Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 38, davon 38 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 31 positiv bewertete (81,58%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 27.8. 2002 um 01:41:09 Uhr schrieb
Maeggi über bericht-aus-venezuela
Der neuste Text am 20.8. 2011 um 14:07:16 Uhr schrieb
Sluanhsc über bericht-aus-venezuela
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(insgesamt: 6)

am 31.10. 2002 um 19:16:13 Uhr schrieb
Mäggi über bericht-aus-venezuela

am 6.11. 2002 um 00:57:23 Uhr schrieb
Mäggi über bericht-aus-venezuela

am 9.9. 2005 um 21:34:21 Uhr schrieb
Voyager über bericht-aus-venezuela

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Bericht-aus-venezuela«

Mäggi schrieb am 3.12. 2002 um 17:12:39 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 6 Punkt(e)

die muecken in der gran sabana heissen puri-puri, sind wie obstfliegen, nur schneller, und ich sehe aus wie beulenpest... nur wenn es windig ist, ist ruhe. das war gott sei dank auf dem tepuy der fall, was aber wiederum schlecht fuer das lagerfeuer war, aber das haben wir schon hingekriegt, samt den letzten schnapsreserven, was wiederum nicht gut fuer mich war (habe ich mir am naechsten morgen erzaehlen lassen...). dann zelte abbrechen und zurueck in die zivilisation, in rekordzeit rausbrechen, denn wir wollten auf der brasilianischen seite essen, und die grenze macht um 10 zu, 3 stunden, wo man normal mindestens 4 braucht...
und wir haben gefressen, dass es nicht mehr schoen ist, churrasco, endlich wieder was leckeres, in venezuela gibt´s ja immer nur arepas...
danach im camp ein geburtstags-lagerfeuer, samt besaeufnis, und das vorher so gross-spurig von unserem guia angekuendigte fruehe aufstehen am naechsten tag fiel natuerlich flach. 3 mal nach sta elena fahren, bis gluecklich alle fruehstueck hatten, und um 3 los richtung caracas, um noch die schluchten und wasserfaelle auf dem weg zu sehen, wo doch start spaetestens um 10 sein sollte. dementsprechend natuerlich nur ´nen teil gesehen, aber egal, war so auch schoen. und dann die verbleibenden 20 stunden durchgeheizt, oopa, zurueck in die gross-stadt, grosse freude war das nicht.

Maeggi schrieb am 29.8. 2002 um 22:24:05 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 4 Punkt(e)

die stadtgrenze von caracas wird im norden vom monte avila gebildet, nationalpark, wandermoeglichkeiten, es gibt sogar eine seilbahn, das zu erkunden habe ich mir fuer's wochenende vorgenommen. bis dahin werde ich noch meine naehere umgebung durchstreifen, denn dort ist kultur zuhauf, museen, parks, theater. na ja, und natuerlich weinkaufszentrum (das w ist zuviel, aber es trifft es ganz gut, was dieser gigantomane komplex in mir ausloest), bekroent von wohntuermen, muss immer an j.g. ballards hochhaus denken, die stadt in der stadt, die hierarchie, die sich verselbstaendigt... aber wenn man doch ein bisschen weiter laeuft, dann gibt's geschaeftige gassen, leben in den strassen, haendler, und ziemlich viel gruen. heute bin ich so bis zum capitol spaziert, nicht eingedenk, dass ich dort auch nicht hingehen sollte, wegen spontaner demonstrationsgefahr. erzaehlte mir nicht meine zimmerwirtin, dass sie schon zweimal vor schusswechseln weglaufen musste?
trotz alledem kann man gemuetlich auf schattigen plaetzen sitzen, falls nicht irgendein typ kommt und der vermeintlichen spanierin eine lobeshymne auf ihre schoenheit singt. gut dass ich so realistisch bin, sonst koennte ich glatt eingebildet werden - aber er wird dem naechsten maedel das gleiche erzaehlen - oder setzt sich sonst keine allein auf die bank in der gefaehrlichen stadt?

