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Von meiner Freundin Miriam Schröder aus dem Jahre 2006
Neulich bei der Arbeit
BRRING! Das Telefon klingelte.- Schon wieder klingelte das Telefon. Wäre ich man bloß schon nach Hause gegangen. Na gut, ich ging ran und meldete mich professionell mit: „Tierklinik für Fortpflanzung!“ „Ja hallo hier ist Müller, ich habe da mal eine Frage: Der Arro lässt seit neustem alle Hündinnen leer*, können Sie da was machen?“
„Scheiße“, dachte ich, „schon wieder so eine Töle für eine Wichsuntersuchung!“. Ich versuchte freundlich zu bleiben und erkundigte mich nach den Daten des verhinderten Arro: Rottweiler, 8 Jahre, toller Vererber (wie sie alle dachte ich resigniert), seit Jahren im Deckeinsatz und nun drei Hündinnen in Folge nicht trächtig… „Vielleicht ja auch ein Zeichen Gottes“, überlegte ich, schloss die Augen und verabredete mich für den nächsten Tag 08:30 Uhr mit Frau Müller, Arro und der zusätzlich bestellten Animierdame zur andrologischen Untersuchung.
Am nächsten Morgen schüttete ich mir beherzt einen Extrakaffee in den verkrampften Magen und ging auf die Suche nach einer Helferin, die mir die Tulpengläser**, liebevoll auch Wichsröhrchen genannt, anreichen sollte. Vor dem Behandlungsraum angekommen wartete bereits die absurde Zusammenstellung haariger Tatsachen. Eine zierliche Frau Müller mit rosa Handtasche und knallroter Jacke mit weißem Fellkranz um die Schulter. In ihrer Hand eine dicke Lederleine, die zu einem breiten Stachelhalsband führte, welches um einen riesigen Rottweilerhals gequetscht war.- Arros Hals, ein fetter Rottweilerrüde im Endmaß, dem ein Sabberfaden aus der Lefze hing und dessen Hoden so tief runterhingen, dass sie fast eine 360 Grad-Drehung ausführen konnten, ohne dass dem Köter das irgendwie unangenehm erschien.
Ich begrüßte Frau Müller ohne ihr die Hand zu reichen, weil ich nicht wollte, dass Arro, der mich schon scheel aus seinen viel zu kleinen Augen anstarrte, dieses zum Anlass nehmen könnte, mir selbige abzubeißen. „Na denn man rin in die gute Stube“ sagte ich mäßig fröhlich und schloss die Tür auf. Ich erklärte Frau Müller, dass ich vor allen anderen Untersuchungen den Arro erst absamen würde, damit er durch die Manipulationen nicht vergrätzt und in seiner Libido beeinträchtigt sein würde („in dieser Hinsicht sind sie alle gleich“, dachte ich, „hat man ihnen erstmal einen runtergeholt, ist ihnen der Rest völlig egal“ und warf einen unsicheren Blick in das riesige Maul des Tieres). „Haben Sie für den Arro denn eine läufige Hündin zur sexuellen Stimulation dabei?“ fragte ich. „Ja“, bestätigte Frau Müller eifrig. „Meine Nachbarin züchtet Zwergpudel und hat gerade eine läufige Hündin zu Hause, die ich mir ausgeliehen habe. Wenn Sie den Arro kurz festhalten, gehe ich schnell zum Auto und hole sie“. Sie drückte mir die Lederleine mit dem sabbernden Arro dran in die Hand und verschwand in Richtung Parkplatz. „ZWERGPUDEL?!? Oh Gott“, dachte ich mit einem zweifelnden Seitenblick auf den fetten Arro, der mindestens 55 Kilo auf die Waage bringen musste.
Die Tür ging wieder auf und Frau Müller kam mit einer winzigen, schneeweißen Pudeldame mit alberner Hundefrisur herein. Das Pudelchen trippelte in einer Mischung aus aufgeregt und verängstigt zwischen den Beinen von Frau Müller umher.- Ich konnte sie nur zu gut verstehen!
Arro begann sofort bei ihrem Anblick zu fiepen und zu jaulen, das Sabbern ging in Geifern über und er zerrte mich ungeduldig hinter sich her auf Frau Müller und den Pudel zu.
Ich wurde hektisch, rief meiner Assistentin und der Besitzerin kurze Befehle zu und versuchte, an die Gummihandschuhe und die Vaseline zu kommen.
Da hatte Arro die Pudeldame, die jetzt hektische Quietschlaute von sich gab, auch schon erreicht und begrub selbige unter seinen riesigen Vorderbeinen. Ich fasste beherzt an sein Präputium und startete hektisch den ersten Absamversuch („zuerst wie zu Hause und dann immer schön zudrücken“, schoss mir mein mittlerweile schon ziemlich abgedroschener Dauerspruch aus den Übungen mit den Studenten durch den Kopf!“).
