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SuperUser schrieb am 3.8. 2005 um 15:10:11 Uhr über

Nicole

ups, jetzt wird`s feucht...
© Nicole


Von verschiedenen kleinen Aktionen mal abgesehen, war das vergangene Jahr ohne grössere Ereignisse. Von einem Erlebnis durfte ich ja schon berichten. Das meine Reitstiefel fast täglich schlammverschmiert sind, weiss jeder, der Pferde hat und diese auch selber versorgen muss. Das es Gelegenheiten gibt, wo Reitstiefel nicht ausreichen, wisst ihr auch. Mittlerweile konnte mich Peter auch von den Vorzügen einer Wathose überzeugen. Darüberhinaus empfinde ich es auch als sehr angenehm, in sowas zu stecken, zumal es Anbieter gibt, die die Frauenproportionen erkannt haben. Im Vergleich zu Reitstiefeln hat die Hose einen entscheidenden Nachteil: Frau sieht meistens nicht, wohin sie tritt...........

,, ups, jetzt wird`s feucht"
von Nicole

An einem sonnigen Mittwoch kamen wir in der Nähe von Daun an einem Weiher vorbei, der Peter´s Interesse weckte. Wer Peter kennt, weiss, das er an sowas nicht vorbei kommt, ohne zu prüfen, ob man da nicht auch durchkommt. Also anhalten, Stock suchen, zurücklaufen und stochern. Ich konnte schon von weitem das Leuchten in seinen Augen sehen. Sein Bericht: Etwa 30 cm Wasser, danach bodenlos! Wow, klang gut, aber da der Weiher direkt an der Strasse lag, kam die Besichtigung wohl nur Nachts in Betracht, also in einigen Stunden und punkt 23.00 Uhr waren wir denn auch da.


Auf Peter´s Anraten kletterte ich nackend in die Wathose. Mein Gott war das kalt! Aber nach einer Weile gar nicht mal so übel. Trotzdem musste eine Jacke drüber, wie sieht das denn aus? Der Weiher hatte einen länglichen Zulauf und dort stiegen wir vorsichtig ein. Das war ja schon wieder so kalt! Blödes Hobby, bei dem man ständig friert. Schon stand ich bis zum Schritt im Wasser und Matsch, denn der Untergrund war wirklich bodenlos und man konnte sich mit den Füssen so richtig schön eingraben. Hunderte von Blasen sprudelten hoch, die allerdings auch einen nicht gerade netten Duft verbreiteten. Wenn ich versuchte, den einen Fuss wieder rauszubekommen, sank ich gleichzeitig mit dem anderen tiefer, aber mit etwas Geschick konnte ich mich dann doch fortbewegen mit einem Gefühl, wie auf Wolken zu gehen.


Der Schlamm war so herrlich weich, das es richtig Spass machte, darin rumzustampfen und einzusumpfen. Ausserdem reichte er gerade mal bis zu den Knien. Wir wateten dann die etwa 15 Meter Zulauf ab und standen am Rand des Weihers. Während Peter auf die Mitte zusteuerte, versuchte ich Angsthase mich am Rand entlang und matschte so vor mich hin. Peter stand mittlerweile schon in der Mitte, also konnte es ja nicht so tief sein und ich steuerte auf den Baum zu, der etwas über den Weiher ragte. Um den Baum herum kam ich nicht, da es dort wohl doch sehr tief zu sein schien, also hangelte ich mich drum herum, trat auf etwas drauf, rutschte ab, und merkte dann 10cm tiefer, das ich den Fuss nicht mehr rausziehen konnte. Ich bekam weder den Fuss aus dem Stiefel noch den Stiefel aus dem, was mich festhielt.


Mein erster Gedanke war, das ich mich scheinbar von Natur aus manchmal etwas dämlich anstelle aber dafür konnte ich ja nun wirklich nicht´s. Warscheinlich sei ich zwischen zwei Wurzelarmen eingeklemmt, meinte Peter fachmänisch. Nur nützte mir das aber wenig, denn je mehr ich zappelte, umso höher stieg der Wasserspiegel und beim Bauchnabel war er schon angelangt. Peter zog an mir, an der Hose, wackelte am Baum, fluchte, aber nicht´s rührte sich. Da ich mit dem eingeklemmten Bein nicht stehen konnte, sank das andere immer tiefer in den losen Schlamm bis ich nicht´s mehr bewegen konnte. Die rettende Idee: Den Hacken vom Abschleppseil an die Wurzel und sie damit auseinanderziehen. Gute Idee. ,,Lauf nicht weg", meinter er und spurtete zum Wagen. Sehr witzig. Bloss keine Bewegung machen, denn der Wasserstand war bedrohlich nahe und mich trennten nur etwa 10 cm von nassen Füssen.

Nach einigem Fummeln hatte der Haken gefasst und Peter stellte sich auf festen Boden um zu ziehen. Langsam bekam ich um den Fuss Platz, konnte ihn rausziehen, sank dafür mit dem anderen warscheinlich 11 cm ein, schrie ,, ups, jetzt wird´s feucht» und die braune Brühe schwappte mir über den Rand. Peter warf mir das Seil zu, konnte aber auch nicht mehr verhindern, das die Wathose fast voll lief. Ich hielt mich krampfhaft am Seil fest und Peter zog mich an´s Ufer. Mit aller Kraft musste er mich auf die Wiese heben, auf der ich dann ,,auslief«.


