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Hallo,
Ich heiße Roman und möchte euch meineGeschichte erzählen.
Schon als Kind war ich eigentlich nie richtig fett, eher pummelig. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen wo man den Teller noch aufessen musste. Und wehe es blieb was liegen oder man wollte einfach nicht mehr.
Als ich zur Grundschule ging fingen meine Probleme an. Ich bemerkte sehr schnell dass ich etwas außerhalb der Norm lag. Die Kinder ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Ich wurde aufsässig und teilte aus. Meine Mutter verstand das nicht. Sie kapierte nicht dass ich unglücklich war weil meine Mitschüler mich dauernd mit meinem Dicksein aufzogen. Als dann der Lehrer auch noch in diese Kerbe schlug, war für mich alles aus. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich die Schule hinter mich bringen.
Das Lyzeum war eigentlich ein Spiegelbild meiner Grundschulzeit. Nur dass hier noch das weibliche Geschlecht Einzug hielt.
Es war die Hölle.
Hier wurde ich mit zwölf Jahren auch zum ersten Mal zum Arzt geschickt wegen einer Diät. Diese bestand Mittags und Abends aus bis zu vier Steaks und Salat. Einen Monat hielt ich das durch. Verlor auch 4 kg und für lange Zeit das Vertrauen in die Ärzte. Nach 14 Tagen waren die Kilos wieder da.
Dann kam es wie es kommen musste - ich schmiss die Schule, sah keinen Ausweg mehr und meldete mich freiwillig zur Armee.
Mein Erstes Erfolgserlebnis! Ich wurde angenommen, obwohl ich mittlerweile über 110 kg wog. Ich verpflichtete mich für drei Jahre. Das Minimum bei uns (Luxemburg). Diese Zeit war die Erste die ich wirklich bewusst als Mensch erlebte. Ich wurde zwar noch immer als „Dicker“ betitelt, jedoch standen meine Leistungen im Vordergrund. Und Leistungen gab es. Ein Gewaltmarsch von 25 km mit Gepäck und allem drum und dran und 110 kg auf den Rippen musste erst auch mal ein „Dünner“ bewältigen.
Auch die ersten Erfolgserlebnisse stellten sich ein. Ich wurde bei einem Gewaltmarsch der ganzen Kompanie 26ster.
Sport war noch nie meine Lieblingsbeschäftigung, doch lernte ich hier zum ersten Mal Ausdauer.
Es hätte eigentlich ewig so weiter gehen können. Ich stellte mir auch nie irgendwelche Fragen was Militär eigentlich bedeutet. Bei einem stockkonservativen Elternhaus in den 70ern stellte man keine solchen Fragen.
Doch ich schweife ab.
Nach dieser Zeit hab ich gleich geheiratet. Ich war nun 20 Jahre, hatte noch immer meine 110 kg und war eigentlich zufrieden.
Ich hatte einen guten Job bekommen, vielleicht zu gut. Die Bequemlichkeit, der gleiche Trott jeden Tag - so kamen die Pfunde wieder. Eins nach dem anderen.
Dann fingen meine Diätjahre an. Zuerst FDH danach Weight Watchers,. Dann kam irgendeine Annanasdiät aus den USA, auch eine Diät von einem Dr. Mayo, aus Kalifornien glaub ich war er. Überhaupt, die tollsten Diäten habe ich gemacht.
Mittlerweile war ich fast 33 Jahre alt, Vater von einem Kind und glücklich geschieden.
Dann kam meine letzte Diät.
Ich war unter Ärztlicher Kontrolle, bekam Appetitzügler und machte dazu noch die Brigitte Diät. Doch viel zu streng. Ich verlor 35 kg in einem kurzen Jahr. Ich ernährte mich nur von Pillen, Kaffee und Zigaretten. Dann machte es plumps, ich viel um und erwachte in der Klinik. Das was mich dann gerettet hat war das Sorgerechtgerangel um meinen Sohn.
Doch die Kilos kamen wieder und wie. Fast das Doppelte kam zurück.
Von da an hab ich mir geschworen keine Diät mehr zu machen. Nur noch auf die Ernährung aufzupassen.
Ich machte dann dennoch Trennkost und die Montiniac-Diät.
Ich werde jetzt ein paar Lebensjahre überspringen, da es sonst den Rahmen sprengen würde. Ich heiratete trotz meiner Fülle zum zweiten Mal.
Da meine Frau bei einem Arzt arbeitet hatte sie Kontakt mit einer Person die durch eine OP furchtbar viel abgenommen hat. Die Saat war gesät. Es dauerte noch etwa ein halbes Jahr bis die Sache zu meinem Gehirn durchgedrungen war.
Ich nahm mir einen Termin bei einem Arzt der den Magenbypass macht. Als ich hörte dass ich etwas 70 % meines Übergewichtes verlieren kann, hörte ich schon gar nicht mehr hin was er noch so alles erzählt hat.
Ich wollte nur noch in die Klinik zur OP. Ich machte noch die nötigen Tests und der Termin stand fest. Das war im September 2008. Vor meinem Termin bin ich noch einmal sehr gut und vor allem viel essen gegangen.
Und da bin ich nun. Ich habe 52 kg abgenommen und fühle mich pudelwohl. Ich habe es noch keinen Augenblick bereut diese OP gemacht zu haben. Trotz meiner Komplikation während und nach der OP.
Aber das ist eine andere Geschichte.
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