Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
261, davon 247 (94,64%)
mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 66 positiv bewertete (25,29%) |
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am 8.11. 1999 um 21:19:10 Uhr schrieb Dragan
über Vater |
Der neuste Text |
am 14.1. 2024 um 10:07:49 Uhr schrieb gerhard
über Vater |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 119) |
am 24.1. 2010 um 00:45:39 Uhr schrieb Sascha1982wtal über Vater
am 24.6. 2017 um 12:18:37 Uhr schrieb Bettina Beispiel über Vater
am 6.10. 2003 um 15:11:05 Uhr schrieb Packmann über Vater
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Vater«
Maja schrieb am 22.12. 2001 um 07:42:13 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Meine Mutter ist ungerecht, boshaft, gemein, lieb, großherzig, hysterisch, lustig, lächerlich, unpassend, eine Lügnerin und kompliziert,.....
Mein Vater....war nie da. Er arbeitete als Feinmechaniker und hatte davor Forsttechnik studiert. Er hat die Kamera gemacht, für die andere einen Oskar bekamen. Er hat ein Haus gebaut in dem andere Wohnen. Er trank Bier. Als ich klein war hat er mal Puzzles mit mir gespielt. Und Rome. Und er hat mir Matheaufgaben gestellt und mir die Natur erklärt. Jetzt ist er tot.
Am liebsten habe ich mir seine Geschichten angehört, den durch sie hindurch konnte ich seine Gefühle und seine Weltanschauung erahnen. Schade daß wir so wenig Zeit miteinander verbracht haben. Ich habe ihn so geliebt. Jetzt trauere ich. Ich bin froh, daß wir uns an seinem Krankenbett voneinander verabschiedet haben. Wir haben uns in die Augen geschaut, und wußten beide, daß das jetzt die letzte und wichtigste Verabschiedung im Leben ist. Und dann haben wir beide gesagt: »Bis morgen«
bea schrieb am 19.3. 2003 um 21:58:24 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
eigenartig, wenn man plötzlich die Rollen tauscht und jetzt verantwortlich ist für den Vater und er nicht mehr für einen, da er fast stumm geworden ist und manchmal nicht mehr weiß, wer man ist. Schade, früher nicht viel mit ihm geredet, viel zu wenig weiß ich über ihn und sein Leben, seine Gedanken, die er nicht teilte. Er brachte mir in einem wunderschönen Urlaub, wo wir alleine in Österreich waren Schach bei, spielte mit mir Minigolf. Er machte alles mit, war mit mir schwimmen. Aber ich weiß nicht, was ihn wirklich bewegte. Und dann steht man in der Reha vor ihm und es freut einem das er eine Zeitschrift alleine umblättert, es ist das größte und man findet es albern, sich über so eine kleine Sache zu freuen, so daß man am liebsten Luftsprünge gemacht hätte. Sollten Väter nicht immer alleine eine Seite umblättern können?
Es ist nicht mehr der Vater, man kann nicht mehr an kommen, Papa - hilfst du mir mal. Aber er ist nicht tot, obwohl man immer das Gefühl hat. Denn Vater ist er nicht mehr, seine Windeln stehen an der Haustür, ich trage sie raus. Abfallprodukt eines Lebens.
Rufus schrieb am 23.9. 2000 um 00:31:15 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Vater
Du hast an Gott geglaubt,
du hast 6 Kinder gezeugt,
du hast ein Haus gebaut,
du hast Bäume gepflanzt,
du hast gemalt,
du hast gesungen,
du hast gearbeitet,
du hast gearbeitet,
du hast gearbeitet,
du hast geliebt,
du hast gefürchtet,
du hast Deine Tochter begrabscht,
du hast einen Herzinfarkt nicht überlebt.
Manchmal hasse ich Dich!
Meistens liebe ich Dich.
