Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 95, davon 85 (89,47%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 27 positiv bewertete (28,42%)
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Der erste Text am 17.7. 2000 um 12:30:18 Uhr schrieb
IchBinDerWahreMessias über IchBinDerWahreMessias
Der neuste Text am 3.12. 2013 um 00:02:18 Uhr schrieb
jenny über IchBinDerWahreMessias
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(insgesamt: 27)

am 12.1. 2003 um 03:58:49 Uhr schrieb
Flaschenhals über IchBinDerWahreMessias

am 4.2. 2004 um 17:07:36 Uhr schrieb
Zapf Dingbats über IchBinDerWahreMessias

am 7.5. 2003 um 18:12:13 Uhr schrieb
Andyx über IchBinDerWahreMessias

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Assoziationen zu »IchBinDerWahreMessias«

Nils schrieb am 4.5. 2001 um 14:59:49 Uhr zu

IchBinDerWahreMessias

Bewertung: 2 Punkt(e)

Man hat mir schon den Spitznamen »Jesus On Cocaine« verpaßt, was ich nicht verstehe, da ich kein Kokain konsumiere... ich könnte mir allerhöchstens vorstellen, daß meine aufgedrehte Art auf andere Leute den Eindruck macht, ich hätte mir 'ne Nase gezogen.

AlwaysUltra schrieb am 20.7. 2000 um 10:28:30 Uhr zu

IchBinDerWahreMessias

Bewertung: 2 Punkt(e)

«Schliesslich war, ein Traum, der wahr geworden ist, das Buch entstanden, das ich bin. Das ich immer schreiben wollte, von dem ich immer dachte, wie könnte es gelingen, das einfach festzuhalten, wie ich denke, lebe, schreibe» – schreibt Rainald Goetz im Klappentext von «Abfall für Alle», seinem Internet-Tagebuch, das jetzt auch als knallroter, fast 900-seitiger Ziegelstein vorliegt. Doch nicht, wie angekündigt als CD-Rom, was zwar konsequenter gewesen wäre, aber sicher nicht so eindrücklich die Hand beschwert. Ein Jahr lang, von Februar 1998 bis Januar 1999, war Goetz online gegangen. Hatte mitgeschrieben und Tag für Tag in den Rechner getippt, was in ihm und um ihn herum los war. Ein Text wuchs heran, dessen Reiz im Prozessualen und Flüchtigen lag, der heute noch nicht wusste, was morgen kommt und die Leserschaft vor unvollendete Tatsachen stellte. Der die Schlüssellochperspektive zuliess und doch Distanz wahrte. Der surfende Leser konnte zwar zwischen den Tagen hin und her springen, mit dem Autor interagieren konnte er nicht. Das war auch nicht Sinn der Sache. Goetz hatte ein neues Medium erschlossen, das Literatur praktisch in Echtzeit ermöglichte.
Herausgekommen ist am Ende ein «Roman eines Jahres», der mit einem Roman im eigentlichen Sinne natürlich wenig gemein hat. Der Held in diesem Buch heisst Goetz, und die Handlung ist sein Leben, was sonst. Der Stoff muss echt sein, so echt wie die Rasierklinge, die durch die Stirn schneidet. Daran hat sich seit seiner blutigen Lesung 1983 in Klagenfurt nichts geändert. Wer, wie er, das Schreiben als «Kollision von Welt und Ich» begreift, der hat nur ein Thema: Zeugnis und Rechenschaft ablegen, vor sich und der Welt. Deshalb schreibt er mit, wo er geht und steht, obsessiv bis zur Manie: Gedachtes, Gesehenes, Gefernsehtes, Telefongespräche, das Wetter, Träume, alles. Sein berüchtigter Notizblock ist der Wirklichkeitsrekorder, der das Jetzt einfängt, ehe es für immer und unwiederbringlich ins Gewesene, den Tod abtaucht. «Die Zeit. Nichts als ein Durchgangsaugenblick. Die geschehen zu lassen, zuzuschauen, was da passiert, durch die, wenn sie passiert, wenn sie da ist, da, da, da. Der Zeit der Ort zu sein, ganz einfach
Dementsprechend zerrissen, fahrig muss ein Text sein, der sich gegen diesen Vergänglichkeitssog stemmt. «Abfall für Alle» hat keine Form, ausser die der Gliederung durch das Datum, die Uhrzeit. Der, der da spricht, ist mal kurz angebunden und lapidarSonntag. Ruhetag»), mal redet er unkontrolliert drauflos, seitenlang. Er spricht mit sich, mit der Maschine und manchmal auch direkt zu den LeserInnen. Er berichtet vom Alltag eines Schreiberlebens, von der HaraldSchmidt-Show, von Büchern, die er gerade liest und immer wieder von den Wirren des Schreibens. Er kocht Suppe, kauft Blumen, staubsaugert, liest sich durch Zeitungsgebirge, hadert mit sich und seinen Projekten, und wenn gar nichts mehr geht, duscht er warm, so wie andere eine Zigarette rauchen. Wenns sein muss, dreimal am Tag.
«Alles geht mich an», schrieb Goetz 1986 in «Hirn», und das heisst, es gibt zu allem was zu sagen. Zu Schröder, Luhmann oder Schlingensief, zur ganzen öffentlichen Rede, dessen Teil sein Tagebuch bald war. Als Reflexionsbaustelle, als Ort der Kritik und der Theorie. Ja, oft war «Abfall für Alle» spannender als jedes Zeitungsfeuilleton. Das hatte die Webseite dem Buch voraus, dieses Wachsen, die Spannung, was Goetz heute zu dem und dem, was gestern war, zu melden hatte. Ob aus Berlin, München oder Tokio. Der Text ist das, was vom Tage übrig bleibt, was von ihm abfällt: das Protokoll der Praxis. Und er ist Abfall, weil er vom Werden und Verwerfen von Ideen erzählt, die sich wiederum in anderen Projekten kondensierten («Rave», «Celebration», «Jeff Koons» und «Praxis», seine Poetik-Vorlesung, die er im Frühjahr 1998 in Frankfurt hielt). Abfall auch, weil hier jemand Text am laufenden Band raushaute, mit Tippfehlern und ohne Gewähr, dass nicht morgen schon wieder alles ganz anders ausschaut. Zum Umschauen blieb keine Zeit, und Feinschliff war nicht gefragt: «Man setzt sich ja auch in einen Mercedes rein und fährt los und fühlt sich gut. Und nur der Depp denkt: toll verarbeitet
Sei es beim «urteilsmässigen Rumholzen» im Debattenwald oder der minuziösen, manchmal medizinisch-präzisen Beschreibung des Erlebten – «Abfall für Alle» zeigt Rainald Goetz bei dem, was er am besten kann: mit leuchtenden Augen die eigene Geschichte erzählen, die immer auch Befund am Hier und Jetzt ist.


