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Naja, was soll ich sagen. Im Großen und Ganzen konnte so eine Untersuchung
 nicht gründlicher sein, deshalb schnallte ich die total erschöpfte Frau auch
 von dem Stuhl los und half ihr auf die wackeligen Beine. Beinahe wäre sie in
 ihrer eigenen Pisse ausgerutscht, die vorhin auf den Boden geflossen war,
 aber ich fing sie gerade noch rechtzeitig auf. Leider war mir der Urin
 irgendwie entfallen, deshalb waren meine nackten Füße auch die ganze Zeit
 immer durch diese Pfütze gelaufen und hatten die Lulle nun fast im ganzen
 Zimmer verteilt. Zum Glück konnte ich mir in einem Eimer mit Wasser dann den
 eigentümlichen Geruch von den Tretern entfernen, deshalb war es eigentlich
 nicht so schlimm - von dem Geruch mal abgesehen, der das Zimmer erfüllte, an
 den wir uns aber mittlerweile gewöhnt hatten. Da die Doktorin ihre Brille
 nicht selbst finden konnte, blind wie sie nun mal war, setzte ich ihr die
 Sehhilfe auf die Nase und wurde daraufhin sehr freundlich angeblinzelt.
 
 Ute zog sich jetzt langsam an, so als wäre sie weggetreten und könnte sich
 nur noch in Zeitlupe bewegen. Ich war schnell wieder voll bekleidet, deshalb
 half ich der Frau dann auch dabei, wieder alles so anzuziehen, wie es vorher
 war. Schließlich waren wir fertig und wischten sogar noch die Schweinerei
 auf, die Ute hier fabriziert hatte, auch wenn sie eigentlich nichts dafür
 konnte. Durch die geöffneten Fenster kam frische Abendluft herein und sorgte
 dafür, daß der Pissegeruch etwas erträglicher wurde. Draußen wurde es schon
 bald dunkel und mir fiel wieder ein, daß ich ja um 18:00 Uhr eigentlich zum
 Essen bei Gabriele verabredet war. Die Uhr im Zimmer zeigte schon 19:27 Uhr,
 deshalb hatte es keinen Zweck mehr, sich irgendwie zu beeilen - Mist!
 
 Naja, so schlimm war es auch wieder nicht und ein Gutes hatte die Begegnung
 mit Frau Doktor auf jeden Fall gehabt, denn die Spreizzange von dem
 Beistelltisch hatte ich unbemerkt in meiner Jacke verstauen können und
 außerdem noch eine, gar nicht mal kleine, Spritze dazugetan, die offenbar
 mit dem Gel aus den Plastikbeuteln gefüllt werden konnte, von denen ich auch
 noch zwei mitgehen ließ. Über diese kleinen Mitbringsel würde sich Tanja
 bestimmt freuen - hehehehehe! Auf ihre Augen war ich jedenfalls schon
 ziemlich gespannt!
 
 Zum Abschied gab ich Ute noch einen zärtlichen Kuß, den sie sehr freudig
 entgegennahm und eigentlich gar nicht mehr damit aufhören wollte. Erst als
 jemand an der Tür klingelte, ließ sie zögernd von mir ab und öffnete dem
 späten Besucher.
 
 Draußen im Flur standen zwei Polizisten - ein Mann und eine Frau. Irgend ein
 Nachbar hätte einen ziemlich lauten Schrei gehört und darauf hin waren die
 beiden dann hierher geschickt worden, um mal nach dem Rechten zu sehen.
 Naja, während Ute die beiden bereitwillig durch die Praxis führte und
 nochmal versicherte, daß sie nur geschrien hatte, weil ihr ein Glas mit
 einer Urinprobe heruntergefallen war, beobachtete ich die beiden etwas
 genauer.  Eigentlich sah ich mir nur die Polizistin an - Polizeimeisterin,
 wenn ich die Rangordnung richtig in Erinnerung hatte - und die bemerkte das
 natürlich.  Obwohl - oder gerade weil - sie wohl noch nicht so lange bei der
 Polizei war, schien ihr meine Verhaltensweise scheinbar verdächtig zu sein,
 denn wo auch immer sie sich gerade bei ihrer Inspektion der Behandlungsräume
 befand, sie schaute immer etwas mißtrauisch zu mir herüber, so als erwarte
 sie jeden Augenblick, von mir angefallen zu werden.
 