Die Schlammbrühe schmeckte fürchterlich, der Duft war kaum zum Aushalten, es klebte die Gummihaut auf meiner und dieser ganz feine Schlamm war widerlich, als er mir am Hintern vorbeilief, während Peter meine Füsse hochhielt. Meine Jacke habe ich nicht einmal mehr mitgenommen. Aber so versaut konnte und wollte ich nicht nach Hause fahren. Und so kam die Idee auf, in den Bach zu steigen, denn ich hatte mich ja eh schon an die eisigen Temperaturen gewöhnt. Also auf Bauchnabelhöhe rein und warten, bis es nicht mehr weh tut. Das dauerte auch fast 15 Minuten. Die Erkältung war vorprogrammiert. Peter zählte bis drei und ich tauchte bis zum Hals ab. Ein irres Gefühl! Nicht´s für schwache Herzen, aber wahnsinnig prickelnd. Sowas von superaufregend! Wer sowas noch nie gemacht hat, sollte es unbedingt ausprobieren! Meinen kurzen Aufschrei hat auch niemand gehöhrt. Nachdem die Wathose nun richtig vollgelaufen war, zog Peter sie mir aus, machte sie innen und aussen sauber, sich über mich Lustig, kletterte wieder an Land, lies das Wasser rauslaufen und ich tippelte fröstelnd nach einigen schwimmrunden auch wieder die Böschung hoch. In der nassen Hose war es dann doch noch wärmer als ganz ,,ohne", nur Autofahren konnte ich nicht mehr, denn dafür war ich erstmal zu zittrig.


Die Erkältung kam dann natürlich, die Bettruhe auch, aber wer lässt sich nicht mal gerne so rundum vom Männe verwöhnen?

...hier ist die Story eigentlich beendet... aber Nicole erzählt auch gern wie's weiterging. Und das ging so:

...........und was danach geschah...

Aus dem Schnupfen wurde dann noch eine Grippe, die sich allerdings, wie ich denke, gelohnt hat. Wenige Tage später waren wir dann noch mal da, am hellichten Tage und haben uns die Gegend mal näher angeschaut. Es müsste doch möglich sein, ein solches Gelände selber zu gestalten. Nach dem wir dann tagelang, nein schon wochenlang durch unsere unmittelbare Umgebung gestreift sind, haben wir diesen Plan aber wieder verworfen, da der Aufwand zu gross schien und man ja bedenken muss, das das Grundstück einem ja auch nicht gehört.

Das war aber dann das Stichwort, denn wir haben über die Gemeindeverwaltung den Eigentümer des Weihers ausfindig gemacht und sind zu ihm hingefahren. Nachdem Peter ihm was von Mikrobiologie und ich von Heuernte und solchen Sachen erzählt habe, war der Eigentümer nicht mehr abgeneigt, uns das gesamte Areal, was mehrere Fussballplätze gross war, für eine begrenzte Zeit zu verpachten. So hatten wir nicht nur einen Platz für´s Wochenende, um den Campingbus artgerecht aufzustellen, ich konnte auch mein Heu selber machen und wir beide hatten noch so einigen Spass an unserem Hobby. Dann kam die Idee auf, den Zulauf zu sperren und den Ablauf zu vergrössern, damit der Weiher sich entleert. Nach verschiedenen Versuchen konnte man die Uhr danach stellen, das es etwa 2 Stunden dauerte und er Weiher war zu 90% leer. Da in der Brühe Fische eh nicht zu erwarten waren, brauchte man auch kein schlechtes Gewissen zu haben.

Was sich dann aber bot, war unbeschreiblich. Der Sumpf in seiner sumpfigsten Form lag vor einem und das haben wir sofort dann auch ausprobiert. Es war ein super Gefühl, nun durch den Schlamm zu waten, der jetzt aber an der Wathose kleben blieb und die Sache doch etwas erschwerte. Was ich früher nie durfte, konnte ich nun in aller herrlichkeit, im Schlamm nach Herzenslust matschen Nun konnte auch ich den Weiher auf voller Länge durchqueren, obwohl das sehr mühsam war. An der tiefsten Stelle sank ich bis zum Schritt ein und da war es auch nicht mehr so einfach, rauszukommen.Durch die häufigen Besuche wurde der Untergrund immer loser und mit der Zeit war es mir dann nicht mehr möglich, den Weiher komplett zu durchqueren, da ich mittlerweile so tief einsank, das ich von allein nicht mehr rauskam. Zum Schluss bin ich öfter bis zum Bauchnabel abgesoffen und konnte nicht mal mehr die Füsse bewegen. Und wenn das doch noch gieng, konnte ich durch in und herbewegen der Füsse so tief einsinken, das mir der Schlamm über den Rand zu laufen drohte. Dann aber wieder rauszukommen, war ein echtes Problem. Peter hat mich so einmal über eine halbe Stunde regelrecht ,,hängen lassen". Wir hatten immer zur Sicherheit ein Seil am Bulli befestigt und einer von uns zog das auch immer hinter sich her.

Wir Mädels sind ja in Bezug auf schmutzige Geschichten eher etwas zurückhaltend, mir machen dreckige Klamotten nichts aus, solange es nicht auf der Haut klebt. Aber in diesen Tagen habe ich festgestellt, das Schlamm nicht weh tut, beisst oder schwanger macht, denn ich habe abends am Feuer eine Wette gegen Peter verloren und der Wetteinsatz sah so aus: Ich musste mit normalen Jeans, normalem Hemd aber wenigstens mit Reitstiefeln in die Pampe und versuchen, das andere Ufer zu erreichen. Allerdings habe ich das nicht geschafft, ich bin schon ziemlich am Anfang steckengeblieben. Zumindest habe ich so die Scheu vor der klebrigen Masse etwas verloren.

Am 30.09 läuft der Pachtvertrag ab und dann werden wir uns auch wieder eine neue Stelle suchen müssen, was bei dem Wetter und der Umgebung der Eifel wohl nicht schwer sein dürfte...


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