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im folgenden werden männliche personen als y und weibliche personen als x bezeichnet, örtlichkeiten als z bezeichnet
mail gruppe
personen aus dem direkten umfeld eines vergewaltigungsopfers haben
folgenden text verfasst:
allgemeines - grundsatz und diskussionsgrundlage - angebot
1. notwendige massnahme
ausschluss y bzw. y aus saemtlichen linken gruppen,
initiativen und zusammenhaengen.
das ziel ist es, einen schutzraum fuer vergewaltigungsopfer zu
schaffen.
im dem sinne, fuer eine andere welt zu kaempfen, moechten wir auch
den aspekt nicht vernachlaessigt sehen, der sich auf die situation von
taetern im allgemeinen bezieht:
y hat diese vergewaltigung begangen: eine kaputte gesellschaft
bewirkt verhaltensweisen, bei denen wir uns einig sind, sie in unserer
community nicht zu wollen! wir kennen den genauen background y
nicht, er zeigt jedoch psychotische verhaltensweisen, die auch von
irgendwoher kommen werden. schwarz-weiss-verhalten ist
kontraproduktiv. ziel ist eine gemeinsame handlungsweise, um
schutzraum herzustellen und y aus unseren freiraeumen zu
verbannen. es darf aber auch eine interaktion mit tullipan geben und
sie muss nicht geheimgehalten werden.
wenn sich eine taetergruppe bildet, waere es gut, wenn sie mit uns
kontakt herstellt.
2. enttabuisierung beginnt bei uns selbst
emotionen
es ist als besonders wichtig zu erachten, die eigenen emotionen
auszusprechen, seien sie auch noch so radikal und fuer andere nicht
nachvollziehbar bzw. ueber das ziel hinausschiessend!
das stichwort hierfuer koennte psychohygiene heissen.
es sollte klar versucht werden zu trennen: findung einer gemeinsamen
vorgangsweise und aussprechen, wie es in uns ausschaut und was fuer
dynamiken in uns ausgeloest werden und sich dem bewusst zu oeffnen
(kein geheimnis daraus machen). um als gruppe handlungsfaehig zu
bleiben, stoeren unausgesprochene gedanken, moeglicherweise mehr und
hemmen ein gemeinsames lernen in bezug auf diese situation.
vorwuerfe
was haette ich anders machen sollen? warum habe ich nicht... ?
nimm diese fragen und beantworte sie dir. in gespraechen mit anderen,
wie auch nur fuer dich allein. es wird dich sensibilisieren um in
neuerlichen und aehnlichen situationen schneller und entsprechender
reagieren zu koennen.
3. im umgang miteinander
traumatisierende erlebnisse sind(!) verstoerend.
bewirken im weiteren(!) verstoerende aktionen, reaktionen und unklare
kommunikation.
viele menschen, auch in unserer community, wurden mit situationen
konfrontiert, die traumatisierend wirken. traumatisierung endet nicht
mit beendigung der situation. was das aber fuer die einzelne
betroffene und auch fuer das umfeld bedeuten kann, wird erst im umgang
miteinander sichtbar bzw. fuehrt auch des oefteren zu verwirrenden,
unklaren, unaufloesbaren verstrudelungen, die wiederum zu
ueberforderung auf beiden / mehreren seiten fuehren koennen.
loesung: es ansprechen - ehrlichkeit zu sich selbst ist in erster
linie der schluessel zur macht im sinne von selbstermaechitgung (gibt
kraft)
vertrauensperson /-en suchen - kommunikation beginnen.
4. hilfe und unterstuetzung
die frauen vom autonomen frauennotruf sind eine wichtige initiative
in unserer bewegung.
ihre arbeit bietet eine professionelle grundlage, das thema der
sexualisierten gewalt anzugehen und mehr klarheit und ueberblick ueber
die vielschichtigkeit der auswirkungen zu erhalten.
falls dir eine person ueber ihre erfahrungen zu erzaehlen beginnt
oder etwas in diese richtung erwaehnt, nimm dir zeit und frag bei
unklarheiten nach.
bei eigener ueberforderung scheue nicht professionelle hilfe weiter
zu empfehlen / heran zu ziehen.
antwortmail y1
1.) ich habe mich immer verwehrt menschen auszuschließen, egal was sie tun oder getan haben. ausschließungs und bestrafungspolitik praktizieren regierungen und ist an sich eine »rechte« verhaltensweise. da ich über eine vergewaltigung weder informiert bin, noch gelegenheit hatte mit den betroffenen menschen zu sprechen, käme ich mir auch wie ein arschloch vor, eine derartige aufforderung ungeprüft zu erfüllen.