 Eigentlich war dieses Mädel viel zu niedlich, um eine strenge
 Ordnungshüterin zu sein, aber die Uniform stand ihr nicht schlecht. Warum
 man solch unmodische Hosen zur Dienstkleidung gewählt hatte, war mir zwar
 schleierhaft, aber ihr Po wurde darin trotzdem gut zur Geltung gebracht -
 wie ich erfreut feststellen konnte, als sie sich einmal zum Papierkorb
 herunterbeugte, um sich die Latexhandschuhe genauer anzusehen. Naja, ihre
 hellblonden und etwa schulterlangen Haare bildeten einen herrlichen Kontrast
 zu der schwarzen Uniformlederjacke und durch die Schirmmütze wirkte ihr
 Gesichtsausdruck etwas strenger, als es die freundlichen blauen Augen
 eigentlich zuließen. Helle Gesichtshaut und eine kleine Stupsnase paßten
 hervorragend ins Bild und vollendeten dieses Geschöpf in nahezu göttlicher
 Weise. Mit ihren 180cm war sie sogar ein wenig größer als ich, doch da sie
 flache Dienstschuhe anhatte, konnten wir uns genau in die Augen sehen, als
 sich die beiden Beamten dann wieder von uns verabschiedeten und sich nochmal
 für die Störung entschuldigten - es sei eben ihre Pflicht gewesen.
 
 Diese Frau war bestimmt das heißeste, was auf ihrem Revier zu finden war und
 die Kollegen mußten sich förmlich darum reißen, mit ihr Dienst zu tun. Ihre
 Stimme war sehr angenehm gewesen, auch wenn sie nur wenig geredet hatte,
 denn eigentlich hatte nur ihr Kollege die ,Untersuchung' geführt. Ich konnte
 mir nicht helfen, aber ein bißchen schade fand ich es schon, daß wir uns
 wohl nie wiedersehen würden. Naja, wahrscheinlich lag es einfach daran, daß
 mir Frauen in Uniform schon immer gefallen haben. Damals bei der Armee waren
 einige weibliche Sanitätsoffiziere in unserem Stützpunkt stationiert gewesen
 und eine von denen hatten ihren Dienst zur Aufrechterhaltung meiner
 Kampfkraft sehr ernst genommen. Nach Dienstschluß verließen die Kameradinnen
 den Stützpunkt und fuhren nach Hause, nur für sie war es zu weit, deshalb
 hatte sie die ,Stube' für sich allein. Ich mußte auch nicht nach Hause,
 deshalb ergab es sich dann nach einigen Wochen, daß wir beide uns die Zeit
 eben anderweitig vertrieben - Jungejunge! Jeden Tag trieben wir es
 miteinander bis zum umfallen. Nur vor Gefechtsmärschen oder Übungen mußten
 wir eine Pause einlegen, damit ich auch mal Leistung in dienstlicher
 Hinsicht bringen konnte. Genaugenommen konnte sie gar nicht genug kriegen,
 deshalb bat sie mich dann später, auch an den Wochenenden in der Kaserne zu
 bleiben, was ich auch tatsächlich tat, denn sie war damals wirklich daß
 tollste, was ich mir vorstellen konnte. Naja, lang ist's her!
 
