Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 7, davon 7 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 3 positiv bewertete (42,86%)
Durchschnittliche Textlänge 1169 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 0,571 Punkte, 4 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 15.2. 2009 um 14:52:04 Uhr schrieb
! über Kindermord
Der neuste Text am 25.3. 2024 um 19:39:40 Uhr schrieb
gerhard über Kindermord
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 4)

am 15.2. 2009 um 14:59:08 Uhr schrieb
Sue über Kindermord

am 16.2. 2009 um 08:49:02 Uhr schrieb
the-music-man über Kindermord

am 29.3. 2020 um 16:50:51 Uhr schrieb
Yadgar über Kindermord

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Kindermord«

Anni schrieb am 20.2. 2009 um 19:34:12 Uhr zu

Kindermord

Bewertung: 2 Punkt(e)

Kinderschuhe aus Lublin

Von all den Zeugen, die geladen,
vergess ich auch die Zeugen nicht.
Als sie in Reihn den Saal betraten,
erhob sich schweigend das Gericht.

Wir blickten auf die Kleinen nieder,
ein Zug zog paarweis durch den Saal.
Es war, als tönten Kinderlieder,
ganz leise, fern, wie ein Choral.

Es war ein langer bunter Reigen,
der durch den ganzen Saal sich schlang.
Und immer tiefer ward das Schweigen
bei diesem Gang und Kindersang.

Voran die Kleinsten von den Kleinen,
sie lernten jetzt erst richtig gehn
- auch Schuhchen können lachen, weinen -,
ward je ein solcher Zug gesehn?

Es tritt ein winzig Paar zur Seite,
um sich ein wenig auszuruhn,
und weiter zieht es in die Weite -
es war ein Zug von Kinderschuhn.

Man sieht, wie sie den Füßchen passten -
sie haben niemals weh getan,
und Händchen spielten mit den Quasten,
das Kind zog gern die Schuhchen an.

Ein Paar aus Samt, ein Paar aus Seiden,
und eines war bestickt sogar
mit Blumen, wie sie ziehn, die beiden,
sind sie ein schmuckes Hochzeitspaar.

Mit Bändchen, Schnallen und mit Spangen,
zwerghafte Wesen, federleicht -
und viel sind viel zu lang gegangen
und sind vom Regen durchgeweicht.

Man sieht die Mutter, auf den Armen
das Kind, vor einem Laden stehn:
"Die Schuhchen, die, die weichen, warmen,
ach Mutter, sind die Schuhchen schön!"

"Wie soll ich nur die Schuhchen zahlen.
Wo nehm das Geld ich dafür her...."
Es naht ein Paar von Holzsandalen,
es ist schon müd und schleppt sich schwer.

Es muss ein Strümpfchen mit sich schleifen,
das wund gescheuert ist am Knie....
Was soll der Zug? Wer kann `s begreifen?
Und diese ferne Melodie....

Auch Schuhchen können weinen, lachen....
Da fährt in einem leeren Schuh
ein Püppchen wie in einem Nachen
und winkt uns wie im Märchen zu.

Hier geht ein Paar von einem Jungen,
das hat sich schon als Schuh gefühlt,
das ist gelaufen und gesprungen
und hat auch wohl schon Ball gespielt.

Ein Stiefelchen hat sich verloren
und findet den Gefährten nicht,
vielleicht ist der am Weg erfroren -
ach, damals fiel der Schnee so dicht....

Zum Schluss ein Paar, ganz abgetragen,
das macht noch immer mit, wozu?
Als hätte es noch was zu sagen,
ein Paar zerrissener Kinderschuh.

Ihr heimatlosen, kinderlosen,
wer schickte euch? Wer zog euch aus?
Wo sind die Füßchen all, die bloßen?
Ließt ihr sie ohne Schuh zu Haus?

Der Richter kann die Frage deuten.
Er nennt der toten Kinder Zahl.
....ein Kinderchor. Ein Totenläuten.
Die Zeugen gehen durch den Saal.

Die Deutschen waren schon vertrieben,
da fand man diesen schlimmen Fund.
Wo sind die Kinder nur geblieben?
Die Schuhe tun die Wahrheit kund:

Es war ein harter dunkler Wagen.
Wir fuhren mit der Eisenbahn.
Und wie wir in dem Dunkel lagen,
so kamen wir im Dunkel an.

Es kamen aus den Ländern allen
viel Schuhchen an in einem fort,
und manche stolpern schon und fallen,
bevor sie treffen ein am Ort.

Die Mutter sagte: "Wie viel Wochen
wir hatten schon nichts Warmes mehr?
Nun werd ich uns ein Süppchen kochen."
Ein Mann mit Hund ging nebenher:

»Es wird sich schon ein Plätzchen finden«,
so lachte er, "und warm ist`s auch,
hier braucht sich keiner abzuschinden...."
bis in den Himmel kroch ein Rauch.

