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Massivfan schrieb am 9.6. 2009 um 13:14:56 Uhr über

massiv

Massiv (Rapper)
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Massiv, Dezember 2008 Massiv (* 9. November 1982 [1] in Pirmasens[2] als Wasiem Taha), ehemals Pittbull, ist ein in Berlin lebender deutscher Rapper palästinensischer Abstammung. Er ist derzeit bei Sony BMG unter Vertrag und etabliert nebenbei sein eigenes Sub-Plattenlabel Al Massiva.

Biografie

Jugend und Einstieg in die Musikindustrie
Massiv ist der Sohn palästinensischer Einwanderer, die nach Deutschland kamen. Er wurde in Pirmasens, einer Stadt nahe der französischen Grenze, geboren und hat eine ein Jahr ältere Schwester. Ungefähr 1996 kam er zum ersten Mal nach Berlin. Massiv interessierte sich schon in jungen Jahren für Hip-Hop. Er fühlte sich von der Berliner Hip-Hop-Szene angezogen und entschied sich dazu, nach Berlin umzuziehen, um dort sein Geld als Rapper zu verdienen. In Berlin hatte er kein Standbein und keine Anlaufstelle. Einen Schulabschluss hat Massiv nicht.[3]. Er konnte jedoch seine Eltern dazu überreden, mit nach Berlin zu ziehen und lebt heute im Berliner Ortsteil Wedding.

Nach diversen Demos, die er an verschiedene Labels verschickt hatte, fand er seinen Weg zu dem Independent-Label Horrorkore Entertainment, das von MC Basstard geleitet wird. MC Basstard nahm Massiv unter Vertrag und veröffentlichte mit ihm das Horrorkore Mixtape Teil 1. Im Juli 2006 folgte Massivs Debütalbum Blut gegen Blut, für welches der Rapper mit bekannten Berlinern wie MC Bogy, Sido, Bass Sultan Hengzt, B-Tight und King Orgasmus One zusammengearbeitet hat. Am 22. August 2006 verließ Massiv Horrorkore Entertainment jedoch einvernehmlich wieder. Gründe für die Trennung wurden nicht genannt. Massiv unterschrieb daraufhin einen Künstlervertrag bei Sony BMG. Das Label soll Medienberichten zufolge 250.000für Massivs Karriere investiert haben.[4] In einem Interview erklärte der Frankfurter Rapper Azad, dass auch er Interesse hatte, Massiv bei seinem Label Bozz Music unter Vertrag zu nehmen.[5]

Massiv hat diverse Auftritte in Videos des Labels Aggro Berlin, wie etwa in Aggro Berlin Zeit von Tony D, B-Tight und G-Hot, Der Chef von Fler oder in Straßenjunge von Sido, auf dessen zweitem Album Ich er zudem mit einem Gastbeitrag vertreten ist. Am 23. Januar 2007 trat er für den Titel Ihr habt uns so gemacht im 90-minütigen TRL XXL Sido Special mit Sido auf. Auch Bass Sultan Hengzt, Fler, Alpa Gun, DJ Werd, Peter Fox und B-Tight waren in der Sondersendung zugegen.

2007 begleitet Massiv Sido bei der Halt's Maul - Zahl Eintritt!-Tournee. Bei dieser 25 Städte umfassenden Tour war der Rapper in sieben Städten vor Ort. Neben den bekanntesten Songs von Blut gegen Blut stellte er dabei erstmals seine neue Single Wenn der Mond in mein Ghetto kracht vor. Massiv berichtete auf der Tour außerdem, dass er sein eigenes Label Al Massiva gegründet habe, das einen Löwenkopf als Firmenlogo trägt.


Erste Erfolge und steigende mediale Berichterstattung

Massiv, Oktober 2006In der Spiegel-Ausgabe vom 16. April 2007 erschien ein fünfseitiger Bericht über Gangster-Rap im Allgemeinen und Massiv im Speziellen. Darin wurde unter anderem von den Umständen seines Sony-Vertrags gesprochen. Am 6. Mai 2007 wurde außerdem in der RTL-Sendung Spiegel TV ein Bericht über Massiv ausgestrahlt. Massiv, seine Mutter und verschiedene Sony-Mitarbeiter, die im Bereich Marketing tätig sind, kamen darin zu Wort.

Am 13. Juli 2007 erschien Massivs Soloalbum Blut gegen Blut als Re-Release. Darauf wurden sieben Gastbeiträge der ursprünglichen Album-Version durch neue Strophen ersetzt und weitere Titel hinzugefügt. Blut gegen Blut Re-Release stieg auf Platz 55 der deutschen Album-Charts ein. Drei Tage vor der Veröffentlichung des Albums war Massiv in der MTV-Show Urban TRL zu Gast, die er mitmoderierte. Das Video zu Massivs erster Single konnte in dieser und in weiteren Ausgaben der MTV-Sendung Platz 1 der TRL Most Wanted-Charts erreichen. Die Single Wenn der Mond in mein Ghetto kracht bescherte dem Berliner Platz 44 der deutschen Singlecharts.