 
 
 Das Abendessen
 Auch ich verabschiedete mich also endgültig von Ute und verließ die Praxis.
 Da ich immer noch nicht genau wußte, wo in Wuppertal ich war, traf es sich
 ausgezeichnet günstig, daß ein Taxi um die Ecke bog und dann einen Fahrgast
 aussteigen ließ. Ich rannte also hin und teilte dem Fahrer mit, er möge mich
 erst zu meinem Hotel fahren und dort auf mich warten, bis ich geduscht
 hätte, um mich dann zu der und der Adresse zu fahren - zu Gabriele, die
 bestimmt schon recht sauer sein würde. Am Hotel stieg ich dann aus und lief
 zur Rezeption, wo mir Karl mit einem Grinsen den Schlüssel zu Zimmer 313
 aushändigte. Er spielte damit wahrscheinlich auf die Sache mit Ivette an,
 deshalb lächelte ich breit zurück und lief dann die Treppe hinauf. Oben
 angekommen, riskierte ich einen vorsichtigen Blick durch den Flur, ob nicht
 irgendwo die immer geile Ina herumlauerte und auf mich wartete. Es war
 nichts zu sehen, deshalb konnte ich die Tür zu meinem Zimmer beruhigt
 öffnen, auch wenn ich dies extrem leise tat, um keinen unnötigen Verdacht zu
 erregen, falls sie doch irgendwo auf der Lauer lag.
 
 Ich hatte Glück, denn mein Zimmer war menschenleer, und deshalb hinderte
 mich auch nichts daran, ersteinmal ausgiebig zu duschen - herrlich!
 Sichtlich erfrischt schaute ich danach in den Spiegel und hielt es für
 angebracht, nochmal meine Bartstoppeln zu entfernen. Schließlich verließ ich
 frisch rasiert und in sauberer Kleidung mein Zimmer und begab mich zügig zum
 Ausgang.
 
 Die geklauten Utensilien verstaute ich im Kleiderschrank und legte etwas
 Wäsche drüber. Ich konnte tatsächlich meinen Schlüssel bei Karl abgeben und
 wieder zum Taxi eilen, ohne Ina oder Tanja zu begegnen, und das war schon
 ziemlich merkwürdig, wenn ich mir die letzten Tage so in die Erinnerung
 zurückrief. Gut. Es war schon irgendwie komisch, daß es mich freute, den
 Beiden entkommen zu sein, deshalb schüttelte ich leicht mit dem Kopf und
 kicherte sogar ein wenig.
 
 Der Fahrer schaute mal kurz zu mir herüber, konzentrierte sich aber dann
 wieder auf seine Arbeit. Es war verrückt! Zwei so heiße Weiber waren
 praktisch permanent geil auf mich - ließen sogar fast alles mit sich
 machen - und ich hatte nichts besseres zu tun, als ihnen auszuweichen, um zu
 einer anderen Frau zum Abendessen zu fahren, nachdem ich vorher sogar noch
 meine Urologin durchgevögelt hatte - unfaßbar! Genaugenommen konnte sich ein
 Mann nichts besseres Wünschen, als Ina oder Tanja, denn die waren - jede auf
 ihre Weiseecht Klasse. Ich konnte sie sogar im Doppelpack haben, denn
 schließlich hatte Ina mich ja gewissermaßen an Tanja ,weiterempfohlen', wenn
 man es mal genau nimmt, und zu dritt hatten wir es ja immerhin auch schon
 getan. Was wollte ich eigentlich noch mehr?
 
 Ich hatte keine Zeit, darauf eine Antwort zu finden, denn das Taxi hielt an
 und ich war offenbar dort, wo Gabriele wohnte. Ich zahlte den happigen
 Fahrpreis und ging dann zur Tür des Hauses mit der passenden Adresse. Ich
 war mir nicht sicher, ob ich klingeln sollte, denn natürlich war ich viel zu
 spät dran und konnte mich wohl auf eine gehörige Fluchtirade gefaßt machen,
 denn immerhin mußte das Abendessen mittlerweile eiskalt sein. Naja, Feigheit
 vor dem Feind war uns damals abtrainiert worden, deshalb drückte ich
 unsicher auf die Klingel und wartete nervös, bis nach etwa dreißig Sekunden
 die Tür geöffnet wurde - mit einem elektrischen Türöffner.  Gabriele wohnte
 im dritten Stockwerk, deshalb dauerte es etwas, bis ich vor der Wohnungstür
 ankam und dort schon von ihr erwartet wurde - dieser Blick verhieß nichts
 gutes und konnte bestimmt Wasser zum vereisen bringen!
 
