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am 15.10. 2007 um 23:32:06 Uhr schrieb Reitersmann
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am 23.4. 2015 um 18:01:29 Uhr schrieb Wer gibt
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Assoziationen zu »Sporenreiter«
Reyem schrieb am 23.4. 2015 um 17:58:14 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Die Huldigung Böhmens nahm M. in Prag am 20. September 1562 entgegen; von dort ging er nach Frankfurt, wo ihn am 28. November die Kurfürsten zum römischen König wählten; am 30. November geschah die Krönung in herkömmlicher Weise; M. hatte sogar geschworen die Kirche als Kaiser beschützen zu wollen; er zeigte schon im December 1562 dem Papst seine Wahl an. Dieselbe zu bestätigen war Pius IV. bereit, wenn M. das Gelübde des Gehorsams ablegen wollte. M. wollte dabei nicht über den Rahmen des Herkommens hinausgehen; es gab noch eine Verhandlung über die anzuwendende Formel: schließlich erfolgte durch den Bevollmächtigten des römischen Königs im Cardinalsconsistorium zu Rom am 7. Februar 1564 die förmliche Huldigung vor dem Papst. Mittlerweile war M. auch in Preßburg am 8. September 1563 zum Könige von Ungarn gekrönt worden. M. hatte sowol bei dem Frankfurter als bei dem Preßburger Krönungsakte sich des Abendmahlgenusses enthalten, gestützt auf eine vom Papst ihm gewordene Erlaubniß. Es war also in denjenigen Ländern, in welchen Ferdinand seine Erbfolge zugelassen, der Antritt der Regierung M. gesichert, während er an seine Brüder Ferdinand und Karl, an jenen Tirol, an diesen Steiermark, Kärnthen und Krain nach der testamentarischen Verfügung des Vaters abzugeben hatte. Man darf vielleicht sagen, daß im letzten Lebensjahre des Vaters M. auf die Politik des Kaiserthums einigen Einfluß ausgeübt: er betrieb und förderte eifrig alle Schritte der Regierung, welche, sei es auf dem Tridentiner Concil, sei es neben dem Concile her, eine Reformation der katholischen Kirche erstrebten: Gewährung des Laienkelches, der Priesterehe, disciplinarische Reform des Klerus; seine Annäherung an die Protestanten hoffte man so vorzubereiten. Und man gewann einige Aussicht, daß der Papst dem Kaiser Concessionen für Deutschland bewilligen werde. Nach Ferdinands Tod (25. Juli 1564) begann M. seine eigene Regierung. Große Erwartungen hegte man in Deutschland von dem neuen Kaiser.
Die Gäule schrieb am 23.4. 2015 um 17:51:25 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Daß von uns der Winter scheide,
Wohl noch weiß ich, wer’s verriet
Amsel, du im schwarzen Kleide
Sangst das erste Frühlingslied
Aus dem Schnee, dem kalten, schwangest
Du dich auf zum kahlen Baum
Wen’ge glaubten, was du sangest
Und es schien sein schöner Traum.
Aber hier und da vernommen
Ward die Botschaft dir geglaubt
Ward es, daß der Lenz gekommen
Eh sich noch der Wald belaubt
Bald aus kühler Luft hernieder
Scholl der Lerchen Jubel auch
Und dann klangen tausend Lieder
Überall von Baum und Strauch.
Sagt, wer hat zuückgerufen
Aus der Fern’ die Sänger all
Die und einstmals Freude schufen
Durch der Kehlen süßen Schall?
Wem, zur Heimkehr sie zu mahnen,
War das rechte Wort bewußt
Ach, ein Sehnen wohl und Ahnen
Regte sich in ihrer Brust.
Und sie kamen, aufzuwecken
Aus dem Schlaf, was zart und hold
Blüh’nder Schnee glänzt in den Hecken
Auf den Wiesen blüh’ndes Gold
Junges Grün sproßt an den Zweigen
Ersten Rösleins Knospe springt
Denn vorüber ist das Schweigen
Feld und Wald und Heide klingt.
