Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 47, davon 47 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 39 positiv bewertete (82,98%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 23.3. 2001 um 10:09:44 Uhr schrieb
home(r) über letxt
Der neuste Text am 6.3. 2024 um 11:03:01 Uhr schrieb
schmidt über letxt
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 5)

am 24.8. 2002 um 17:11:27 Uhr schrieb
Gabittafürst über letxt

am 8.2. 2004 um 21:01:42 Uhr schrieb
biggi über letxt

am 6.3. 2024 um 11:03:01 Uhr schrieb
schmidt über letxt

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Letxt«

hei+co schrieb am 23.3. 2001 um 10:24:49 Uhr zu

letxt

Bewertung: 2 Punkt(e)

Beginnen auch wir mit der Dekonstruktion:
Die Gesamtdatenwerke, Hypertexte, ja überhaupt alle Bestandteile und Fragmente massenmedialer und netzwerkvermittelter Informationen erscheinen nicht als geschlossene Texte oder (Kunst-)werke, sondern als durchlässige Oberflächen: die Daten- und Kommunikationsstruktur hat Ritzen, Löcher - verschiedene Rahmen, Mmrisse - verschiedene Anschlussmöglichkeiten sind vorprogrammiert. Beim Durchscrollen eines Online-Textes oder dem download eines Musikstücks kann es geschehen: plötzlich mittendrin klafft eine Lücke auf , ein neuer Anschluss, eine andere Version, eine ungültige Netzadresse, eine Verzweigungsmöglichkeit, das Einbrechen anderer Kontexte ... tauschen auf.
Leser, Hörer, Zuschauer, Surfer werden herumgerissen, stolpern an den Risskanten, klicken weiter, rufen ein Eingabefenster auf, speichern den gegenwärtigen Text auf ihrer Festplatte zwischen ...

home(r) schrieb am 23.3. 2001 um 10:10:26 Uhr zu

letxt

Bewertung: 2 Punkt(e)

Programmieren-Schreiben
anfangs hatte er selbst zu programmieren versucht. er wollte auf verschiedenen maschinen eine art universal software entwickeln.., aber er war im verlauf seiner chaotischenr recherchen auf andere pioniere solch idealistischer konzepte gestoßen: denis diderot, charles babbage, ted nelson...
außerdem hatte er es satt, einerseits sience/fiction zu leser mit höchster technischer kompetenz, aber zumeist simplen sprachkonstsruktionen, andererseits die schwierigsten brocken moderner literatur.., die, immer wenn sie auf technik zu sprachen kamen, äußerst oberflächlich und idealistisch »argumentierten«- dann waren da noch einige ausrutscher im mißbrauch der sprache: rabelais, laurence sterne, pynchon.. aber auch deren namen wollte er nicht nachbustabieren, von den alten meistern der anagramme oder schlicht der poesie ganz zu schweigen..

florian cramer schrieb am 24.3. 2001 um 14:59:21 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Sprachkombinatorik und Computertext
Die Transposition vor-digitaler kombinatorischer Dichtungen in Computerprogramme ist zugegebenermaßen philologisch unkorrekt; auch verwischt sie potentiell die Differenzen zwischen einem theologisch und hermetisch geprägten, antinominalistischen Sprachdenken der Frühneuzeit einerseits und der Auffassung von Sprache als einem arbiträr referenzierbaren Material in den modernen Avantgarden andererseits. Indem die ,,Permutationen`` beide Diskurse nebeneinander stellen, zeigen sie jedoch auf, daß auch die älteren Texte heute nolens volens nicht mehr lesbar sind ohne die perzeptive Vorprägung durch Avantgardedichtung, Computerlyrik und zeitgenössische Texttheorie.

Die Beeinflussung ist also eine wechselseitige und somit auch der umgekehrte Schluß erlaubt: daß nämlich ohne die Reflexion von Sprachkombinatorik und algorithmisch prozessiertem Sprachcode jeder Begriff von Dichtung in Computernetzen nur ein restringierter sein kann. Trotz aller historisch-diskursiven Unterschiede gibt es formale Gemeinsamkeiten kombinatorischer Dichtungen, die aus meiner Sicht auch für eine Poetik heutiger Computernetzdichtung von Belang sind:


Verdichtung
Aus einem denkbar knappen Quellcode wird eine Abundanz von Text erzeugt.


Mikro-Grammatik
Indem kombinatorische Dichtung die Wort- und Satzbildungsmechanismen der Sprache nachbildet, dichtet sie deren Code selbst.


Algorithmische Prozessierung
Kombinatorische Dichtung nutzt formalisierte Verfahren, um Sprache zu prozessieren, Text zu filtern und zu transformieren. Hier zeigt sich auch das poetische Potential von Rechenmaschinen jenseits der bloßen Übermittlung fixierter Zeichenmengen auf, die Tatsache also, daß Computer nicht nur Transportmedien, sondern auch Sender und Empfänger, Schreiber und Leser von Text sein können.
aus:
http://userpage.fu-berlin.de/~cantsin/aufsaetze/netzliteratur/kombinatorische_dichtung.html


