liebe ich mein kind überhaupt? meinegeschichte - gleichgesinnte?
immer wieder thema in meiner therapie, momentan ganz aktuell...
ich mag euch gern juniors und meine geschichte erzählen, vielleicht gib es hier ja jemanden, dem es ähnlich geht. ich versuche mich kurz zu fassen, entschuldige mich jetzt schon dafür, dass es lang wird
juniors erzeuger lernte ich wärend meiner ausbildung kennen, schnell wurde klar, dass ich mit seiner eifersucht, seinem trinken und seinen aggressionen nicht klar komme. nach 6 monaten hatte ich für mich beschloßen, mich zu trennen, es würde nicht leicht werden, wir würden uns schließlich jeden tag auf der arbeit sehen aber ich war fest entschloßen. dann fing es an: mir war morgens übel, ich war hunde müde, ich wartete auf entwarnung - vergebens.
ab zum doc: schwanger *schock* ich war im ersten moment so sauer, sauer auf mich aber vorallem sauer auf meinen arzt. »eigentlich könnten sie sich die pille sparen, mit ihren medis wird das nie klappen« ich nahm sie vor angst trotzdem und nun sollte ich schwanger sein? er war hellauf begeistert, ich ab boden zerstört. nichts mehr mit trennung, mein kind brauch schließlich seinen vater.
im 5 monat - wir wohnten inzwischen zusammen- konnte ich mich endlich damit abfinden mama zu werden. bei ihm legte das einen schalter um, von jetzt auf gleich war alles anders. er war eifersüchtig auf sein ungeborenes kind. mehr als einmal hat er mich grün und blau geschlagen, ich lag im krankenhaus und kämpfte um das leben meines kindes. ausbildung, schwanger, einen schlagenden, saufenden, ausrastenden partner... mir war alles zuviel.
als junior dann auf die welt kam, ich war so eiskalt, keine freudentränen, keine überschwängliche liebe, es war eben einfach ein baby. was ein glück war meine mutter die ersten 2 wochen bei uns, ich war so depri, ich konnte mich nicht um den wurm kämpfen.
nach dem gesetzlichen mutterschutz musste ich wieder arbeiten sonst hätte ich meine ausbildung verloren. herr erzeuger sollte sich also tagsüber um junior kümmern.
er war total überfordert, lachte sich ein heimchen für tagsüber an, vernachlässigte junior total. wenn ich abends von der ausbildung kam hieß es für mich: kind fertig machen, essen kochen, wohnung putzen, wäsche machen, lernen. lief was nicht so wie er wollte, hatte ich gegen körperlichen und sexuellen missbrauch zu kämpfen. jedes wochenende fuhren wir 300km zu meinen eltern, ich konnte da endlich sicher sein, hatte meine ruhe, ich erzählte nichts, ich war noch immer fest von überzeugt, ich darf aus reinem egoismus meinem kind nicht den vater nehmen.
als junior 7 monate alt war habe ich zusammen mit meiner mutter die entscheidung getroffen, dass junior erst mal zu meinen eltern kommt. herr erzeuger kümmerte sich null um ihn wenn ich auf der arbeit war und gesundheitlich ging es ihm sehr schlecht. noch heute mache ich mir deswegen vorwürfe. ich habe es zugelassen, ich habe mich abends nicht genug um ihn gekümmert, ich habe aus reinem egoismus entschieden meine ausbildung weiter zu machen. immer wieder bin ich mit junior aufem arm aus meiner wohnung geflüchtet und wieder zurück gegangen... es war allse meine schuld.
noch ein halbes jahr hielt ich es auch ohne junior bei ihm aus, nach einer großen eskalation die für mich mit stundenlangem missbrauch endete hatte ich am 22.12. die kraft zu meinen eltern zu fliehe. sie waren geschockt mich so zu sehen, mein dad und mein bruder wären am liebsten zu ihm gefahren, ich habe sie abgehalten, ich war zwar beim arzt, aber nicht bei der polizei, ich wollte das thema ein für alle mal beenden. am 23.12. lies ich ihn seine sachen aus der wohnung räumen und das thema war beendet.