Vom 25. Oktober bis zum 14. November 2007 war Massiv auf der Ein Mann, ein Wort-Tournee. Diese sollte auf die Veröffentlichung des zweiten Soloalbums, welches von Sony im Februar 2008 veröffentlicht wurde, vorbereiten. Auf der zwölf Städte umfassenden Tour wurde der Rapper von den Hip-Hop-Musikern DJ Desue und Beirut begleitet. Am 2. Februar 2008 erschien das zweite Studioalbum Ein Mann, ein Wort. Die Premium Edition des Albums war bereits in der dritten Januarwoche auf der Internetseite Amazon.de ausverkauft. Als erste Single wurde das Stück Weißt du wie es ist? ausgekoppelt. Das Video wurde, nachdem es zuvor mehrfach Platz 1 der TRL Most Wanted der MTV-Show Total Request Live erreicht hatte, aufgrund diverser Zuschauerbeschwerden am 29. Januar 2008 mit einer Tagessperre belegt und darf seitdem nur noch nachts ausgestrahlt werden.[1] Ein Mann, ein Wort wurde in der ersten Verkaufswoche 6.500 Mal verkauft und konnte damit Platz 18 der Media-Control-Charts erreichen. In der Schweiz wurde nach der ersten Verkaufswoche Platz 25 und in Österreich Platz 66 der jeweiligen Charts belegt.[6]

Ende 2008 absolvierte Massiv gemeinsam mit weiteren internationalen Rappern im Auftrag des deutschen Goethe-Instituts sowie einiger Kultureinrichtungen aus Dänemark, Frankreich und Großbritannien eine Tournee durch Palästina. Diese wurde mit European-Palestinian Hip Hop Concert Tour tituliert und führte die Hip-Hop-Musiker durch Dschenin, Nablus, Ramallah und Betlehem. Die Intention hinter den Auftritten war, dass die dortigen Jugendlichen einen gewaltfreien Lebensweg kennen lernen. Massiv trug seine Stücke zwar in deutscher Sprache vor, dafür wurden diese aber auch in arabischer Übersetzung den Zuschauern zugänglich gemacht. Während der Rapper seinen Auftrag, in der Region aufzutreten alsein Privileg, eine Ehre, etwas ganz Besonderes, als Palästinenser dort hinzureisen und auftreten zu dürfen“ ansah, wurde die Auswahl Massivs etwa durch Markus Löning, dem europapolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, kritisiert: „Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie das Goethe-Institut auf die Idee kommen konnte, Auftritte eines solchen Rappers in dieser von Gewalt zerrissenen Region mit staatlichem Geld zu unterstützen.“[7][8][9]


Musikalischer Stil
Massiv rappt auf rohen, simplen Beats. Seine Texte bestehen meist aus der Aneinanderkettung von Teilsätzen. Der Inhalt der Texte beschreibt meist seine bzw. imaginierte GewaltphantasienMit dem Säbelschwert schneid' ich euch die Zungen ab (Zungen ab)/bis die Zunge in die Lunge klappt«; aus »Opferfest«) und das Leben in sozial benachteiligten Milieus. Massivs pfälzischer Dialekt wirkt dabei „unberlinerisch“.


Kontroverse
Auf Grund seines Wechsels zum Major-Label Sony und seiner hohen Medienpräsenz wird er seitens der Untergrundrapper immer wieder angefeindet. In mehreren »Diss-Tracks« (Beleidigungssongs) wird Massiv des »Ausverkaufs« bezichtigt. Der Rapper Abusex veröffentlichte den Track Wahrheit über Massiv und bezichtigt ihn im Rahmen der Neuveröffentlichung des Blut gegen Blut-Albums beim Label Sony des »Verrats« an MC Basstard, dem Gründer von Massivs ehemaligen Label „Horrorkore Entertainment“. In einem Juice-Interview bezeichnete Massiv seinen Abgang von Horrorkore als glatten und sauberen Wechsel. Es gäbe keinböses Blut“[10] und er habe die Rechte an seinen bisherigen Veröffentlichungen Horrorkore Entertainment überlassen.[11]

Umso stärker wirkte der Beef mit Manuellsen und dem Ruhrpott-Duo Snaga & Pillath, die er in seinem Track Stellungsnahme angreift. Manuellsen und Snaga antworten mit Massiv hängt. In dem Juice-Interview erklärt Massiv auch diesen Streit als beendet: „Die machen ihr Ding, ich mach mein Ding und das war's.“ [12]