Mäggi schrieb am 25.10. 2002 um 23:29:47 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 3 Punkt(e)

mal zur abwechslung keine politik, obwohl seit tagen die opposition und ein paar militaers auf der plaza altamira stehen und demonstrieren. ich hab auch andere sachen gemacht als ueber die probleme venezuelas, von denen ich eigentlich eh nichts verstehe, zu diskutieren, obwohl das doch einen gutteil meiner zeit auszufuellen scheint.
letztens habe ich z.b. eine 5-stuendige hoehlenwanderung hinter mich gebracht, natuerlich in einer grossgruppe, es war eine geologen-exkursion, wir sind teilweise bis zum hals im wasser gestanden, dann wieder durch 35 cm hohe gaenge gerobbt, und meine eigens erworbene stirnlampe gab nach 20 min den geist auf, also im diffusen licht fremder lampen dahingestolpert, aber mich trotzdem amuesiert. natuerlich meine klamotten zum wechseln vergessen, am naechsten tag oh wunder nicht krank gewesen und gleich wieder auf den avila gestiefelt. und die letzten tage wieder hardcore-weggehen eingeschoben, ich habe schon einen dauer-kater und vernachlaessige meine uni... tja, das gibt sich auch wieder, spaetestens, wenn es endgueltig zu gefaehrlich ist, das haus zu verlassen. aber ich glaub ja nicht, dass es so weit kommt, irgendwie ist alles hier spielerischer, auch die schlimmste demo ist noche eine fiesta.

Mäggi schrieb am 14.11. 2002 um 23:10:31 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 4 Punkt(e)

und da kam sie auf mich herab, die rache, nein nicht von moctezuma, der war ja auch mexikaner, aber vielleicht doch von irgendeinem wiederauferstandenen cacique hier, irgendein kopfjaegerhaeuptling, juenger von bolivar, was tun gegen den globalisierenden einfluss, wenn das land doch frei sein will? ich schweife ab, will ich doch nur von der grippe, die mich als hiesige viren nicht gewoehnte frau uebelst aus der bahn geworfen hat, berichten. ist ja auch nur legitim, unter tropischer grippe zu leiden, wenn doch die conquistadores einst viren eingeschleppt hatten, die die urbevoelkerung nur noch dezimiert haben. da nehmen wir doch gern ein bisschen kollektiv-suehne auf uns. ich litt ja auch nicht alleine, 50% der anderen deutschen hier auch.
aber den effekt, den so eine grippe hat - entweder du hast keine zeit, dich auszukurieren, musst dich in irgendwelchen kuehlschrankgleichen klimatisierten raeumen rumtreiben, bessert den gesundheitszustand ungemein. bezeichnenderweise auch arztwartezimmer weisen dergleichen klimatische bedingungen auf, und wenn du dich dann 2mal dort hinquaelst, wartest, leidest, um dann zu hoeren, dass der arzt doch nicht kommt, fuehrt das schon mal zur allgemeinen venezuela-krise. die wird dann noch verschaerft, wenn man, voellig matschig zu hause liegt, und die ganze stadt hat nichts anderes zu tun, als laerm vor deinem fenster zu machen, und du kannst nirgends hin. da wird das freundlich blinzelnde »die haben alle ´nen knall« schon mal zu »gebt mir eine kalaschnikow, und ich will das gehirn jedes rhythmisch hupenden oppositionellen autofahrers auf sitze und fahnen spritzen sehennun ja, ich haette nicht mal eine kalaschnikow halten koennen vor lauter schwaeche.

Maeggi schrieb am 27.8. 2002 um 01:41:09 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 8 Punkt(e)

liebe mit-blasterer, an dieser stelle werde ich in zukunft hin und wieder abrisse meiner erfahrungen auf dem suedamerikanischen kontinent geben. denn seit gestern befinde ich mich in caracas, zur begruessung gab es wie gewuenscht regen, denn sonne hatte ich in cottbus schon zuviel abbekommen, das brauch ich in den tropen wirklich nicht mehr... auch gleich unangenehme begegnungen mit taxi-fahrern am flughafen, aber ich habe unbeirrt den bus genommen, 2 stunden stau, und schon ist man in venezuelas hauptstadt. bin sogar abgeholt worden, habe ueber 5 ecken leute kontaktiert, die sich als ueberaus hilfreich erwiesen haben, einfach unglaublich, kennen mich gar nicht, aber haben mir ein zimmer besorgt und fuehren mich durch die stadt, damit ich nicht aus versehen in der falschen gegend lande. auch an der uni war ich schon, leider sind die leute, die fuer auslaendische studenten zustaendig sind, noch in urlaub, aber jetzt weiss ich wenigstens, wo ich hin muss... dafuer bin ich bereits nutzerin der hiesigen goethe-instituts-bibliothek, wo die frau an der theke denkt, dass meine e-mail ob des .de kuerzels unmoeglich in venezuela funktionieren kann. aber ich bin ja so modern (sieht man an den vielen ohrringen), ich weiss das besser.

