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Hardy schrieb am 25.6. 2011 um 10:51:39 Uhr über

Lederhose

Wer aus der Generation der heute über 65-jährigen hat in seiner Kindheit und Jugend nicht mit Begeisterung Lederhosen getragen?
Lederhosen waren Kult, waren Leidenschaft wie später Jeans. Ich selbst verbinde Lederhosen mit erkämpfter Emanzipation im Elternhaus, mit Härte gegen sich selbst und mit der erwachenden Männlichkeit,

Es begann schon im Kindergarten: Da war ein ungezogener Junge, der sich prügelte und sich in seinen Lederhosen ungestraft schmutzig machen durfte. So wollte ich auch sein. Noch rebellierte ich daheim erfolglos gegen die hübsche Knabenkleidung, die ich tragen musste.
Nach dem frühen Tod der Mutter verwilderte ich zwei Jahre lang in einem Heimaber ich hatte jetzt endlich kurze Lederhosen. Ich rebellierte. Nur eine Strafe hätte mich beeindrucktwenn sie mir die Lederhose weggenommen hätten. Aber darauf kamen sie nicht.
Dann bekam ich eine Stiefmutter, die mir nichts durchgehen ließ. Aber meine Lederhosen fand sie zweckmäßig. Ich durfte sie schließlich auch sonntags tragen. Als der alte Knabenanzug nicht mehr passte wurde kein neuer angeschafft.

Lederhosen durften, sie sollten sogar ausgewachsen sein. Ich bekam ausgewachsene von größeren Jungen, die praktischerweise schon speckig waren. In meiner Jugend waren das die altmodischen Modelle mit Hosenklappe und Hosenbeinumschlägen aus unverwüstlichem braunem oder grauem Leder. Wenn sie am Bund so eng geworden waren, dass man keine Hosenträger mehr brauchte, waren sie richtig zünftig!
Wenn die üblichen weißen Unterhosen blitzten, zog man den Spott der Kameraden auf sich.. Ich zog extra kurze Turnhosen oder Badehosen an um das zu vermeiden. Ob Unterwäsche mit oder ohne Schlitzgepinkelt wurde stets durch das Hosenbeindas machten alle so!

Viele Mütter waren besorgt, wenn ihre Söhne schon im zeitigen Frühling um die kurzen Hosen bettelten. Die meisten mussten bis etwa Ostern warten. Ich wollte bei den aller ersten Jungen mit nackten Beinen seinund im Spätherbst natürlich bei den allerletzten! Als ich mit 11 oder 12 auch das durchgesetzt hatte verspottete ich meinerseits unglücklichere Klassenkameraden als Muttersöhnchen.
Es war ein unglaubliche aufregendesheute sagt man „geiles“ Gefühl, wenn eiskalter Frühlingswind zum ersten Mal im Jahr um die bloßen Schenkel strich. Und man fühlte sich ein paar Tage lang eingeengt, wenn die langen Stoffhosen nach dem Wintereinbruch letztendlich doch unvermeidbar waren.

Immer wieder wird die Lederhose mit dem Rohrstock assoziiert. Warum das so ist weiß ich nicht. Rohrstockhiebein meiner Jugend gängiges Erziehungsmittel daheim und in der Schulesind doch auf einem dünnen Tuchhosenboden ungleich wirkungsvoller! Wenn ich was ausgefressen hatte musste ich mich umziehen und in Turnhosen antreten. Von andern Vätern wurdeHosen runterbefohlen, vorzugsweise bei Lederhosenträgern.

Eine Weile hatte ich als etwa 15-jähriger einen ziemlich sadistischen Klassenlehrer. Im Unterricht verteilte er zwar nur saftige Ohrfeigen, aber seine schwarzen Schafe ließ er gernNachsitzen“. Das waren vorzugsweise Jungen, deren Väter mit einer ordentlichen Tracht Prügel durch ihn einverstanden waren. Wer von denen Lederhosen trug musste mit den Händen die Hosenbeine ganz weit hoch ziehen, damit der Rohrstock die nicht sonnengebräunten Bereiche der Oberschenkel verzieren konnte. Was manchmal misslang. Mit Stolz zeigte man seinen Kumpeln anschließend die frischen Striemen.

Aufklärung fand in meiner Jugend nicht statt.
Als ich in die Pubertät kam regte es sich in meiner Lederhose beim Anblick von hübschen Mädchen aber ebenso beim Anblick sonnengebräunter Jungenbeine in besonders knappen Hosen. Wasbiwar wusste ich nicht. Die interessierten Blicke der Mädchen ebenso wie die der Jungs auf michich war ein hübscher schlanker Bengel gewordenbemerkte ich nicht.

Die erste praktische Aufklärung erfuhr ich durch einen Jungen, der neu in die Klasse kam und in die letzte Reihe neben mich platziert wurde. Er trug affig kurze Lederhosen und sah sehr sportlich aus. „Der könnte mein Freund werdendachte ichund er dachte wohl ähnlich: Schon in der zweiten langweiligen Unterrichtsstunde flüsterte er mir zu: „Greif mal in meine Hosentascheda ist eine Überraschung für dich!“ Ich tats, und zu meinem Erstaunen hatte seine Hosentasche kein Futter. Meine Finger berührten seine bloße Haut: Unterwäsche trug er auch nicht! „Tiefer!“ forderte er mich auf. Nun berührte ich seinen heißen harten Penis, umfasste ihn mit der ganzen Hand und begann instinktiv zu kneten. In meiner Hose gab es gleichfalls einen Aufstand.
Wir wurden enge Freunde, und ich erfüllte gern seinen Wunsch mein Taschenfutter auch zu entfernen und die Unterhosen wegzulassen. Die musste ich gut verstecken um häuslichen Stress zu vermeiden. Das Gefühl des Leders auf der Haut, des kühlen Windes, der beim Radfahren in die Hosenbeine blies war unbeschreiblich schön.

Die nächsten Sommerferien verbrachte ich bei Freunden der Eltern in einem Dorf. Es war Kirmes. Ich entdeckte ein einzelnes Mädchen (oder sie mich?) und tanzte bis spät in die Nacht mit ihr. Noch später knutschten wir im Dunkeln und ihre Hand ertastete mein heißes, steifes Glied. Wo? – Natürlich in der Lederhose! Sie war überrascht, dass ich darunter nichts anhatte.
Als die Kapelle die Instrumente ein packte musste sie heim. Sie war Schneiderlehrling und lebte bei einer strengen Tante. Am nächsten Tag, einem Sonntag, verabredeten wir uns auf einer abgelegenen Waldwiese und dort machte sie, die keine Jungfrau mehr war, mich zum Mann. Wir entkleideten uns gegenseitig und liebten uns gierig und ausdauernd. Es war der Junge mit der Lederhose auf dem Tanzboden, den sie unbedingt haben wollte, gestand sie mir. Sie sah ich nie wieder. Meine Lederhose und ich blieben bis ins Studium unzertrennlich.




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