Neben diesen üblichen Streitereien im deutschen Hip-Hop polarisiert Massiv auch auf Grund seines Auftretens als Palästinenser. Islamistische Tendenzen weist der Rapper allerdings von sich. [13] Der bislang wenig erfolgreiche Untergrund-Rapper Bözemann attackiert Massiv und bezeichnet ihn in einem Video als »Juden«. Dieser vorurteilsbeladene »Angriff« erreicht im deutschen Hip-Hop eine neue Qualität, da er ausschließlich Massivs Herkunft zum Gegenstand hat und zudem antisemitisch ist. Mittlerweile beschäftigt sich der Verfassungsschutz Baden-Württemberg mit dem kontroversen Rapper albanischer Herkunft.[14] [15]

In einem Bericht von Spiegel Online wird behauptet, dass das LKA Hinweise darauf hat, dass Massiv bei einem kriminellen arabischen Clan, vom LKA Großfamilie genannt, Schutz und Verbündete gesucht habe. Im Januar 2007 sei auf einen von Massivs Beschützern geschossen worden. Es bestehe „vermutlichVerbindung zu einem Clan, in dem auch Bushido verwurzelt sei.[14]


Duisburg
Als Massiv am 8. Juni 2007 einen Auftritt in Duisburg absolvierte, wurde er von zwei Jugendlichen angegriffen und fiel von der Bühne in das Publikum. Die Angreifer flüchteten daraufhin aus dem Saal und wurden von Massivs Freunden und später auch vom Rapper selber verfolgt und verprügelt.[16]

In einer Stellungnahme nach dem Konzert erklärte Massiv, der Angreifer habe ihn mit einem Schlagring geschlagen, wobei er sich seinen Angaben nach eine Halswirbelverletzung zuzog.

Ein Sprecher der Polizei erklärte später, dass der Einsatz von 30 Polizeifahrzeugen notwendig gewesen sei, um die Ausschreitungen beenden zu können. Das Kulturzentrum, welches als Auftrittsort dienen sollte, wurde beschädigt, sodass ein Schaden von 5000 Euro entstand. Es wurde eine Anzeige wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung (mindestens durch gemeinschaftliches Handeln) und Beteiligung an einer Schlägerei eingeleitet.[17]

Die genauen Gründe für die Zwischenfälle sind nicht bekannt. Einige Medien mutmaßten, dass eine Aussage Massivs, in der er abwertend über die Mütter von Menschen aus dem Ruhrgebiet spricht, Grund für die Übergriffe gewesen sei. Dies wurde in der Entschuldigung des Rappers indirekt bestätigt.[18]

Am 22. April 2009 wurde Massiv wegen des Übergriffs auf die beiden Jugendlichen wegen gefährlicher Körperverletzung vom Amtsgericht Duisburg zu acht Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 1500 Euro verurteilt.[19]


Biel
Am 2. November 2007 kam es erneut zu Ausschreitungen bei einem Konzert von Massiv. In Biel, Schweiz, wurden im Anschluss an eine Auseinandersetzung während des Konzerts mehrere Reifen des Tourbusses aufgeschlitzt und Fenster eingeschlagen. Es wurden unter anderem Steine und Flaschen geworfen. Als Konsequenz mussten alle verfügbaren Kräfte der lokalen Polizei eingreifen.[20]


Bewaffneter Angriff auf Massiv
Am 14. Januar 2008 verübte nach Aussagen von Massiv ein Unbekannter auf offener Straße im Berliner Bezirk Neukölln einen Angriff auf ihn. Der Täter trat maskiert auf den Rapper zu. Es wurden mindestens drei Schüsse abgefeuert. Dabei erlitt der Rapper nach eigenen Angaben einen Durchschuss an der Schulter; die Ermittler hingegen sprechen lediglich von einemStreifschuss am Oberarm“.[21] In einer ersten Video-Stellungnahme nach dem Attentat bekräftigte Massiv seine Aussage, dass er einen Durchschuss erlitten habe und behauptete, dass dies von den Krankenhausmitarbeitern bestätigt werden könne.[22] Der Vorfall ereignete sich nach einem Interview bei Aggroradio im Studio des Labels Aggro Berlin um kurz nach 22 Uhr.[23]

Der Gesundheitszustand war bereits am darauf folgenden Tag wieder stabil.[24][25][26] In der Nacht zum 17. Januar musste Massiv jedoch erneut in eine Klinik eingeliefert werden. Der Grund dafür waren Krämpfe und Fieber sowie die Folgen des starken Blutverlusts.[27]

Es war das erste Mal, dass in der Rap-Szene in Deutschland ein Attentat mit einer Schusswaffe verübt wurde. Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich bei dem Angriff um eine Inszenierung gehandelt haben könnte, die als Werbung für eine angekündigte CD dienen sollte.[28] Massiv bestreitet den Vorwurf und bezeichnet Äußerungen in diese Richtung alszynisch, menschenverachtend und pervers“.[29] Der Rapper Joe Rilla nahm unmittelbar nach den Vorfällen das Lied Gangsta Paradies auf, in dem er sich mit Massiv solidarisiert.[30]



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