Maeggi schrieb am 19.11. 2002 um 20:11:48 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 4 Punkt(e)

caracas-underground, caracas-overground, und alles kraeftig durchgemischt, bis nichts mehr so ist wie es war...

es gibt in glaub ich in jeder stadt auf der welt, den laden, wo die schwarzgewandeten sind, die die nur naechtens aus der gruft kriechen, um sich dort mit ihresgleichen zu treffen. in caracas heisst er espacio2 und ist recht angenehm. dort hab ich mir am samstag ein thrash/black/wasweissich-metal-konzert gegeben, obwohl das ja nicht gerade meine bevorzugte musik ist, aber ein typ, den ich aus der uni kenne, spielt in einer der bands, und da der eher hippie-maessig aussieht, dachte ich, kann ja nicht so schlimm sein. war´s aber doch. ich mein, ich finde diese musik immer noch wesentlich angenehmer und ehrlicher als das ganze kommerzielle herz-schmerz-gedudel, das einen hier auf schritt und tritt umgibt, aber heiser gegroelte texte wie i am the antichrist (666x wiederholt) haben doch was ungemein pubertaeres. vielleicht hab ich mich deshalb so amuesiert, weil´s mal wieder echt absurd war, und natuerlich das weinende auge, dass ich auch mal so war...
und was passiert im overground inzwischen: das militaer setzt die polizei von caracas fest, weil die polizeihoheit bei den buergermeistern liegt, die meistenteils oppositionell sind. die waffen wurden angeblich zu den circulos bolivarianos transferiert, das sind eigentlich volksorganisationen wie fdgb oder sowas, transmissionsriemen zwischen oben und unten, die aber mittlerweile so´ne art paramilitaer sind, die (angeblich) die opposition unter druck setzen.
aus diesem anlass gibt´s heute mal wieder marcha, da werd ich auch kurz vorbeikucken muessen von wegen u-bahn nehmen... graus.
dann ist gestern ein auto mit feuerwerkskoerpern vor einem fernsehsender explodiert, 3 tote, ob´s ein unfall war oder ein anschlag ist noch nicht raus, alles sehr konfus...
und chavez gab sich gestern mal wieder sehr populistisch, er besuchte das mgroesste theater von caracas, gleich bei mir ums eck, und da ich ja in einem sehr grossen wohnkomplex wohne, ging da auch gleich ein sturm von protest-topf-geklapper los, horror, ich werd echt noch taub. mein mitbewohner hat sich eine pfanne geschnappt und die kinder und ist - um 10 abends - ruebergegangen zum caserola-protestieren, so ist´s recht, so wird opposition gemacht... einen chavista gibt´s wohl noch im haus, der hat dann aus gegenprotest den fernseher mit der chavez-rede auf maximale lautstaerke gestellt, so wird das land vorangebracht! na ja, was will man erwarten in dem land, wo der laerm erfunden wurde...
ich ertappe mich schon selbst dabei, meine milch im »ni un paso atras«-rhythmus aufzuschaeumen, echt fatal.
freitag fahr ich in die gran sabana, 9 tage landschaft und hoffentlich ruhe, darauf freu ich mich echt, das hab ich so noetig. bleibt nur zu hoffen, dass die bauingenieure, mit denen ich fahre, die gleichen beduerfnisse haben und nicht permanent fiesta aufziehen wollen.