2.) das z1 ist keine einrichtung die als schutzraum dienen soll, sondern (abgesehen vom kultur und kunstprogramm) als raum, in dem versucht wird mit den zwischenmenschlichen problemen ohne ausgrenzung umzugehen. ziel einer alternativen kultur muss es sein mit problemen so umzugehen, dass wir keine gefängnisse mehr brauchen und ausgrenzung ist auch eine art von gefängnis. wenn fehlverhalten auftritt so sollte es doch möglich sein einen menschen der sich fehlverhält auch wieder dazu zu bringen, sich nicht fehl zu verhalten. das ist schließlich die aufgabe einer sozialen gemeinschaft. wenn man jeden ausschließen würde, der sich fehlverhält, gäbe es bald nur mehr einzelmenschen, denn wer ist schon ein perfektes menschlein.
3.) für eine neue welt zu kämpfen heißt, kriminelle anders zu behandeln, als dies die aktuelle gesellschaft tut. was macht die aktuelle gesellschaft: sie schiebt ab, sperrt ein, grenzt aus. keine auseinadersetzung mit tätern, keine reflexion, keine möglichkeit der wiedergutmachung (oder nur selten, bei jugendlichen etwa).
4.) ich finde es bedenklich angesichts der linken diskussionen über datenschutz fotos von menschen, die das nicht wollen, noch dazu in zusammenhang mit derartigen vorwürfen zu veröffentlichen.
5.) was mich immer wieder erstaunt ist, dass wenn es in »der linken« zu ernsthaften problemen kommt, anhand deren man beweisen könnte, dass eine linke einstellung die bessere ist, genau wieder die selben muster der herrschenden gesellschaft zum tragen kommen, das ist nicht sehr aufbauend und echt ernüchternd.
1.) ich habe mich immer verwehrt menschen auszuschließen, egal was sie tun oder getan haben. ausschließungs und bestrafungspolitik praktizieren regierungen und ist an sich eine »rechte« verhaltensweise. da ich über eine vergewaltigung weder informiert bin, noch gelegenheit hatte mit den betroffenen menschen zu sprechen, käme ich mir auch wie ein arschloch vor, eine derartige aufforderung ungeprüft zu erfüllen.
2.) das z1 ist keine einrichtung die als schutzraum dienen soll, sondern (abgesehen vom kultur und kunstprogramm) als raum, in dem versucht wird mit den zwischenmenschlichen problemen ohne ausgrenzung umzugehen. ziel einer alternativen kultur muss es sein mit problemen so umzugehen, dass wir keine gefängnisse mehr brauchen und ausgrenzung ist auch eine art von gefängnis. wenn fehlverhalten auftritt so sollte es doch möglich sein einen menschen der sich fehlverhält auch wieder dazu zu bringen, sich nicht fehl zu verhalten. das ist schließlich die aufgabe einer sozialen gemeinschaft. wenn man jeden ausschließen würde, der sich fehlverhält, gäbe es bald nur mehr einzelmenschen, denn wer ist schon ein perfektes menschlein.
3.) für eine neue welt zu kämpfen heißt, kriminelle anders zu behandeln, als dies die aktuelle gesellschaft tut. was macht die aktuelle gesellschaft: sie schiebt ab, sperrt ein, grenzt aus. keine auseinadersetzung mit tätern, keine reflexion, keine möglichkeit der wiedergutmachung (oder nur selten, bei jugendlichen etwa).
4.) ich finde es bedenklich angesichts der linken diskussionen über datenschutz fotos von menschen, die das nicht wollen, noch dazu in zusammenhang mit derartigen vorwürfen zu veröffentlichen.
5.) was mich immer wieder erstaunt ist, dass wenn es in »der linken« zu ernsthaften problemen kommt, anhand deren man beweisen könnte, dass eine linke einstellung die bessere ist, genau wieder die selben muster der herrschenden gesellschaft zum tragen kommen, das ist nicht sehr aufbauend und echt ernüchternd.
weitere antwortmail y1
also grenzen wir den täter aus, aber wohin!!! , den müll den ich nicht bei mir haben will stell ich dann dem nächsten vor die tür. sprich, ich weiss dass jemand ein vergewaltiger ist und lass ihn das sein, damit er bald die nächste frau vergewaltigt. das kanns für mich nicht sein. da muss ich doch was tun, aufhängen oder einsperren ist glaub ich ausser diskussion, also was lassen wir uns einfallen??