 »Ehm. Also ich... naja... entschuldige bitte, aber...«, setzte ich
 verzweifelt zu einer Erklärung an, wurde aber von Gabriele unterbrochen.
 »Da bist Du ja schon. Komm doch erstmal rein.«, meinte sie in einem Ton, der
 irgendwie hinterhältig und lauernd klang. »'n bißchen spät dran, was?«,
 meinte sie vorwurfsvoll, als wir im Flur standen und meine Jacke auf einen
 Hacken gehängt wurde.
 
 »Ja, leider.«, gab ich kleinlaut zu und machte dabei einen Blick, der jeder
 Frau das Herz vor Mitleid zerreißen mußte - außer Gabrieles, wie ich
 entsetzt feststellte. Sie war offensichtlich ein ganz schön harter Brocken
 und würde sich nicht so leicht mit halbherzigen Ausreden abspeisen lassen.
 Aus diesem Grund war es wohl das Beste, ihr die Wahrheit zu erzählen,
 wenigstens den Teil davon, der relevant für sie sein konnte - Ohman!
 
 »Nimm doch bitte Platz«, redete sie vor sich hin und deutete auf einen
 bequemen Stuhl, der an einem festlich gedeckten Tisch im Wohnzimmer stand.
 Sie hatte sich wirklich Mühe gegeben und sogar die Servietten mit einem
 schwierigen Faltmuster so geformt, daß sie wie Schwäne aussahen - Origami
 nennt man soetwas, glaube ich. Auf der scheeweißen Tischdecke befand sich
 noch ein anderes hellblaues Tuch, so daß die Papiertiere darin schwimmen
 konnten. Als Inseln waren die Teller drapiert und sorgfältig mit dem
 Eßbesteck in die perfekte Lage gebracht worden. Links und Rechts, außerhalb
 des blauen Sees, befanden sich zwei silberne Kerzenhalter, mit jeweils zwei
 blauen und einer grünen Kerze. Die Kerzenhalter selbst standen auf kleinen
 Brettchen, die ebenfalls grün waren und mit winzigen Blümchen bemalt wurden,
 um den Eindruck einer saftigen Frühlingswiese zu erwecken. Alles in allem
 war dieser Tisch mit Abstand der netteste, den ich je vorher gesehen hatte -
 besonders durch die winzigen, echten blauen Blüten, die auf der weißen
 Tischdecke verteilt lagen - wau!
 
 Während mein Gewissen immer schlechter wurde, hatte ich wohl nicht bemerkt,
 wie Gabriele in die Küche gegangen war um von dort das Essen zu holen. Erst
 jetzt, als sie ein kleines Tablett auf dem Tisch abstellte, wurden meine
 Gedanken etwas abgelenkt und ich sah von der Dekoration auf in ihre Augen -
 sie wich mir aus und verschwand wieder in der Küche. Toll, ich hatte sie mit
 Sicherheit tief gekränkt! Sie mußte ewig an den Feinheiten des Essens
 herumgekocht haben, sich schon auf mein Gesicht freuend, wenn ich den ersten
 Happen davon kostete, um gleich darauf in Verzückung zu geraten. Außerdem
 war all ihre Hingabe auf diesem Tisch zu sehen, deshalb kam ich mir wirklich
 schäbig vor, ihr diesen Abend so gründlich versaut zu haben. Ohman! Niemals
 konnte ich soetwas wieder gutmachen. Wenigstens ein paar Blumen hätte ich
 mitbringen können! In diesem Moment war ich völlig deprimiert, denn ich
 hatte erkannt, daß ich wirklich ein gefühlskaltes Schwein war und dadurch
 diese zartfühlende Frau bestimmt zutiefst erschüttert haben mußte. Nur durch
 ihre Höflichkeit war es mir erspart geblieben, achtkantig durch das Fenster
 geschmissen zu werden! 
 
 
 
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