Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Nachbar«
Michael schrieb am 23.6. 2000 um 18:13:36 Uhr zu
Bewertung: 19 Punkt(e)
Mein Nachbar macht nie die Treppenhausordnung.
Deshalb wollte ich ihm eine Lehre erteilen, und zwar dergestalt, daß ich, des Mitternachts, meine Kammer verlassen würde, und ihm, mit heruntergelassenen Hosen und johlend, an die Tür Pinkeln wollte, und dies so, in einer Art und Weise, das der Urin sich durch Schlüsselloch sowie sämtliche anderen Ritzen und Rinnen, über seinen schmutzigen Linoleumboden ergäße, um einen fürchterlichen Gestank anzurichten.
Nun begab es sich leider so, daß just dieses Nachts mein Nachbar noch auf war um Fernseh zu kucken, alldieweil ich mich gerade an meinem Gürtel zu schaffen machte. Ich dies nicht ahnend, fuhr also fort. Mitten in der Tat nun, öffnet der Nachbar, wohl aufgeschreckt durch mein Triumphgeheul, die Tür, und wird Zeuge wie ich auf seine Türmatte uriniere. Er ist empört, heißt mich einen Narren, und ich selber, erschrocken und weiß wie Tünche, suche mein Heil in der Flucht, kopfüber das Treppenhaus hinunter, über die Straße zur alten Tankstelle, um mir dort 7 Dosen Holsten-Pilsener zu kaufen. Die Trinke ich noch auf dem Parkplatz, und laufe dann, fluchend und mit herabhängenden Hosen, über die sechsspurige Straße zurück zu meinem Mietshaus, die Treppe wieder hinauf, in meine Wohnung. Der Nachbar hatte sich schon wieder schlafen gelegt.
joachim schrieb am 4.5. 2000 um 20:17:01 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Meine Nachbarn sind Sufis. Nicht alle, versteht sich, die unten links, im Erdgeschoß. Freitags ist bei denen immer Gottesdienst, da geht ganz schön die Post ab. Als ich neu eingezogen war und das das erste Mal hörte, dachte ich, irgendjemand würde in einem Hinterhof Holz sägen. Bis ich irgendwann den Müll runterbrachte und merkte, dass das Geräusch aus der besagten Wohnung kam. Wie ich später erfuhr, praktiziert diese Sekte Trancegesänge, bei denen die Teilnehmerinnen, denn es handelt sich vorwiegend um Frauen, hyperventilieren.
Die Leiche schrieb am 22.8. 2011 um 22:58:12 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Schlegelmilchs wähnten sich im Glück. Jahrelang waren sie am Wochenende mit dem Motorrad über die kleinen Dörfer in ihrer Umgebung gefahren, und dann hing es da, groß und fett an dem großen Schuppen mit den 2 Holztoren: das Schild: »Zu verkaufen!« Ein Fachwerkhaus ! Sogar die Doppelfenster waren noch drinnen - original noch von der Errichtung des Hauses in den 20er Jahren ! Es war sorgsam saniert worden, auf eine Zentralheizung hatte man verzichtet: in der Waldreichen Gegend war Brennholz schließlich kein Mangel. Moderne Kaminöfen hielten mit Schlegelmilchs gemeinsam Einzug, und Frau Schlegelmilch stürzte sich sogleich auf den charmant verwilderten großen Garten, während Herr Schlegelmilch sich im Schuppen eine Motorradwerkstatt einzurichten begann. Da kam der Nachbar - einer von denen, bei denen sich Schlegelmilchs, wie es sich gehörte, mit einer Flasche guten Weines vorgestellt und auf gute Nachbarschaft angestoßen hatten. So ginge das nicht, sprach der Nachbar. Schlegelmilchs Auto auf der Strasse stünde ständig auf seinem, des Nachbarn Platz. Das wäre sein Platz seit über zwanzig Jahren, und es müsse doch alles seine Ordnung haben. Frau Schlegelmilch hielt dem Nachbarn einen Vortrag über öffentliche Strassen, redete sich regelrecht in Rage. Der Nachbar giftete zurück, wurde aber allmählich immer kleinlauter. Bis er sich schließlich mit dem Bemerken zurückzog, daß Schlegelmilchs schon sehen würden, was sie davon hätten. Und da griff in Herrn Schlegelmilch eine grauenhafte Vermutung Platz: es mußte doch irgendeinen Grund geben, warum so ein entzückendes Häuschen, nur wenige Kilometer von der Kreisstadt entfernt gelegen, in so exzellentem Zustand zu einem so günstigen Preis zu haben gewesen war.
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