wenn eine vergewaltigte frau in meiner nähe ist, und der vergewaltiger dazukommt, ist es natürlich meine verantwortung, der frau beizustehen und sie zu beschützen, aber genau in dem moment kommt es erst zur auseinandersetzung mit dem problem. wenn ich den täter nun wegschicken würde, würde dieser sich deswegen nicht ändern. was passiert ist ist nun mal passiert, und damit, so schwierig und schmerzhaft es vielleicht ist müssen sich alle auseinandersetzen. auch das opfer. natürlich ist das opfer arm in diesem moment. ich schreibe das mit dem bewusstsein, dass ich selbst (bin zwar ein mann und wahrscheinlich werde ich nie ein opfer einer vergewaltigung sein) so reagieren würde. ich würde mich (und habe mich immer) mit menschen, die mir schaden, schmerz etc. zufügen sicherlich auseinandersetzen, nicht aus masochismus, sondern um etwas zu verändern, meinen einfluss geltend zu machen, auch versuchen zu verstehen.
was mich aber eben besonders stört ist, dass etwas verbreitet wird, was ich nicht nachprüfen kann.
wenn ich es nachprüfen wollte müsste ich mich mit beiden beteiligten treffen und sprechen.
wie auch y bemerkte ist das verbreiten von unüberprüfbaren informationen für unsere ansprüche eine sehr zweifelhafte vorgehensweise.
also wenn ich agieren soll bitte ich um nähere informationen. ich bin gerne bereit im z1 die problematik mit den beteiligten zu besprechen.
antwortmail y2
Hallo,
Schön, dass in diese Diskussion etwas Leben kommt. Man kann das Opfer sicher nicht verpflichten sich mit dem Täter auseinanderzusetzen. Eine Konfrontation des Opfers mit dem mutmaßlichen Täter unter kontrollierten Bedingungen kann nur auf Wunsch des Opfers erfolgen. Vergewaltigt zu werden bringt keinerelei Verpflichtung mit sich, das würde sonst die Dinge auf den Kopf stellen.
Wenn es also zu einer Situation kommt, dass eine Frau behauptet, von einem Mann vergewaltigt worden zu sein, der sich im selben Lokal aufhält, so könnte man diesen Mann höflich aber bestimmt des Lokals verweisen. Dies darf aber auch nicht dahingehend ausarten, dass das mutmaßliche Opfer absichtlich dem mutmaßlichem Täter nachstellt um ihn überall rauswerfen zu lassen.
mfg
antwortmail x1
Sag mal y1, hast du sie eigentlich noch alle?????
Wie möchtest denn gern „überprüfen“, ob da tatsächlich eine frau vergewaltigt wurde? Soll sies dir schildern, ob sie sich eh auch in keine widersprüche verstrickt? Magst an gynäkologen engagieren? Ist das dein ernst dass du dich mit einem vergewaltiger und seinem opfer hinsetzen willst und „drüber reden“???
Ich bin zugegebenermassen schon länger ned in z2 aber ich erinnere mich an einige diskussionen mit dir im letzten jahr was deinen umgang mit gewalttätern und von gewalt betroffenen im z und deine dahingehende verantwortung betrifft. Ich kann mich von daher nicht erinnern, dass es dir ein grosses anliegen gewesen wäre irgendjemand zu „beschützen“. Dein argument war, wenn ich mich recht entsinne, dass es nicht deine aufgabe ist zu entscheiden, wer ins z1 kommen kann und wer nicht – mein argument war, dass du das mit deiner nichtbetreitschaft, dich mit von gewalt betroffenen zu solidarisieren, sehr wohl entscheidest, weil wenn du die anwesenheit von tätern tolerierst die betroffenen ganz einfachausgeschlossen werden – nicht per beschluss sondern de facto. Somit ist das z1 deiner politik nach wohl mehr ein schutzraum für täter wovon ich mich bei einigen gelegenheiten ja selbst überzeugen durfte.
Wie ich sehe hast du diese politik mittlerweile soweit ausgebaut dass du dich (ungschauter, weil du weißt ja nach eigener aussage nicht, was „wirklich“ passiert ist) mit einem vergewaltiger solidarisierst – gratuliere. Damit schwingst du dich höchstpersönlich zum richter auf, der erst mal beide seiten hören will bevor er dann entscheidet, ob da eine vergewaltigung vorliegt – wie du das anstellen willst ist mir ein rätsel und ob das einen grossen unterschied macht zu „herrschenden mustern in der gesellschaft“ genauso.