Tristan Tzara schrieb am 24.3. 2001 um 15:50:40 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Kombinatorische Übungen, Umleitungen linearer Lesestrategien sind also letztlich schon industriell vorproduziert: eine Zeitungsseite ist von vornherein schon collagiert - die vermeintlich dekonstruierende dadaistische Geste erscheint als eine Überhöhung der Neukonditionierungen der Leser durch massenmediale Formate. So zeigt gerade die Aufforderung an den Leser zur Abschrift der Zufallskomposition genau auf, was dem Leser fehlt: womit soll er schreiben, worauf soll er schreiben und wer wird das je lesen?
Gleichsam als ironische Vertröstung und Aufforderung zur Solidarität des Lesers mit dem unverstandenen dadaistischen Autoren erscheint dann auch der Schlusssatz der dadaistischen Gebrauchsanweisung: „[...] Ziehen Sie darauf die Zettel einen nach dem anderen heraus und ordnen sie nach der Reihenfolge. Kopieren Sie gewissenhaft. Das Gedicht wird ihnen gleichen. Und Sie stehen als ein Schriftsteller von unübertrefflicher Originalität und bezaubernder Sensibilität da, wenn auch vom großen Publikum unverstanden.“

hei+co schrieb am 23.3. 2001 um 10:24:48 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Hardware/Software
»Mit der Fusion von Technologie und Kultur hat es etwas Merkwürdiges auf sich. [...] Als James Joyce 1922 seinen Roman Ulysses veröffentlichte, der alle unseren Erwartungen darüber revolutionierte, wie ein Buch aussehen solle, war er da sehr viel anders als Gutenberg? Man konnte es damals zwar nicht erkennen, doch Joyce war ein hochbegabter Techniker, der mit seiner Buch-Maschine herumexperimentierte und sie Dinge tun ließ, die sie noch nie zuvor getan hatte. Seine Zeitgenossen hielten ihn für einen Künstler (oder einen Pornographen, je nachdem mit wem man sprach), doch aus heutiger Sicht hätte er ebensogut ein Programmierer sein können, der den Programmcode für eine Satz- und Druck-Anwendung schreibt. Joyce schrieb die Software für eine Hardware, die einst Johannes Gutenberg ersonnen hatte. Wenn man den Blickwinkel umkehrt, bleibt die Analogie genauso gültig: Gutenbergs umwälzende Erfindung, welche die vorhandene Manuskript-Technologie revolutionierte, die auf Gänsekiele und Schreiber angewiesen war, bleibt ein ebenso profunder schöpferischer Akt wie Molly Blooms Schlußmonolog in Ulysses. Beide Innovationen waren das Ergebnis aufregend einfallsreicher Sprünge nach vorn, und beide veränderten unsere Sicht auf die Welt. Gutenberg baute eine Maschine, die Joyce mit einigen innovativen Programmen frisierte, und Joyce brüllte die Variation eines Themas hinaus, das ursprünglich Gutenberg zu Papier gebracht hatte. Beide waren Künstler. Beide waren Techniker
(Johnson, Steven: Interface Culture. Wie neue Technologien Kreativität und Kommunikation verändern, Stuttgart 1999, OT: New York 1997, S. 11)

Friedrich W. Block schrieb am 3.4. 2001 um 21:11:45 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

2. Mit digitaler Poesie geschieht nichts radikal Neues.

Damit ist zweierlei angesprochen: erstens das Neue als ästhetischer Wert an sich und zweitens die Frage nach dem Verhältnis digitaler Poesie zur Tradition.

In den letzten Jahren gibt es kaum einen Begriff, der so fröhliche Urständ feiert wie der des Neuen. Die Neuen Medien machen's möglich. Es gibt sogar wieder ein Avantgarde-Bewußtsein im Einzugsbereich digitaler Ästhetik, ein Avantgarde-Bewußtsein, das in Stil, Gestus und auch Aussage nicht selten an historische Manifeste erinnert. Mit dem Focus auf Neue Medientechnologien wird fragwürdigerweise der aggressivste Zeitbegriff der Moderne wiederbelebt, nämlich der des Fortschritts. Damit unterwirft man die Medienkunst, und die digitale Poesie als ihren Teil, ungeschützt der »Logik des ökonomischen Tauschs« (Boris Groys). Jedenfalls handelt man sich mit dem Neuen paradoxerweise das Älteste ein, was die Moderne zu bieten hat. Ich meine dagegen: Kunst bzw. Literatur schreiten nicht mehr fort, sie erweitern sich beständig, und die Beschäftigung mit den digitalen Medien hat da einige Impulse geliefert.

Eine andere Frage ist das Verhältnis zur Tradition. Das Avantgardebewusstsein bringt mit sich, dass man sich von der Tradition deutlich absetzen möchte. Wie aber wird diese Tradition gezeichnet? Doch oftmals so grobschlächtig, dass das Traditionelle ein wenig an Windmühlenflügel erinnert: das Buch, Printliteratur, die Gutenberggalaxis, damit verbunden: lineare Erzähltechniken, Eindimensionalität, Auktorialität, Sinntiefe, Finalität etc. Spätestens die Romantik hatte hiermit recht weitgehend aufgeräumt, und seit Mallarmé, Chlebnikov oder Ball sind bekanntlich auch Buch und Druck keine poetisch verbindlichen Größen mehr. Also muss die Frage der Tradition positiver gestellt werden. Das aber macht die nächste These nötig:

Friedrich W. Block:
Acht poetologische Thesen zur digitalen Poesie
http://www.le-txt.de/acht_thesen.htm

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