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Peter K. schrieb am 6.12. 2005 um 20:03:03 Uhr über

Verspätungen

Begegnung

Ich ging damals regelmässig im Sommer an einen kleinen See im Wald. Er lag einige hundert Meter weg von dem großen See, an den alle hingingen. Der kleine See lag ganz im Wald, nur ein schmaler Pfad führte dorthin. Den kleinen See kannten nur wenige, Eingeweihte. Meistens waren es Schwule, oder Männer, die rumschwulen wollten. Oder Männer, die anderen Männern beim Rumschwulen zusehen wollten. Manchmal kamen auch Paare, und immer häufiger kam auch ich dorthin. Anfangs war ich noch sehr schüchtern gewesen, aber im Laufe eines Sommers hatte sich das gelegt. Ich hatte mir meine Schamhaare abrasiert, und trug dort einen Metallring um Schwanz und Eier - jeder konnte sofort sehen: ich war auch so einer. Und ich gab mir keine Mühe mehr um Deckung durch Büsche, wenn ich mit einem der anderen Männer dort rumschwulte, oder wenn ich alleine für mich selbst in der Sonne lag, und meinen Schwanz rieb.
Ich ging auch nur mit einer Turnhose bekleidet vom Parkplatz dorthin, und kaum war ich an dem Pfad, da zog ich die Turnhose aus, und ging nackt weiter. Ein paarmal ging ich nackt vom Parkplatz an den kleinen See, entgegenkommende frech angrinsend.

In meinem zweiten Sommer war da auf einmal eine schlanke Frau so um die Dreissig, blonder Wuschelkopf, nicht intimrasiert - und die »besetzte« häufig die bevorzugte Ecke zum rumschwulen. Anfangs ärgerte ich mich ein bischen über sie, aber irgendwann gewöhnte ich mich daran, daß sie dort war. Sie mußte auch mitbekommen haben, was um sie herum ablief - das ging garnicht anders.

Eines Tages - es war ein aussergewöhnlich heisser Tag - lag ich an einem Platz ziemlich nahe an dem Pfad, sonnte mich, hatte wieder meinen Schwanzring an, und fing an zu wichsen. Es war eine wahnsinnig schöne Nummer mit mir selbst, die ich da zelebrierte, und ich war sehr lange mit mir beschäftigt, bis mir mein Samen auf den Bauch spritzte, bis auf die Brust. Und da sah ich dies blonde Frau mit ihrem Wuschelkopf. Sie hielt sich an ihrem Fahrad fest, und lächelte mir zu - schweigend. Langsam setzte sie sich in Bewegung, sah sich nochmal um nach mir. Sie hatte mir die ganze Zeit zugesehen, naja, zumindest längere Zeit.

Ein paar Tage später, als ich wieder nackt an den See kam, und zur Schwulenecke ging, sah ich schon ihr Fahrrad an einem Baum lehnend. Ich lugte durch die Büsche - tatsächlich lag sie da. Mein Herz schlug zwar ein bischen lauter, als ich zu ihr hinging. Sie setzte sich auf, sah mich an, erkannte mich und lächelte. Darf ich mich dahin legen, frage ich, und deutete auf eine Stelle gut drei Meter von ihr entfernt, und sie sagte na klar doch, und sah mir zu, wie ich mein Handtuch ausbreitete, und es mir gemütlich machte. Und sie sah mich immer noch freundlich an, auch als ich meinen Schwanz anfasste, und ihn allmählich größer werden liess. Und dann geschah das, was für mich ungeheuer war: auch sie begann zu wichsen, im Liegen, mit angewinkelten Beinen, so daß ich eigentlich von ihrer Möse nichts sehen konnte, und dem, was ihre Finger da so anstellten. Aber an ihrem Gesicht konnte ich es sehen. Wir lagen da, drei Meter voneinander weg, und wichsten, diese Frau und ich, und es ging wieder ziemlich lange, mal heftiger, mal genüsslicher. Ab und an überkam mich die Lust, aufzustehen, zu ihr hinzugehen, aber das wäre nicht gut gewesen, einfach nicht gut. Einmal mit einer Frau zusammen zu wichsen, das hatte für mich etwas großartiges, einmaliges - es war ja auch das erste Erlebnis dieser Art für mich. Aber eines gönnte ich mir zum Abschluß: Als ich spürte, daß ich gleich spritzen würde, stand ich dann doch auf, blieb aber auf meinem Handtuch stehen, und spritzte in ihre Richtung. Ich hoffte, bis zu ihr hinzukommen, aber so stark war der Druck dann doch wieder nicht. Sie ging aber darauf ein, und kam - in leiser Weise, sie biss sich auf die Unterlippe, mit geschlossenen Augen, und zuckte heftig mit ihrem Schoß.
Lange blieb sie dann so liegen, im Nachschmecken ihrer selbst, und auch dabei schaute ich ihr zu, meine Zigarrette schmauchend. Ey das war wunderschön, sagte ich zu ihr nach einem Räuspern. Sie nickte, wischte sich den Schweiß von der Stirn, und fummelte sich eine Kippe aus ihrem Rucksack. Sie lud mich ein, mein Handtuch neben ihr auszubreiten, und so saß ich neben ihr, und atmete ihren Geruch, einen Geruch nach Sex eben. Sie sprach nicht viel. Sie war einer dieser stillen Menschen, und wenn sie sprach, dann sprach sie leise. Wir gingen zusammen schwimmen, liesen uns von der Sonne trocknen, und dann las sie in ihrem Buch. Irgendwas von Zola. Also kramte auch ich meinen Don Quichote aus meiner Tasche. Ab und an wurde eine Zigarette geraucht, ein Schluck aus der Wasserflasche genommen. Und immer wieder leise Worte über Sonnenstrahlen, die sich auf dem Wasser brachen, über Vögel und Libellen. Dann und wann kamen ein paar Typen vorbei, einige kannte ich, und dennen genügte eine Andeutung des Kopfschüttelns, um uns alleine zu lassen. Ein aufdringlicher Typ lies sich dennoch nieder, und fing an, seinen Dödel zu massieren. Es dauerte quälend lange bis er begriff, daß nichts zu machen war, und es dauerte noch länger, bis etwas von dieser Stimmung zwischen uns wieder da war, aber da stand sie auch schon auf, zog sich an, sagte nur kurz tschüss, leise, so wie sie eben sprach.