Deine forderung, die betroffene solle sich doch bitte mit dem täter „auseinandersetzen“ und ihm vielleicht sogar helfen, sich zu „bessern“ ist einfach nur vollkommen daneben. Das einzige, was ich noch nachvollziehen kann, ist das argument, dass sich am verhalten des täters durch einen rauswurf nichts ändern wird – dazu soll er aber auch nicht dienen. Der sinn dahinter ist dass in linken, emanzipatorischen räumen eben grade nicht das faustrecht des stärkeren herrschen soll, das du mit deiner politik unterstützt.
Wenn du gerne täterarbeit leisten willst ist das von der betroffenen und ihren unterstützerInnen anscheinend gewünscht – go ahead, vielleicht „verstehst“ dann ja was. Wenn du allerdings das z1 in dieser form als täterschutzprojekt betreiben willst dann kann ich nur hoffen, dass die menschen vor ort die konsequenz ziehen und diesen raum meiden.
antwortmail x2
Ich möchte die Auseinandersetzung um das, was geschehen ist bzw. um das,
was y getan hat, nicht als Diskussion per e-mail führen - dazu fühle
ich mich zu sehr betroffen. Betroffen, weil es dauernd geschieht, weil
Frauen immer bedroht sind. Die Gewalt schlägt zu wie der Blitz und
zerstört den Frieden dieser Frau: Ihr Vertrauen auf Respekt, Liebe,
Unverletztheit. Was passiert aber nachher ? Frauen sprechen über die
ihnen angetane Gewalt kaum. In diesem konkreten Fall bin ich zudem in
sehr direkter Weise mit dem Täter konfrontiert, weil ich im z3 arbeite, wo der obdachlose y seinen Unterschlupf hat.
Ich will über dies alles reden. Ich will, dass wir Frauen - die wir
entweder selbst vergewaltigt, sexuell misshandelt worden sind oder die
wir anderen Frauen Beistand leisten wollen -, den gegebenen Anlass
nehmen, um uns zusammenzutun, um uns unsere Erfahrungen mitzuteilen und
uns gegenseitig beizustehen.
antwortmail y1
ja ich hab sie noch alle aber ich versuche schon zu verstehen und nachzuempfinden wie die sache von anderen gesehen wird und respektiere das. ich gehe halt davon aus, wie ich persönlich mit gewalt die mir gegenüber angewendet wird (und das hat es auch schon gegeben in meinem leben) umgehe. und ich hab halt erfahrungen gemacht aus denen meine perönlichen verhaltensweisen und ansichten dem gewaltproblem genüber entstanden sind. ich kanns eh nichts über andere drüberstülpen, empfindungen sind eben subjektiv, ich sag auch nicht wies gehen soll, ich gebe auch nur denkanstöße, bin auch nur ein naturprodukt.
ich hab mich vielleicht in der ersten reakrion auch nicht vollständig ausgedrückt. mir ist es vor allem darum gegangen, dass ich mich bloß aufgrund des ersten mails dem ausschluss y nicht anschließe, da ich das als vorverurteilung empfinde.
ich habe auch nie gewalt verteidigt oder gewalttäter, ich interessiere mich halt auch dafür wo gewalt herkommt und wie sie in gewissen menschen entsteht. und ich habe mal eine frage an alle linken:
ist es euer ziel eine straffreie gesellschaft zu entwickeln, oder wollt ihr bei dem bleiben wies jetzt ist.
es gab mal den justizminister yy, dessen utopie war eine gefängnisfreie gesellschaft.
umgang mit gewalt heißt für mich zu akzeptieren dass sie stattfindet, sowie ich akzeptiere dass krieg stattfindet hunger ausbeutung... und erst wenn ich dem problem, und damit den tätern, verursachern...in die augen schaue kann ich etwas ändern.
so sehe ichs nun mal.
ich hab das ganze auch einer alten bekannten gezeigt, eine ältere frau die auch schon viel schiaches gesehen hat. die hat mich in meinen ansichten bestätigt.
was mich noch interessieren würde, weiss jemand eigentlich was der y selbst dazu sagt, tuts ihm leid, will er sich entschuldigen, will er, so es eine möglichkeit gibt, entschädigung leisten, bestreitet er alles....
versteht !!! eigentlich wer auf was ich hinaus will, oder drück ich mich nachwievor unverständlich aus.
antwortmail gruppe
1. y hat eine vergewaltigung begangen.
2. wir sind so vertrauenswuerdig, dass wir niemals ungepruefte
vorwuerfe in so einem aussmass taetigen wuerden. wir koennen nicht
viel mehr ueber die genauen einzelheiten berichten. bombadiert uns
bitte nicht mit fragen. wir versuchen im interesse das opfer zu
schuetzen uns nicht ueber einzelheiten auszulassen.
