Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Rotwein«
Stöbers Greif schrieb am 18.2. 2000 um 17:08:11 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Bodenfarbe
Althergebrachte Ansichten sehen Rotwein im Zusammenhang mit rotem, Weißwein mit weißem oder grauem Boden. Zwar scheint diese Vorstellung auf den ersten Blick richtig zu sein, doch gibt es viele Ausnahmen. Alle Versuche, den augenscheinlichen Zusammenhang zu erklären, sind rein spekulativ.
Gewiß aber hat die Bodenfarbe Einfluß auf die Temperatur im und unmittelbar über dem Boden. Dunkle Böden absorbieren die einfallende Sonnenlichtenergie stark und setzen sie in Wärme um. Sie reflektieren zwar weniger Licht als helle Böden, strahlen aber bei Nacht und bei Bewölkung mehr Wärme ab. Im kühlen Klima kommt das den Rotweintraubensorten, die im allgemeinen mehr Wärme zum vollen Ausreifen benötigen als Weißweintrauben, besonders zugute. Ein gutes Beispiel für die Nutzung dieser thermischen Eigenschaften liefert Deidesheim in der Pfalz, wo dunkles Basaltgestein auf den Weinbergböden ausgebracht wird, was zur Entstehung von Weinen mit ungewöhnlicher Süße beiträgt.
In dem ansonsten sehr kühlen Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer verhilft dunkelgrauer Schiefer dem Riesling zu vollerer Reife. In Belgien, an der äußersten nördlichen Grenze des europäischen Weinbaus, können (wie man sagt) Trauben nur noch auf bituminösen Schieferböden reifen. Andererseits wachsen im heißen Klima Südspaniens die besten Sherrytrauben auf den kreideweißen Albariza-Böden von Jerez.
Allerdings ist das Verhältnis von Bodenfarbe zur temperaturmäßigen Eignung für den Weinbau nicht eindeutig. So werden in manchen heißen Gegenden rötlichbraune Böden für den Weinbau bevorzugt genutzt (z.B. Hunter Valley in Neusüdwales, Swan Valley in Westaustralien). Vermutlich bringt die Wärmeabstrahlung am Abend und bei bedecktem Himmel für Reben immer noch Vorteile, obwohl sich die Tageshitze ungünstig auswirkt.
Besondere Spekulationen befassen sich mit dem vom Boden auf Laub und Trauben reflektierten Licht, worüber aber relativ wenig gesichertes Wissen vorliegt.
Die Farbe ist auch ein brauchbarer Indikator für sonstige Bodeneigenschaften. Schwarz weist beispielsweise auf einen hohen Gehalt an Mineralien bzw. an organischen Stoffen hin. Rote oder braune Färbung wird durch Eisenoxid hervorgerufen und bildet normalerweise einen Hinweis auf guten Wasserabzug, denn bei Staunässe wird Eisen zu farblosen Formen reduziert, die wegen ihrer besseren Wasserlöslichkeit ausgewaschen werden. Eine graue Bodenoberfläche zeigt das Absickern der Eisenverbindungen in die Tiefe an, wo sie oft in einem schweren Unterboden abgelagert sind.
Die Farbe des Unterbodens ist ein besonders wichtiger Indikator. Außer wenn er weitgehend aus Kreide oder Kalkstein in verwitterter Form besteht, weist ein weißer, grauer oder gefleckter Unterboden auf für den Weinbau ungenügende Durchlässigkeit hin, zumindest aber auf die Notwendigkeit, für guten Wasserabzug zu sorgen.
Stöbers Greif schrieb am 17.2. 2000 um 14:29:43 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Dornfelder.
1956 züchtete August Herold diese Sorte, die heute weithin als erfolgreichste Neuzüchtung unter den deutschen Rotweintrauben gilt. Da er den eigenen Namen schon an eine weniger gut gelungene Kreation (die sog. Heroldrebe) vergeben hatte, taufte er das neue Produkt auf en Gründer der württembergischen Weinbaufachschule. Die Kreuzung Helfensteiner x Heroldrebe hat in ihrem Stammbaum so ziemlich alle in Deutschland je angebauten Rotweinsorten und von diesen offensichtlich viel mehr ihrer guten als ihrer schlechten Eigenschaften geerbt.