aus der Literaturbeilage vom 7. Oktober 1999

alwaysultra: ichbinderwahremessias

chrmpf schrieb am 25.12. 2000 um 19:04:49 Uhr zu

IchBinDerWahreMessias

Bewertung: 4 Punkt(e)

Kannst du dir was Abgefuckteres vortstellen als ne Erleuchtung auf m Klo? Ich meine, du gleitest hinüber in die Intermedien samt Kopfleuchten und sitzt dabei auf dem Pott ohne die Zehntausend, die teilhaben an diesem heiligen Moment? Tragisch, einfach tragisch, aber möglich. Und ich kann dich trösten. I´m watching you.

die stille schrieb am 5.8. 2000 um 14:20:44 Uhr zu

IchBinDerWahreMessias

Bewertung: 1 Punkt(e)

Lebensformel
RainaldGoetz ist ein Sprachgewalttäter. Während einer Lesung beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb schneidet er sich 1983 mit einer Rasierklinge in die Stirn und führt so die »Punk«-Attitüde in die deutsche Literatur ein. Sein im selben Jahr veröffentlichter Roman »Irre«, mit dem verwirrenden wie kurzen Klappentext »Dont crywork!«, dient einer ganzen Generation als Manifest aggressiver Verweigerung.
In den 90er Jahren tauscht Goetz Punk und Haß gegen Rave und Versöhnung. Seine Freundschaft mit DJ Westbam und seine euphorisierende Berichterstattung über Techno und die Love-Parade sorgt für einigen Dissenz im linksintellektuellen Lager. Der Kulturkritiker Goetz, der für den »Spiegel«, »Konkret«, den »Merkur« und das »Kursbuch« schreibt, gerät in die Kritik.
Everhard Hofsümmer zeichnet die erstaunliche Wandlung von RainaldGoetz nach, in einer Collage aus Kommentaren, Musik, Zeitdokumenten und Zitaten des promovierten Historikers und psychatrieerfahrenen Arztes und Schriftstellers Rainald Goetz. Ein spielerisches Nachempfinden des Schaffens einer der kontroversesten Gestalten der deutschen Literatur.

alwaysultra

allekennenhieralle schrieb am 18.7. 2000 um 19:56:41 Uhr zu

IchBinDerWahreMessias

Bewertung: 3 Punkt(e)

»Und wie in diesem Moment, mit jedem Schlag und Herzschlag mehr, mit jedem Lungenzug, mit jedem Atem-ja und -nein, mit jedem Puls und Lidschlag und mit jedem Schritt noch immer mehr, mit einem Mal und wie in Zeitlupe rapide explodierend, diese Pille mit sagenhafter Macht zu wirken begonnen hatte.« (Rave - RainaldGoetz)

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