Pickel

Pickel haben mir mein Leben kaputtgemacht - na ja jedenfalls bis jetzt. Ich bin sechsundzwanzig und die Hälfte dieser Lebenszeit hatte ich immer fiese, dicke, feste Pickel, rot und wulstig. Ich hatte sie überall. Ich hatte Pickel am Arsch, Pickel auf dem Rücken, Pickel an den Armen, aber mit Abstand die meisten auf dem Gesicht. Schnell war mein Selbstbewußtsein zunichte gemacht. Ich war immer der häßlichste in der Klasse, vielleicht in der ganzen Schule, und ich wußte es. Den größten Teil meiner Schulzeit war ich ein Außenseiter. Auch nach der Schule blieb ich relativ einsam - vielleicht auch einfach, weil ich es gewohnt war. Wenn man mal den Anschluß an das soziale Gefüge verloren hat, ist es schwer, sich wieder darin einzubringen. Während andere ihre erste Freundin hatten und lernten, wie man liebt, was in einer Beziehung falsch ist und was richtig, saß ich alleine zu Hause herum und schrieb am Computer irgendwelche sinnlosen Programme. Während die anderen zusammen in die Disco gingen und ihr Leben genossen oder sich unterhielten (und dabei im Gegensatz zu mir lernten, wie man seinen Gegenüber interessant unterhält), zog das Leben an mir vorbei. Pickel haben über eine Kettenreaktion hinweg viel mehr innerlichen Schaden in mir angerichtet als äußerlichen. Wie oft hätte ich Lust gehabt, mir die Haut vom Leib zu reißen, mir die Unmengen von Eiter abzuwaschen, die sich wohl darunter verbergen mußten, und die saubere Haut dann wieder draufzupappen.
Aber so einfach ist es eben nicht. Die komplette Clearasilpalette hat bei mir versagt; Ajurvedamittelchen, unzählige Waschlotionen, Antibiotika zum Einnehmen und was weiß ich alles brachten nur kurzfristigen Erfolg.
Es gibt ein Medikament namens Roaccutan, das zwar recht gut hilft und vor allem langfristig wirkt, aber wegen seiner starken Nebenwirkungen wird es nur in besonders akuten Fällen verordnet, und man macht maximal zwei Therapien.
Vor einem Monat habe ich meinen Hautarzt zu einer dritten Behandlung überreden können, gottlob. Ich bin mir sicher, dieses Mal wird es klappen. Ich will endlich leben.

Pickel, das sind verhasste kleine Freunde. Aber irgendwie macht es doch verdammt Spaß, am Spiegel zu stehen und zuzusehen, wie so ein richtig dicker gelber Pickel platzt. Das ist doch ein herrliches Gefühl!!

Man glaubt es kaum! Letzte Woche hat sich ein RIESIGER Pickel auf meinem Arsch entwickelt, es war wirklich nicht mehr lustig, ich konnte kaum noch sitzen, und es war auch noch einer dieser relativ tief in der Haut liegenden, quasi unausdrückbaren. Zudem hat man jedesmal wenn man sich hinsetzt große Angst, daß der Pickel aufplatzen könnte, und dann der Eiter sich in der Blutbahn verteilt, um tödliche Entzündungen auszulösen (Die wenigsten Leute wissen ja anscheinend, daß dies bei jedem Pickel eine, wenn auch sehr theoritische, potentiellle Gefahr ist!). Ist zum Glück aber wieder abgeheilt...

Da gibt es diese kleinen, trockenen Mitesser, die spindelförmig aus der Haut boppen. Und dann die Dinger, wo ein hellgelber Wurm sich herauswindet. In den größeren Exemplaren findet sich auch mal Flüssigkeit. Und ab und an gibt es mal so ein Prachtexemplar, daß schon ein paar Tage braucht, um sich vorzubereiten. Da muss man dann auch manchmal mit einer Nadel hineinstechen und dann kommt die ganze Grütze raus. Buuuuaaaa ist das eklig. Aber es macht Spass. Man muß die Dinge halt positiv sehen.

Wann kommt die Pickelblutung endlich zum Stillstand. Übrigens: Frauen mit Akne sind (oh, das Wort) SEXY!

Die blödeste Erfindung der Evolution überhaupt, Pickel. Na gut, vielleicht braucht Teenager sie, um seinen Minderwertigkeitskomplex zu stützen aber nun mit 20 hab ich das doch echt nicht mehr nötig! Das hat doch schon längst der Haarausfall übernommen. :-(