Das Gift schrieb am 27.4. 2004 um 18:25:04 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Und so geht es weiter bergab ... der alte Mann zieht seit letzter Woche das linke Bein hinter sich her, was wohl kein gutes Zeichen ist für jemanden, der seit 50 jahren raucht. Ihn in Gutmut langsam sterben zu sehen, tut weh. Manchmal schaut er für Stunden trüben Blicks aus dem Küchenfenster, behandelt Krämpfe mit Franzbrantwein und klassifiziert vorüberfliegende Hubschrauber und Jets, während ich seine Bücher zurück in die Bibliothek bringe, weil er sich seit kurzem entgegen seinem Fahrzeugführerschein, dem Pilotenschein, dem U-Boot-Schein und Panzerschein weigert, Auto zu fahren ... und sein Blick wird jeden Tag trüber, ich befürchte in absehbarer Zukunft das Schlimmste, das habe ich im Bauch und vor allem als Kloß im Hals bei jeder Begegnung: der alte Krieger wird nicht im Krankenbett sterben, so, dass alle Welt vorbereitet ist; nein, der alte Krieger wird sich militärisch verhalten und den Schmerz und das niemals Erreichte verneinen, um darauf schlichtweg zu sterben ... dann werde ich ihn finden, während sich die Welt beständig weiterdreht. So ist es und so wird es folgen ... das Aquarium mit den Neons, den Skalaren und dem dicken fetten Wels sind in dieser Hinsicht ein Lebensinhalt ... sein Lebensinhalt.
toxxxique schrieb am 12.8. 2001 um 14:35:56 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Ich fliege über Weihnachten nach Hause. Die Wartehalle am Flughafen ist voll Menschen, die sich über die Feiertage freigenommen haben. Als die Flugnummer aufgerufen wird, steige ich wie eine Puppe, die an unsichtbaren Fäden gezogen wird, in den Bus der die Passagiere zum Flugzeug bringt. Der Himmel ist fast weiß. Während des Fluges starre ich auf die dichte Wolkendecke unter mir herab.Ich bin unruhig, meine Hände zittern. Ich möchte gern rauchen, aber das darf ich hier nicht. Es ist ein Nichtraucherflug, da er nur zwei Stunden dauert.
In München regnet es in Strömen. Meine Mutter holt mich am Flughafen ab, sie steht lächelnd am Ausgang und schließt mich in die Arme. Ich lasse mich von ihr mit zum Haus meiner Eltern nehmen.
Ich bin unendlich müde. Sie sagt, ich müsse etwas essen und ein Bad nehmen, mich umziehen.
Sie spricht beinahe ununterbrochen während der Fahrt, aber jetzt bin ich froh, daß ich selbst nichts sagen muß. Als wir im Haus meiner Eltern angekommen sind, möchte sie, daß ich ein wenig bei ihr bleibe, vielleicht mit ihr zusammen eine Quizsendung ansehe.
Ich verspreche, das zu tun. Mein Vater ist nicht da. Er gibt an diesem Abend ein Konzert und wird nicht vor Mitternacht zurück sein. Ich lasse mir ein Bad ein. Das dampfende Wasser tut gut, die Wärme kriecht langsam in meinen Körper zurück. Meine Mutter bringt mir eine Tasse heißen Kakao und ein Butterbrot, das sie auf ein Tischchen neben der Badewanne stellt, aber ich kann nichts essen, mein Magen fühlt sich an, als läge ein Stahlring darum geschmiedet.
Wir sind Fremde, als wir später im Wohnzimmer nebeneinander auf dem Sofa sitzen. Wir schauen beide auf das Fernsehgerät, aber ich nehme nichts wahr als ihr fernes Lächeln. Sie freut sich über meine Gesellschaft und ich starre geduldig auf die Figuren auf dem Bildschirm und warte, bis die Sendung vorüber ist.
Dann stehe ich auf.
„Ich werde noch ein wenig ausgehen.“
Enttäuschung flackert über ihren zum Protest geöffneten Mund, weicht aber sofort einem milden Verständnis.
„Willst du den Wagen nehmen ?“
Ich schüttle den Kopf. „Die paar Meter in die Innenstadt kann ich auch zu Fuß gehen.“
Sie lächelt wieder. Ich bin erleichtert.
„Dein Vater und ich haben uns Sorgen gemacht, um dich.“ Ich möchte sie fragen, warum er das nicht selbst zu mir sagen kann, warum er das noch nie zu mir gesagt hat, warum er mir immer das Gefühl gibt, nicht sein Kind zu sein. Warum er mir das Gefühl gibt, Abschaum zu sein, eine wertlose Anhäufung von Knochen und Fleisch, die eine Beleidigung darstellt für seine eigene Genialität, an die niemand heran reicht.
Aber ich schweige und ziehe die Tür ganz leise hinter mir zu.