Herz, dem Lenz dich zu verschließen
Ganz umsonst wär all dein Müh’n
Oeffne dich, es zu genießen,
Dieses Klingen, dieses Blüh’n
In dem Blühen, in dem Klingen,
Löst sich leise Freud’ und Schmerz
Frühling kommt, so viel zu bringen
Sollt’ er dir nichts bringen, Herz?
Cire schrieb am 23.4. 2015 um 17:59:51 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Zunächst setzte M. die schon von Ferdinand begonnenen Schritte fort, eine Verbesserung der kirchlichen Zustände anzubahnen; eine Versöhnung der Religionsparteien glaubte man von einigen Concessionen der katholischen Seite erwarten zu dürfen; es war Ferdinand geglückt ein päpstliches Breve (16. April 1564) zu erzielen, durch das in bestimmten Fällen der Laienkelch von der Kirche gestattet wurde; über die Verwendung schon verheiratheter Priester im Kirchendienst war die Verhandlung noch im Gange. Nun bemühte sich M. überhaupt die Erlaubniß der Priesterehe vom Papst, immer mit gewissen Kautelen und Einschränkungen, zu erlangen; aber alle Aussicht auf weitere Nachgiebigkeit Roms wurde ihm genommen, seitdem der ganze Einfluß Spaniens sich gegen Derartiges in Rom geltend gemacht. Die Priesterehe blieb verboten, trotz aller Bemühungen des neuen Kaisers. Ja Papst Pius V. nahm auch schon 1568 (26. Mai) jene Erlaubniß des Laienkelches wieder zurück. Als ein Symptom war es beim Anfang der Regierung erschienen, daß M. die Bezeichnung „römisch-katholisch“ in „katholisch“ umzuändern angeordnet hatte (5. September 1564); die Anerkennung und Verkündigung der Tridentiner Concilsbeschlüsse dagegen konnte man von ihm nicht erringen; er hatte mit Cassander und Wicel eine Verhandlung und Berathung über religiöse Normen für seine österreichischen Länder führen lassen; er hatte auch gutkatholische Räthe zugezogen, da er als Landesherr sich zur kirchlichen Ordnung befugt und verpflichtet hielt. Aber bei dem Widerstreit der Ansichten und bei dem Mangel einer eigenen, festen und entschiedenen Haltung kam es zu nichts. Schon lange heischten in den österreichischen Herzogthümern die Stände Erlaubniß lutherischer Religionsübung; einiges hatte Ferdinand ihnen 1556 und 1562 schon nachgelassen; M. hatte sie als Erzherzog immer auf die Zukunft vertröstet. Jetzt betonte er dem Andringen seiner Stände gegenüber, 1566, daß er sich die geforderte freie Religionsübung nicht könne und wolle abringen lassen; aber bald nachher gab er doch nach, indem er dem Adel und den Herren in seinem Lande gestattete auf ihren Besitzungen, Gütern und Dörfern die Religionsübung nach der Augsburger Confession einzuführen oder fortzusetzen (18. August und 17. December 1568), eine Freigebung der Religion, die allenthalben das größte Aufsehen machte und bei den katholischen Mächten, bei Spanien und bei dem Papst die heftigste Entrüstung und Einsprache hervorrief. Es kam sogar zu langen Auseinandersetzungen über Religionsprincipien und Glaubensbekenntnisse zwischen M. und Philipp von Spanien. M. hielt an seiner Zugehörigkeit zur katholischen Kirche immer noch fest; er hatte auch einen gut katholischen Hofprediger in seinem Dienst, aber er lehnte jede gewaltsame Behandlung religiöser Abweichungen ab; friedlicher Belehrung und Unterweisung wollte er die Versöhnung der kirchlichen Gegensätze überlassen. Man könnte vielleicht sagen, daß seine Erklärungen der modernen Idee staatlicher Toleranz in Glaubensfragen nahe gekommen sind. Aber seine Charakterschwäche hinderte ihn doch an der nachdrücklichen Geltendmachung