Dornfelder bestitzt eine auffallend dunkle Farbe (was für das deutsche Klima, das der Pigmentbildung ja nicht gerade förderlich ist, doch eine bemerkenswerte Eigenschaft darstellt), kräftige Säure und attraktiv würzige Frucht sowie in manchen Fällen die Fähigkeit, durch Ausbau in Barriques zu gewinnen. Oft bietet der Dornfelder mehr Genuß als Spätburgunder, vielleicht auch weil dessen Erzeuger weniger ambitioniert sind. Im Weinberg läßt sich der Dornfelder bequemer kultivieren als der Spätburgunder, zeigt bessere Resistenz gegen Fäule als der Portugieser, besitzt kräftigere Stengel als der Trollinger, weist bessere Reifegrade als die erwähnten Sorten auf, reift früher als Limberger und erreicht ohne weiteres Erträge von 120 hl/ha. Qualitätsbewußte Erzeuger schränken natürlich seinen Ertragsreichtum ein.
Kein Wunder also, daß der Dornfelder als eine Art eierlegender Wollmilchsau des deutschen Weinbaus fast überall an Boden gewinnt, vor allem in Rheinhessen und in der Pfalz, wo er besonders wohlschmeckende Ergebnisse liefert.
namensindschallundrauch@der-nachtmensch.de schrieb am 22.5. 2002 um 21:03:07 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
jaja.. wenn man schon an die weinvorräte der eltern geht, sollte man sich vorher vom guten geschmack der eltern überzeugen...
ich vertraue ab jetzt lieber wieder auf meinen eigenen geschmack.
Liquidationsdefensive schrieb am 19.11. 2002 um 15:58:57 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Anrufer: »Ich möchte Ihnen einen schönen Rotwein anbieten.«
Ich: »Nein, danke.«
Anrufer: »Das Angebot ist aber sehr günstig, statt 40 Euro die Flasche nur 25 Euro.«
Ich: »Nein, trotzdem danke.«
Anrufer: »Es ist aber ein Bordeaux, ein 98-er. Kennen Sie sich mit Jahrgängen aus?«
Ich: »Nein, fast gar nicht.«
Anrufer: »Sehen Sie, 98 war ein wunderbar warmer Sommer. Was sagen Sie?«
Ich: »Ich kann mich nicht mehr erinnern.«
Anrufer: »Das Weingut ist sehr renommiert, und wir verkaufen Ihnen den Wein als Restposten zum Einkaufspreis. An dem Weingut ist Chateau Laffite Rothschild beteiligt. Das kennt man doch, nicht wahr?«
Ich: »Ja, den Namen habe ich natürlich schon gehört.«
Anrufer: »Na, sehen Sie. Ich schlage Ihnen vor, sich einfach mal 4 Kisten a 6 Flaschen zu sichern.«
Ich: »Waaaas??? Das ergibt ja Wahnsinnskosten.«
Anrufer: »Was stört Sie denn? Der Einzelflaschenpreis oder die Menge?«
Ich: »Alles stört mich.«
Anrufer: »Aber es ist ein Spitzenwein zum günstigen Preis, Einkaufspreis, günstiger geht es nicht.«
Ich: »Egal. Warum sollte ich Ihnen einen Wein abkaufen, den ich nie probiert habe.«
Anrufer: »Das ist kein Problem. Sie haben 3 Wochen Zahlungsziel.«
Ich: »Was hilft das? Und wenn er mir nicht schmeckt?«
Anrufer: »Dann, würde ich sagen, rufen Sie uns doch einfach an.«
Ich: »Ist mir alles viel zu umständlich, da gehe ich lieber zu der Weinhandlung, wo ich ab und zu Wein kaufe.«
Anrufer: »Die kann Ihnen aber nichts zum Einkaufspreis anbieten.«
Ich: »Doch, manchmal schon, ist ein guter Bekannter.«
Anrufer: »Dann wird der aber bald pleite sein.«
Ich: »Wenn Sie so weitermachen, werden Sie auch bald pleite sein.«
Anrufer: »Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag. Auf Wiederhören.«
Ich: »Danke. Ich Ihnen auch. Wiederhör'n.«
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