Die nächsten Tage verbrachte ich fast vollständig an diesem See, und wartete auf sie. Aber sie kam nicht mehr. Erst nach etwa zwei Wochen sahen wir uns wieder. Ich war in der Schwulenecke gewesen, und vögelte mit einem Jungen, den ich schon öfters dort getroffen hatte. Ich sah sie eigentlich nur aus dem Augenwinkel. Sie verschwand alsbald. Ihr Anblick hatte mich schon etwas verstört, so daß mich mein Sportsfreund fragte, seit wann ich so allergisch auf Zuschauer reagierte. Aber ich mochte den Jungen gerne, und kam bald wieder in Tritt, sozusagen. Aber ich verabschiedete mich dann sofort von ihm, und suchte den See nach ihr ab. Ich fand sie auch sogleich an einer anderen Liegeecke, und ging zu ihr hin. Sie freute sich, und zeigte mir zur Begrüssung ihre Möse - sie war rasiert. Sie hätte ruhig bleiben können, uns zuschauen können, erklärte ich ihr, naja, das nächste Mal vielleicht, meinte sie. Und als ich neben ihr saß, legte sie mir ihren Arm um die Schulter, und küsste mich auf die Wange. Ich spürte wieder mein Herz schlagen, und fasste sie an, am Knie, und dann, die Innenseite des Schenkels entlang, an ihre glattrasierte Möse, die schon feucht war. Wir legten uns dann nebeneinander, in der 69er Stellung, und liebkosten einander mit den Händen und mit dem Mund. Das war schon mehr als einfach nur lecken und blasen, mehr als Sex. Das war Liebe machen. Und ich konnte auch nichts tun, ich kam in ihren Mund, und ich spürte, wie sie schluckte und saugte, und dabei schoss aus ihrer Möse ein Strahl von einer Flüssigkeit in meinen Mund - ich dachte zuerst, es wäre Pisse, aber es war keine Pisse: auch sie hatte gespritzt.

Ey das war voll geil - rief uns ein Typ zu, der ein paar Meter vor uns stand, und gewichst hatte. Ich war froh, daß er kurz darauf von sich aus ging, als er sah, daß wir »fertig« waren. Wir waren nassgeschwitzt und verklebt, und stanken wie die Iltisse, doch ich konnten nicht genug kriegen von ihrer Haut, ihrem Duft, ihrer Gegenwart ganz nah bei mir, und als sie weg wollte, hielt ich sie ein bischen fest, eine kleine verspielte Balgerei, doch dann mußte ich sie ins Wasser lassen. Ich blieb auf meinem Handtuch sitzen, genoß den Geruch von ihr, der noch an mir war. Kaum war sie aus dem Wasser gestiegen, trocknete sie sich ab, küsste mich, und ging. Ich sagte noch »Du ...?« - doch sie drehte sich nur nocheinmal um, und schüttelte den Kopf. Dann schwang sie sich auf ihr Fahrrad, und ich sah ihr nach.
Es blieb mir nichts, als diese Erinnerung von ihr. Und der Aids-Test, den ich kurz darauf absolvierte. Er war negativ. Ich habe ihn lange aufgehoben. Erst neulich, bei einem Umzug ging er verloren, mit einer Menge alter Briefe und sonstigem Kram aus meiner Studentenzeit.


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