Arro reagierte wie eine Rakete, machte Friktionsbewegungen wie ein Weltmeister und versuchte die nun nicht mehr ganz weiße Pudeldame zu umklammern, welche ihm zu entkommen versuchte. Frau Müller feuerte Arro leidenschaftlich an während sie die Pudeline an ihrer Glitzerleine unter Kontrolle zu bringen versuchte. Ich hing derweil hilflos an dem erigierten Arropenis und hasste meinen Job.- Es war ein Inferno! Arro schliff mich auf Knien an seinem Penis, der mittlerweile eine beachtliche Größe und dunkelviolette Farbe angenommen hatte, zuckend hinter sich her durch -wohlgemerkt MEINEN- Behandlungsraum. Meine Helferin hatte schon längst das erste Tulpenglas vor Schreck fallen gelassen, die Scherben hektisch aus meiner und Arros Absambahn gefegt und versuchte mir nun auf mein beinahe hilflos klingendes „Röhrchen, Röhrchen!“, das zweite in die freie Hand zu drücken. Arro hielt überhaupt nix von der Reflexkettentheorie** und vollführte ohne Unterlass den verängstigten Pudel unter sich begrabend Friktionsbewegungen. Ich fing einiges von dem unkontrolliert umher spritzenden Resultat seiner Bemühungen auch tatsächlich auf, da gab mir der riesige Köter einen kräftigen Schubs und ich schepperte mit dem Kopf gegen den Behandlungstisch. Das Kopulationsorgan fest umklammert dachte ich: „Hilfe, ich werde zu Schweinereien gezwungen, für die man anderswo eingesperrt oder besser bezahlt wird!“.
Doch während ich noch darüber nachdachte, wie es um Himmels Willen nur so weit mit meinem Leben kommen konnte, schlug mir der völlig außer Rand und Band geratene Arro auch mein zweites Tulpenglas mit der kläglichen Ansammlung unserer gemeinsamen Bemühungen darin mit seinem voll erigierten Penis aus der Hand, wo es auf dem Boden zerschellte. Offensichtlich befreit von jeglichem Schmerzempfinden machte er weiter als sei nichts gewesen und begann mit dem Penis rhythmisch aber unkontrolliert gegen die traumatisierte Hundedame oder auch wahllos gegen das Bein seiner Besitzerin zu schlagen. Ich dagegen kontrollierte schon lange nichts mehr.-
Ich versuchte mit dem dritten Tulpenglas unermüdlich Beute zu machen und bemerkte besorgt, dass die Penisspitze sich durch das ständige Aufschlagen auf harten Gegenständen ungünstig verfärbte… Natürlich kam es wie es kommen musste: Es wurde noch viel schlimmer. Arro schlug mit seinem Genitale besonders hart auf und ritzte sich dabei den Schwellkörper an! Nichts von alledem schien den hypersexuellen Arro zu stören; er machte eher noch wilder weiter nicht darauf achtend, dass sein Erektionsblut in alle Richtungen spritzte: Durch den Raum, auf den völlig zerwühlten Pudel, dessen vorher schneeweißes Fell sich nun blutrot verfärbte, auf die Besitzerin, die nun endlich ihre albernen Anfeuerungen unterbrach und in mein Gesicht (an dieser Stelle wären hier Haare, Nase, Augen und leider auch Mund zu nennen).
„Frau Müller“, versuche ich meinen Standpunkt professionell rüberzubringen, während meiner Assistentin die Kinnlade auf der Brust hing. „Ihr Hund hat eine Schwellkörperverletzung! Das hört sofort auf zu bluten, wenn die Erektion abgeklungen ist.“ „Himmel hilf“, dachte ich verzweifelt, „Mir hat ein beschissener Hund blutig in den Mund ejakuliert.“ Ich dachte außerdem noch an vieles mehr: Den Mund mit Seife ausspülen, an ein heißes Bad, an Gehirnwäsche oder auch an Arbeitslager bzw. die Fremdenlegion.-
Doch anstatt auszuwandern ließ ich den blutigen Penis los und faselte mit der leicht irritierten Frau Müller darüber, dass die Untersuchung in 2-3 Wochen wiederholt werden müsse, wenn sich das malträtierte Geschlechtsorgan des schnaufenden Arro erholt hätte. Zusätzlich merkte ich an, das ich ihm den Penis noch schnell mit Iod-Salbe einreiben müsste, bevor ich den kläglichen Rest von Arros Körpersäften, die ich mühevoll und unter schwerem Materialverlust gewonnen hatte, unter dem Mikroskop untersuchen könnte.
Iod war an diesem Morgen das einzige, was Arros leidenschaftliches Kopulieren mit irgendwas unterbrechen konnte: Die Erektion verlor endlich an Ausprägung und die Blutung stoppte. Im wahrsten Sinne des Wortes hatte sich dieser Hund seine Erektion selbst abgelassen… Wieder etwas dazu gelernt!
Fahrig tropfte ich die vermaledeite Sacksuppe dieses Tieres auf einen Objektträger und schaute sie mir unter dem Mikroskop an: Alles mögliche war drin, nur kein einziges Spermium!
Mir blieb aber auch gar nichts erspart.
Ich schickte die sichtlich geknickte Frau Müller mit dem blutigen Knäuel Pudel und dem nicht befriedigt erscheinenden Arro ohne viele Worte nach Hause und wandte mich entnervt dem Chaos meines Behandlungsraumes zu.
Meine Assistentin legte geistesgegenwärtig den Arm um meine Schultern und meinte: „Ich glaube, dass am Ende immer die Frage nach dem Sinn steht! Das blutdurchtränkte Zimmer können wir auch später aufräumen“. Wie Recht sie hatte. In meinen Ohren noch ein deutliches Rauschen schlug ich einen dritten Kaffee vor und dachte nochmals über die Fremdenlegion nach…
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