Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Kapitalismus«
brudersimplon schrieb am 22.11. 2006 um 15:01:53 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Der Kapitalismus ist ein riesiger, pulsierender Tumor mit einer ungeheuren, nicht überschaubaren Eigendynamik. In diesem Monstrum wachsen mit rasanter Geschwindigkeit kleine Blässchen zu aufgepumpten Blasen heran, bedingt durch synapsenartige Netzwerkverbindungen, die sich milliardenfach mehren, in andere Blasen hineinsprießen und sich zu diffenrenzierten Kernadern des Tumors verbinden. Diese wabbligen Pulsadern sind die Grundlage des Wachstumsprozesses. Sie ernähren sich von Menschen und sämtlichen, umgebenden, erreichbaren Ressourcen. Diejenigen Menschen, die sich im schwarzdunklem Inneren des Tumors befinden, motivieren sich gegenseitig mit blendenden Fantasiewelten. Der Blick nach »draußen« ist also recht attraktiv und weckt Hunger nach mehr ... weiter, schneller, tiefer eintauchen und sich aussaugen lassen ... jaaaaa ich spritz mein Innerstes nach Außen.
So wächst dieses Monster und frisst sich in seine Umwelt und macht sie sich zu Eigen - vom parallel stattfindenen Systemkanibalismus ganz zu schweigen - ... er frisst, frisst, frisst sich unheimlich fett, dick und fett, Beschleunigungszuwachs eingeschlossen. Von außen sieht man jedoch nur den instrumentalisierten, fresssüchtigen Menschen, hoffnungslos verloren für die basisuniversale Ethik. Für Eingeschlossene keine Chance: der Blutkreislauf wird angezapft und im Sinne des Systems tadellos eingepasst. Perspektivenwechsel? Generell möglich - gezwungen - ein abgetrennter Arm, ein abgehackter Körper verschaffen Abhilfe.
Es gibt nun einige Aussichten für unseren Tumor:
... durch seine ungeheure Eigendynamik und den erwähnten Systemkannibalismus frisst er sich selbst auf und implodiert irgendwann
... durch ungesunde, einseitige Ernährung oder durch einen umweltbedingten angeordneten Nährmittelstop vertrocknet er schlicht und einfach
... zahlreich existierende Geschwüre und Parasiten wachsen im Tumor heran und zapfen seine Basissaftbahnen an, um andere Strukturordnungseinheiten zu injizieren
Du Monster pass auf, pass besser ganz genau auf ... achja ich vergaß, es gibt ja keine zentralen Koordinierungseinheiten ...
brudersimplon
joachim schrieb am 14.3. 2000 um 17:25:35 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
Gesellschaftsform, die auf dem Privateigentum an Produktionsmitteln basiert. Obwohl, eigentlich ist es komplizierter, denn Kapitalismus, wie wir ihn kennen, bedeutet auch Massenkonsum, Sozialversicherung, technischer Fortschritt, Umweltzerstörung, Entfremdung, Flexibilisierung, und so weiter. Hat eine geschichtlich gesehen ziemlich ansehnliche Dynamik entfaltet und den Globus ziemlich umgekrempelt - nicht zuletzt unter Zuhilfenahme von Kolonialismus und Imperialismus. Heutzutage ist das natürlich vorbei, dafür haben wir die Globalisierung, die alles umkrempelt.
Nils the Dark Elf schrieb am 29.6. 2001 um 12:47:21 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Kapitalismus bedeutet: Profit machen, indem man die Leute erst unzufrieden macht, und ihnen dann eine Lösung für ihre Unzufriedenheit verspricht, die natürlich nur temporär ist.
Zum Beispiel: Erst wird per Werbung suggeriert, daß es a) wichtig ist, schön zu sein, daß b) schön sein bedeutet, einem bestimmten Ideal zu entsprechen (dem natürlich nur einer Minderheit der Bevölkerung entspricht), und daß es c) möglich ist, dieses Ideal mit bestimmten Diätprodukten, Kosmetika etc. zu erreichen.
Der Konsument ist erst einmal mit sich unzufrieden, weil er gelernt hat, daß er schön sein muß (weil alle Menschen in der Werbung schön sind), daß er aber nicht von Natur aus schön ist (weil er nicht dem Ideal entspricht), und daher muß er sich diese tollen Diätprodukte kaufen, um abzunehmen, und diese tollen Körperpflegeartikel, damit seine Haut auch so toll aussieht wie die von den Leuten im Fernsehen.
Eine Weile wird er mit diesen Produkten ganz zufrieden sein, aber dann wird er merken, daß er immer noch nicht so aussieht, wie es dem Ideal entspricht, und er wird weiter unglücklich sein und die Produkte kaufen, die man ihm anbietet, da die Werbung suggeriert, daß jeder schön sein kann...
mcnep schrieb am 9.5. 2004 um 12:52:33 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Beim Pizzataxi einer kleinen und familiär geführten Trattoria vorhin eine Bestellung aufgegeben: Vitello tonato, Lasagne, Pizza Napoli und Panna cotta. Kurz nach dem Auflegen erster Anruf: »Lasagne iste alle, gehte auch mit Canneloni?« »Jaja, auch ok.« Etwa zwei Minuten später: »Signore, Panna cotta iste gestern alle weg, habe ich Creme Caramel...« »Ja gut, nehmen wir die.« Etwa zwei Minuten später, diesmal hat sich der Telefonist wohl nicht mehr getraut, ruft die Chefin persönlich an: »Signore, hab ich Problem: Habe ich keine Sardellen mehr für Pizza Napoli... Solle ich nehmen Lachs? Iste gleicher Preis...« Stattdessen eine Margherita genommen und den Pizza Online–Bestelldienst gebookmarkt.
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