untergang. Deshalb habe ich Dich geliebt, statt Dich, wie es richtig gewesen wäre, zur Hölle zu wünschen. Mein Messer, blond, sanft wie eine Rasierklinge. Du rutschtest ab an mir. Deine Untreue hat mir das Leben gerettet.
Höflich schrieb am 20.7. 2004 um 14:40:28 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Diese ganze Selbstverletzerszene kotzt mich aufs widerlichste an, diese ganzen SpackInnen, die sich nur wegen irgendeinem Schmarren (»Uuuh, ich habe nur zwei Geschlechtspartner gleichzeitig, andere haben vier oder mehr, heul...« / »Uuuh...meine Mama hat mir nicht erlaubt den rohen Plätzchenteig zu essen als ich vier war..., heul«) quasi Runen in die Arme ritzen, sich vorm Zug legen wollen weil sie eine drei in Mathe bekommen haben, Krüppel, machts doch, geht halt, Niemand wird euch vermissen, na, wahrscheinlich doch, das ist ja das Unglück, aber es gibt Leute, die liegen wirklich darnieder, die haben Multiple Sklerose, sitzen im Abschiebeknast nach Jemen, wo ihnen dann die Hände wegen eines geklauten Olivenbrots abgehackt werden (oder im Abschiebeknast nach Teltow-Fläming, wo ihnen dann Nazis Bauziegel in die Windschutzscheibe werfen, Folge: Querschnittslähmung...), und so weiter, unheilbar Kranke, die auf Schmerzmitteln flashen, TINNITUS-Opfer, die sich ihr Leben lang den scheiß Radiowecker mit weißem Rauschen vors Bett stellen müssen um einschlafen zu können, Kreislaufkranke, die darniederligen, Tuberkoloseopfer in Asien,
und IHR DENKT IHR könntet hier so Anspruch auf Mitleid machen wie wenn wo ihr sagt: »meine Seele ist so schwarz, weil meine Tante hat mir letztens gesagt daß mein neuer Mantel nicht gut aussieht...«.
PEST!
Katharina die Wunderbare schrieb am 30.10. 2002 um 19:56:30 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Leute, macht was anderes, lasst den Scheiß!
Ich habe eine riesige, höllisch juckende Entzündung am rechten Unterarm, davon werden riesige Narben bleiben und das bloß, weil ich mal wieder einen Aussetzer hatte und mir nichts blöderes eingefallen ist, als mir das heiße Feuerzeug gleich ein paarmal draufzudrücken und es anschließend nicht steril genug zu versorgen!
In Zukunft werde ich Sport machen, oder Metallica auf volle Lautstärke drehen, oder alles aufschreiben, oder jemanden anrufen, oder Fernsehn, oder mich betrinken, aber bitte, bitte bloß nicht wieder auf die Idee kommen und mir noch mehr Narben verpassen!
sumpi schrieb am 10.9. 2003 um 22:57:19 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
selbstverletzung ist ein ergiebiges thema in der kunst. in der zweiten hälfte des 20. jahrhunderts hatte sie wohl in gestalt des aktionismus ihren höhepunkt gefunden. in gestalt von performance und straßenprovokationen dargestellt, durch fotos und film dokumentiert.
frauen mit klarsichtplastik über kopf und nacktem körper, mit fesseln verschnürt, ein paket aus menschlichem fleisch, erstickt und erwürgt. der künstler, ein täter. in den späten achtzigern hat man ihn wegen kinderschändung in seiner unter sozialistischer regierung mit steuergeldern subventionierten kommune verurteilt. er saß. alleine. otto mühl...
der eigene körper völlig eingefaschent, mumifiziert, vorgetäuschte extremverletzung, der kopf unerkennbar, der künstler als anonymes opfer. rudolf schwarzkogler...
skalpell, schnittwunden, blut, genitale, kehle, pulsader, narben, zusammengeflickt, der körper weißgetüncht, zerstückelt. der künstler als schlachtfeld der menschheit. günter brus...
plakativ, verbogene gabeln, die augen höhlen, chirurgisch anmutende alltagsgegenstände als folterwerkzeug, puppen mit menschenpein. der künster als körperlose seelenpein. gottfried hellnwein
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