und Behauptung seines Standpunktes; er duldete Uebergriffe und Gewaltschritte von katholischer Seite; er war nicht dazu zu bringen, daß er die Ausweisung der Jesuiten aus Oesterreich, die mit ihren Provocationen und Angriffen gegen die Protestanten keinen Augenblick innehielten, verfügt hätte; er vermochte aber auch dem unter den Protestanten ausbrechenden Chaos hadernder Meinungen nicht ein festes Ziel zu setzen. Zwar hatte er bei seiner Erlaubniß protestantischen Gottesdienstes die Herstellung der Einheit unter den Protestanten geradezu als Bedingung aufgestellt; und es wurde nun auch mit der Zustimmung des Kaisers 1568 der Versuch gemacht, den Protestanten in Oesterreich eine Lehrordnung zu geben; Camerarius und Carlowitz und dann Chyträus wurden deshalb berufen; auch einflußreiche Leute aus der Umgebung des Kaisers wie Schwendi und Crato griffen in diese Conferenzen ein; endlich brachte im Mai 1569 Chyträus eine „Agenda“ zu Stande; sie hatte nicht Maximilian’s Beifall; sie wurde daher revidirt und mehrfach geändert; 1570 ging sie im Druck aus. Darauf erfolgte am 11. Januar 1571 die „Religionsassecuration“ für die österreichischen Protestanten. Aber der theologische Hader und Zank kam nicht zur Ruhe. M. hatte seine frühere Idee, ein landesherrliches Consistorium an die Spitze zu stellen, wieder aufgegeben: das hätte ja eine bestimmte persönliche Erklärung seines protestantischen Glaubens nach sich gezogen; er hätte seine passive Neutralität aufgeben müssen; davon aber schreckte ihn, wenn er vielleicht sonst den Muth gehabt hätte, die so energische, mit Drohungen untermischte Erklärung aus Spanien zurück. Auch die ständische Anstellung eines Superintendenten, die M. wünschte, scheiterte an den Differenzen der protestantischen Geistlichen. M. ließ schließlich die Dinge in ihrer Zerfahrenheit gehen; Alles, was er unternahm, war und blieb ein Halbes: gründlich hat er die protestantischen Hoffnungen von seiner Regierung getäuscht.
Die Gäule schrieb am 23.4. 2015 um 17:50:22 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Unter den zahlreichen belehrelld-unterhaltenden Beiträgen alls alten Gebieten des Wissens und Lebens feien hier nur genannt: iirftruetive Artikel über die iuteruatiouale elektrische Ausftellung in Paris von Ernst Hinkefuß, lebensvolle Schilderungen der Flotten- manöver bei Kiel von Hardert Harberts, intereffallte Mittheilungen aus der Jagd- und Hunde-Ausstellung zu Eleve von v.Hirschfeld fowie farbenfrische Bilder von den Dresden-Meißeller Festen der dentschen Knnstgenoff enschaft vouA.Wernick, welche fämmtlichen Aufsätze dllrch hillzugefügte Illustrationen von Meisterhand (Woldenlar Friedrich, Lndwig Beckmann. ll. A.) einen besonderen Reiz erhalteu werden. Außerdem: die Fortsetzulm uuserer Rubrik „Um die Erde“ von Rudolf Er oll an uebst anderen Studieu über Amerika, ilr erster Lillie aber „Bilder. aus dem Stilleu Oeean“ von dem bekannten Reisenden O.Finsch. Eiu hervorragendes Interesse dürften eudkich die uns von Dr. Kalthoff, dem tapferen Streiter für Religionsfreiheit und unabhängiges Denken zugesagten Artikel „Zllr Literaturgeschichte des Neueu Testaments“ in Allspruch nehmen, in welchen sich der geistvolle Versasser die Ansgabe gestellt hast im Gegensatze zu einer mystisch-unklaren Austassllng der Entwicklungsgeschichte der Bibel die rein-meuschliche mld natürliche Entstehung^ der ueutestameutlichen Schristeu in großen 8ügen kurz darzulegen ^ Re^l^u del. „Ga^.n^ub^..