"Es wird euch nicht an Wärme fehlen,
wir heizen immer tüchtig ein.
Ich kann Lublin nur warm empfehlen,
bei uns herrscht ewiger Sonnenschein."

Und es war eine deutsche Tante,
die uns im Lager von Lublin
empfing und »Engelspüppchen« nannte,
um uns die Schuhchen auszuziehn,

und als wir fingen an zu weinen,
da sprach die Tante: "Sollt mal sehn,
gleich wird die Sonne prächtig scheinen,
und drum dürft ihr jetzt barfuss gehn....

Stellt euch mal auf und lasst euch zählen,
so, seid ihr auch hübsch unbeschuht?
Es wird euch nicht an Wärme fehlen,
dafür sorgt unsere Sonnenglut....

Was, weint ihr noch? `s ist eine Schande!
Was tut euch denn, ihr Püppchen, weh?
Ich bin die deutsche Märchentante!
Die gute deutsche Puppenfee.

`s ist Zeit, ihr Püppchen, angetreten!
Was fällt euch ein denn, hinzuknien.
Auf, lasst uns singen und nicht beten!
Es scheint die Sonne in Lublin!"

Es sang ein Lied die deutsche Tante.
Strafft sich den Rock und geht voraus,
und dort, wo heiß die Sonne brannte,
zählt sie uns nochmals vor dem Haus.

Zu hundert, nackt in einer Zelle,
ein letzter Kinderschrei erstickt....
Dann wurden von der Sammelstelle
die Schuhchen in das Reich geschickt.

Es schien sich das Geschäft zu lohnen,
das Todeslager von Lublin.
Gefangenenzüge, Prozessionen.
Und - eine deutsche Sonne schien....



Wenn Tote einst als Rächer schreiten
und über Deutschland hallt ihr Schritt
und weithin sich die Schatten breiten -
dann ziehen auch die Schuhchen mit.

Ein Zug von aber tausend Zwergen,
so ziehen sie dahin in Reihn,
und wo die Schergen sich verbergen,
dort treten sie unheimlich ein.

Sie schleichen sich herauf in Stiegen,
sie treten in die Zimmer leis.
Die Henker wie gefesselt liegen
und zittern vor dem Schuldbeweis.

Es wird die Sonne brennend scheinen.
Die Wahrheit tut sich allen kund.
Es ist ein großes Kinderweinen,
ein Grabgesang aus Kindermund....

Der Kindermord ist klar erwiesen.
Die Zeugen all bekunden ihn.
Und nie vergess ich unter diesen
die Kinderschuhe aus Lublin.

Johannes R. Becher

gerhard schrieb am 25.3. 2024 um 19:39:40 Uhr zu

Kindermord

Bewertung: 1 Punkt(e)

Es gab mehrere Fälle, die sehr bekannt wurden und
bei denen Kindern gerade noch das Leben gerettet
werden konnte -leider NICHT in den vielen schrecklichen Fällen,wo in fundamentalistischen
Ländern, in Saudi-Arabien, China,Indien und dem
Iran, Frauen gezwungen werden,weibliche Föten abzutreiben,sodaß also weibliche Menschen gar nicht
ans Leben kommen können.
Die sehr bekanntgewordene Malala Yousoufzai aus
Pakistan,die sich sehr für Mädchenbildung einsetzt,
wurde von einem Taliban ins Gesicht geschossen -
und wäre beinahe gestorben.
Der angebliche Arzt Ryke Hamer lehnte viele Operationen an krebskranken Menschen,wie der kleinen Österreicherin Olivia Pilhar,die das
Glück hatte,zu überleben und die es noch gibt,
ab -und hat so den Tod vieler Menschen verschuldet.
Die damals 10jährige Carmen in Recife/Brasilien
wurde von ihrem Stiefvater vergewaltigt. Sie
wog nur 30 kg und hätte Zwillinge bekommen -und
an der Schwangerschaft sterben können. Es wurde
ein Schwangerschaftsabbruch durchgeführt -worauf
dann der Erzbischof von Recife die Mama des Kindes,die Pflegerinnen und Ärzte exkommunizierte!
In der Nazi-Zeit kamen viele Sinti-und Roma-Kinder in katholische,von Nonnen geführte Heime -und wurden der Gestapo ausgeliefert!!

Einige zufällige Stichwörter

Levis
Erstellt am 21.4. 1999 um 21:17:12 Uhr von T3, enthält 144 Texte

Sündenbock
Erstellt am 11.1. 2001 um 17:54:41 Uhr von Tanna, enthält 22 Texte

Vorabendprogrammredakteur
Erstellt am 26.7. 2002 um 23:50:27 Uhr von Zabuda, enthält 4 Texte

Chromosom
Erstellt am 31.10. 2001 um 14:48:12 Uhr von radon, enthält 15 Texte


Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,0306 Sek.