*uftz, ich heul mir hier die augen aus, aber es tut auch gut*
danach ging mein leben weiter, junior blieb bei meinen eltern, zum herrn erzeuger null kontakt, ich beendete meine ausbildung und zog wieder in meine heimat.
sein kind sehen? klar, ich könnte es ihm ja bringen, er würde sich keine drei stunden in den zug setzen um ihn paar stunden zu sehen. den kontakt habe ich ihm nie verboten, nur allein sollte er nicht mit junior sein.
*zeitsprung in die gegenwart*
heute wird junior 7 jahre alt, kommt in 4 wochen in die schule und lebt immer noch bei meinen eltern.
zum herrn erzeuger besteht nach wie vor keinen kontakt, keine karte zum geburtstag, kein anruf wie es ihm geht. junior scheint für ihn gar nicht zu existieren.
um so schlimmer ist es, das junior ihn gerade in den himmel hebt ohne ihn wirklich zu kennen. er hat fotos die seinen erzeuger zeigen, das wars auch schon. ich weiß nicht, ob er sich nicht erinnert, das letzte mal hat er ihn kurz nach seinem 1ten geburtstag gesehen.
er sieht ihm so ähnlich, das es mir manchmal schlecht wird wenn ich ihn nur anschaue. wenn momentan etwas nicht so läuft wie er das will kommen so sätze wie »dann hol ich meinen papa, mein papa schimpft dann mit dir, mein papa erlaubt mir das aber bestimmt« mich bringt es jedesmal zum heulen wenn er sowas rauslässt und junior präsentiert mir dann die lösung: »du kannst ja wieder bei meinem papa wohnen« aua! auf meinen männe will er aber auch nicht verzichten, der können ja dann trotzdem vorbei kommen, er würde aber weiter bei seiner oma wohnen.
mir fällt es so schwer mich mit ihm zu beschäftigen, mir ist das zuviel. er verlangt soviel aufmerksamkeit, soviel zuwendung und ich kanns ihm nicht geben. wenn ich zu ihm gehe, dann meistens mit männe, denn dann weiß ich, er will mit ihm spielen und ist damit zufrieden, dass ich einfach da bin.
ich weiß nicht, was ich für ihn empfinde, ob ich ihn liebe, ob ich muttergefühle habe. wenn es so wäre, würde ich doch jede minute mit ihm verbringen wollen, würde ihn ständig um mich herum haben wollen... momentan reicht es mir, wenn wir telefonieren. wenn ich bei ihm bin, bin ich nach kurzer zeit so genervt, dass ich einfach nur noch flüchten möchte. es gab, soweit ich das gerade im kopf habe, erst eine situation in der ich richtige muttergefühle spürte: letzes jahr ist er an seinem 6 geburtstag gefallen, hatte so schmerzen das er vor seinen freunden(!) nur noch geweint hat und seinen arm nicht mehr bewegen konnte.
meine mum ist dann mit ihm in die notaufnahme gefahren, ich blieb mit meinem kranken dad zuhause, ich wär wohl durchgedreht im krankenhaus. es hat ewig gedauert, sie waren 4 stunden weg. ich hatte so eine angst das es was schlimmes ist, das er operiert werden musste, ich bin zuhause fast durchgedreht. (am ende hat er nen gips bekommen, schulter gebrochen) da, ja da konnte ich muttergefühle spüren wie noch nie in meinem leben.
nein, ich bin eine schlechte mama! ich kann mich nicht um mein kind kümmern, hab ihn zu meinen eltern abgeschoben, habe jede verantwortung abgegeben und auch ich habe ihn im stich gelassen.
noch zählt er auf wenn er von seiner familie erzählt: meine oma, mein opa, meine mama und der männe, mein onkel und schwägerin.
wer weiß, wenn er auch mich aus seinem leben verbannt weil ich mich nicht um ihn kümmern kann...
oh man ist das nun viel geworden, ihr müsst große langeweile haben wenn ihr es euch antut das zu lesen :-/ vielleicht findet sich ja doch jemand dem es so ähnlich geht. wenn mir eins fehlt, dann jemand, der es auch so ähnlich erlebt (hat), mit dem ich darüber reden kann, ders versteht.
schwer wars das alles wieder in meinen kopf zu holen, ich verstecke das gern ganz, ganz weit hinten aber genau das ist momentan das thema in meiner therapie, ich muss lernen damit klar zu kommen
der zwerg
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