Mäggi schrieb am 24.12. 2002 um 00:08:07 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 7 Punkt(e)

nachdem ich ja einige zeit verstreichen habe lassen, ohne bericht zu erstatten, muss ich erst mal richtig meine erinnerungen durchforsten, was so los war. caracas wurde immer unertraeglicher, so ein mittelding zwischen normalitaet und spannung, warten, dass etwas passiert. na klar, jeden tag marchas, mal opposition, mal regierung, mal beide, die uni hat die ferien vorverlegt und den rest des semesters ins neue jahr verlagert, was mir meinen ganzen zeitplan durcheinanderbringt, aber auf den strassen fast normaler verkehr trotz angeblicher benzinknappheit, in den supermaerketen wurden die regale - bis auf frischmilch - auch noch regelmaessig nachgefuellt, also eigentlich kein grund zur besorgnis. gut, in ganz caracas hatten nur noch drei kneipen offen, das war schon hart, und die eine wurde von einer oppositionsgruppe »friedlich« aufgefordert, sich am streik zu beteiligen und schloss dann auch prompt, gerade, dass ich mein bier leeren konnte. klar, dass der laden eigentlich voll mit oppositionellen war, die schliessen sich ihre eigenen kneipen, und mit dem streik richten sie so und so das land zugrunde. das gefuehl, dass in diesem land wirklich keiner auch nur ein bisschen hirn im kopf hat, wurde immer staerker, und eben das kneipenerlebnis gab dann den ausschlag, zumindest caracas den ruecken zu kehren, solange es noch ging. erste idee: raus aus venezuela, vielleicht nach kolumbien. aber das dann doch nicht, weil noch gefaehrlicher. also auf eine abgeschiedene insel, nationalpark, kein strom, kein suesswasser, karibisch tuerkis-blaues meer, kochen auf dem holzfeuer,kreativ-sein mit korallen-, muschel- etc fuindstuecken, alles mit windspielen, sonnwendbaeumen und treibholz-moebeln bestuecken, nach 5 tagen waren wir schon perfekt eingerichtet, und das beste: nichts von dem verfickten streik und dem »desordenTotal« in diesem land mitkriegen. entspannung total, es tat so gut...
es war uebrigens absolut kein problem, einen bus aus caracas zu bekommen, im rest des landes schien zu dieser zeit noch alles normal, gegenteilige meldungen waren nur hysterie der caraceños und propaganda der oppositionslastigen presse.
zurueck von der insel sah´s dann schon ganz anders aus, die benzinverknappung akut, kilometerlange schlangen an den tankstellen, die warteten, dass vielleicht ein tanklaster kommt, und nervoese hektik an den busbahnhoefen. trotzdem haben wir noch relativ problemlos - abgesehen von dem ueblichen desordenTotal - einen bus nach merida in den anden bekommen. hier ist wieder stadt, zivilisation, aber doch noch wesentlich besser als caracas - berge haben scheinbar immer einen beruhigenden einfluss auf menschen. trotzdem war es schon ein unendliches problem, vom bus-terminal in die stadt zu kommen - die stadtbusse alle voll, keine taxis etc. und die auswirkungen, wenn´s kein oel gibt und kein benzin: kein gas zum kochen und fuer warmwasser (abfallprodukt der raffinerien). kein trinkwasser (pumpen und reinigungsanlagen mit irgendwelchen petroleum-derivaten betrieben). ganz zu schweigen von der ganzen logistik - lebensmittelversorgung, muellabfuhr, krankenwagen, feuerwehr, oeffentlicher transport etc pp, das faellt alles aus. also, wie ich wieder zurueck nach caracas komme, ist mehr als fraglich.
also, ich versteh die opposition nicht. chavez wird nicht zuruecktreten, und in der zeit, die es noch bis zum verfassungsgerechten neuwahl-referendum dauert (august 2003), kann er unmoeglich soviel in dem land kaputt machen wie es der streik jetzt tut... das koennen die doch in absehbarer zeit nie wieder aufbauen. was ist das fuer ein preis fuer angeblich buergerliche freiheiten? und die ganze mittelklasse kapiert´s einfach nicht, dass das ganze von den gross-kapitalisten gesteuert wird, sie in jedem fall nur verlieren koennen, und rennen begierig mit wehenden fahnen dem untergang entgegen - du wirst es schon schaffen, venezuela!!!!

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