3. der ausschluss bezieht sich auf die derzeitige situation, dass es
ein zusammentreffen zwischen vergewaltigungsopfer und y gegeben
hat und er das opfer ausgelacht hat. wenn es eines tages moeglich sein
sollte, das y und (!) das opfer miteinander ein gespraech ueber
das passierte/angetane fuehren sollten, und sie eine gemeinsame
loesung im umgang miteinander finden sollten, wird das unsere neue
vorgangsweise als gruppen und freiraum-gestalterInnen auf jeden fall
beeinflussen und es wird auch kommuniziert werden.
4. wir danken allen fuer ihre beitraege!!
antwortmail x2
Liebe Alle,
Ich möchte jetzt doch noch ein paar Bemerkungen machen.
Ich teile eure Überlegungen zum offenen, akzeptierenden Umgang mit Emotionen voll und ganz.
Und ja, unbedingt: Es muss diese Räume geben, die Frauen absoluten Schutz gewähren.
Nur weitet oder weiten wir sie doch bitte auf den gesamten Gesellschaftsbereich aus, denn auch dort draussen – und zwar hauptsächlich dort - halten sich gefährdete Frauen auf, gibt es gewalttätige Begegnungen, Übergriffe, Verbrechen. Vielleicht meint ihr, das geht über eure Möglichkeiten ?
Tut ihr es nicht, bleiben komplementäre Gefahrenzonen und Nichtschutzräume, welche den ausgeschlossenen – wie viele Gewalttäter glaubt ihr, auf diese Weise zum Verschwinden bringen zu können ? - doch sonst unbehelligt umherlaufenden Täter enthalten.
Einschub
An y1:
Wenn eine Frau behauptet, vergewaltigt worden zu sein, und der Beschuldigte dies abstreitet: wem glaubst du dann ? Wonach ermisst sich die Glaubwürdigkeit der Frau und wie führst du die Prüfung durch, ohne ihre psychische Integrität, ihre Würde abermals zu verletzen ? Die Konfrontation kann der Betroffenen nicht zugemutet werden. Fazit: Nicht das Opfer, sondern der Beschuldigte muss zu den Vorgängen befragt werden.
Damit sind wir gleich bei der Sache.
Ihr schreibt: „Es darf aber auch eine interaktion mit y geben“. Vielen Dank, aber es darf nicht nur, sondern es muss sogar und dies ist ganz unentrinnbar. Denn die Welt ist größer als die von euch zitierten linken Räume und Zusammenhänge. y ist jetzt in der Donaufelderstraße – mit mir und anderen Frauen darin - und ich habe mich notgedrungen mit ihm auseinanderzusetzen. Täterarbeit ! Dann kann ich gleich auch meine eigene, lang zurückliegende Vergewaltigung endlich aufarbeiten.
Eine muss die Krot fressen.
Ihr schreibt ausserdem über „Verhaltensweisen, bei denen wir uns einig sind, sie in unserer community nicht zu wollen!“
Seid mir nicht bös, - ihr meint es wahrscheinlich nicht so - aber das erinnert mich an den bei Fehlverhalten oder kriminellen Akten von Ausländern gängigen lapidaren Verweis:" des kennans bei eana dahoam mocha, oba ned bei uns.“ Wo bleibt aber der Anspruch auf Gesellschaftsveränderung, wenn man sich auf die eigene Verteidigung beschränkt ?
Eine kleine feine community und eine kleine heile Welt. Den Müll laden wir den anderen vor die Türe. Hier hat y1 recht.
Wenn ihr für eine bessere Welt kämpft, kommt ihr nicht um die damit verbundene soziale Verantwortung herum, und zwar auch in einem größeren Rahmen. Ohne sie gibt es keine Selbstermächtigung. Das hat aber nichts mit Mitschuld zu tun !
Der normale Weg wäre, den Täter der Justiz zu übergeben, wo er in der Zeit der Inhaftierung und im Rahmen einer Therapie Gelegenheit hätte, über sein Leben, seine Einstellung, seine Tat nachzudenken. Dies wollt ihr offenbar nicht, ihr müsst daher für eine Alternative in Form einer nicht-institutionalisierten Korrektur sorgen. In diesem Fall heisst das, es muss ! Männer aus der Community geben, die auf den Täter einwirken und mit ihm arbeiten.
zitat tullipan: ich bin sprachlos, im wahrsten sinne des wortes
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