nackt
Bewertung: 46 Punkt(e)Der natürliche Zustand. Nichts peinliches. Nichts unanständiges. Und wenn der Wind weht spürst Du endlich, wieviel Haut Du besitzt.
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Der erste Text | am 8.5. 2000 um 12:46:40 Uhr schrieb Uli über nackt |
Der neuste Text | am 2.7. 2025 um 10:58:52 Uhr schrieb Bettina Beispiel über nackt |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 457) |
am 7.11. 2005 um 22:34:29 Uhr schrieb
am 3.1. 2008 um 18:29:28 Uhr schrieb
am 16.4. 2008 um 00:27:06 Uhr schrieb |
Der natürliche Zustand. Nichts peinliches. Nichts unanständiges. Und wenn der Wind weht spürst Du endlich, wieviel Haut Du besitzt.
Eines sehr heißen Tages im letzten oder vorletzten Sommer schwamm ich nackt in meinem Lieblingssee, der ganz versteckt und einsam im Wald liegt, wo genau, das verrate ich hier keinem. Wie immer war ich der einzige »Badegast«. Als ich endlich das Wasser verließ und nach meinem Handtuch griff, stand plötzlich wie aus dem Nichts diese junge Frau in Jeans und T-Shirt vor mir. Sie sah mich mit großen Augen an und richtete zu meiner nicht geringen Überraschung folgende Frage an mich: »Darf man hier nackt baden?« - was ich natürlich, mich um einen betont gleichgültigen Tonfall bemühend, gerne bejahte. »Ich glaube, ich warte damit, bis Sie gegangen sind«, waren ihre nächsten wiederum äußerst bemerkenswerten, aber genauso ernüchternden Worte, woraufhin ich mich mit einem unbestimmten Grunzen auf meiner Decke niederließ und mein Buch aufschlug. Nachdem die Frau eine Weile stumm auf den Teich hinausgeblickt hatte, fragte sie mich schließlich, wie lange ich noch zu bleiben gedenke. Als ich mit heiserer Stimme »so mindestens eine halbe Stunde« antwortete, fragte Sie, ob sie sich solange neben mich auf mein Strandtuch setzen dürfe. Ich deutete wortlos jedoch mit einladendender Geste auf den Platz neben mir, den sie aber erst nach einer weiteren Minute einnahm. Sie bot mir von ihren selbstgebackenen Heidelbeer-Muffins an, die sie aus ihrer Stofftasche hervorzauberte. Ich war zu aufgeregt, um den Geschmack der kleinen Kuchen wirklich zu genießen. Sie wies mich auf den Zickzackflug der blauschillernden Libellen hin, und ihre Augen, die ebenfalls blau waren, leuchteten. Sie trug Jeans und ein rotes T-Shirt. Ich war nackt. Sie saß direkt neben mir. Ein einziges Mal lachte sie kurz, als eine Eichel vom Baum in meinen Schoß fiel. Sie erzählte, daß sie auf Besuch bei ihrer Tante in F. sei und daß sie sonst nie vom Bauernhof ihrer Eltern fortkäme. Sie nahm mein Buch und fragte, wer John Irving sei, dessen Namen sie deutsch aussprach. Als die halbe Stunde schließlich vorbei war, zog ich mich an und sie stand auf, damit ich meine Decke einpacken konnte, setzte sich aber sofort wieder, jetzt auf ihre Stofftasche. Wir sagten einander tschüß. Bevor ich in den Wald eintauchte, wandte ich mich um, und sah, daß sie wieder stand und mir nachsah, als wartete sie, bis ich endlich verschwunden wäre. Auf dem Heimweg mußte ich fortwährend gegen die Versuchung ankämpfen, auf der Stelle wieder umzukehren.
Nackt bin ich wenn ich mich nicht mehr verstecken kann,nicht einmal vor mir selbst,wenn jemand auf den grund meiner seele schaut und ich weinen muss ,weil ich endlich erkannt wurde nicht nur gesehen...
Mit dir im Bett liegen, Körper an Körper, Bein an Bein, Bauch an Bauch, Brust an Busen, Arm an Arm, ... Decke drüber...
was gibt es Schöneres?
Was brauchen wir noch ein lästiges Nachthemd, einen Schlafanzug, ein T-Shirt,...?
Wir decken uns miteinander zu.
Für Naturvölker normal, für uns peinlich und anderswo verboten.
Auf jedenfall gesünder als moderne Kleidung, die mit ihren giftigen »strahlenden« Farben bei immer mehr Menschen Allergien auslösen.
...der ideale Zustand um im Sommer (oder eventuell auch schon ab April, gell?) nachts schwimmen zu gehen.
Nicht mehr ganz so irre, wenn irgendwelche Scherzkekse am Ufer entlang laufen, und die Kleidung mitnehmen wollen. Da muß man dann verdammt schnell sein, um rechtzeitig aus dem Wasser zu kommen.
So langsamm erwachte ich aus dem Dämmerzustand. Ich muss wohl kurz eingenickt sein. Wie automatisch fuhr meine Hand zur Manteltasche. Die Brieftasche war weg. Scheiße dachte ich. Der Mantel selber war auch nicht da. Das Hemd auch nicht. In mir kam Panik auf, kein Unterhemd. Ich rieb die Füße aneinander, keine Schuhe auch, selbst Socken hatte ich nicht an. Entschlossen fasste ich mir ans Knie. Dort wo sonst die Hose war, nichts. Nun musste ich allen Mut zusammennehmen und tasteten mit den Händen nach oben. Mein Herz pochte als ich mein bloßes Glied in die Hand bekam. Oh, nicht mal eine Unterhose hatte ich an.
Mit einem Ruck öffnete ich die Augen: ich war nackt!
Ein Glück, daß mir das in der Badewanne passiert ist und nicht im Bus. Es wäre mir auch unheimlich peinlich gewesen, vor all den Leuten.
Frauen laufen jetzt im Sommer meistens mit nacktem Nabel herum. Männernabel will kein Mensch sehen. Laut Eco sind Striptease-Tänzerinnen am Ende der Vorstellung dermaßen mit ihrer Nacktheit bekleidet, daß sie völlig unerreichbar werden.
Als ich im Fitnessstudio gefragt wurde, was ich den trainieren wollte fiel mir nichts genaues ein.
Ich antwortete »Ja« auf die folgenden Fragen:
Wollen sie fitter werden?
...ausdauernder?
...sportlicher wirken?
...die Bauchmuskeln trainieren?
...ihre Oberarme muskulöser wirken lassen?
Ich habe zwar bald wieder damit aufgehört dorthinzugehen, weil mir die Dancefloormusikberieselung und die selbstverliebten Leute dort auf die Nerven gingen, aber erst Jahre später ist mir die einzig wahre Antwort auf diese Frage was ich wirklich da wollte gekommen: Ich wollte einfach nackt gut aussehen.
Ich bin gerade nackt. Bis auf die Brille, versteht sich, sonst könnte ich nichts mehr lesen. Ein tolles Gefühl, vor allem, wenn man gerade frisch rasiert aus dem Bad kommt und jeden Lufthauch und jede Berührung auf der glatten Haut spürt...
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